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Auf giftige Substanzen muss hingewiesen werden

BeitragVerfasst: Montag 30. März 2009, 16:03
von Juliane
"Hausverkäufer müssen grundsätzlich auf giftige Bausubstanzen wie Asbest hinweisen -vor allem dann, wenn bei Renovierungen oder anderen Arbeiten Gesundheitsgefahren bestehen, urteilte der Bundesgerichtshofs (BGH). Die Karlsruher Richter sprachen im Grundsatz einem Hauskäufer Schadenersatz für eine Asbestsanierung zu.

Der Käufer hatte vor drei Jahren ein Fertighaus bei Celle erworben. Die Fassade des 1980 erstellten Gebäudes war mit Asbestzementplatten verkleidet. Von dem Baustoff ist bekannt, dass bei Bohrungen oder Bearbeitungen giftige Substanzen austreten, die auch in geringen Dosen krebserregend sind. Der Käufer hatte vor dem Kauf gefragt, ob Asbest verarbeitet wurde, worauf der Verkäufer behauptete, das nicht zu wissen. Ein anderer Interessent war wegen der Belastung abgesprungen.

Als der Käufer später das Asbest bemerkte, verweigerte der Alteigentümer die Sanierung. Der neue Eigentümer gab die Arbeiten für 38 000 Euro selbst in Auftrag und forderte das Geld zurück. Zunächst ohne Erfolg, erst der BGH stellte fest, dass ein "offenbarungspflichtiger Sachmangel" vorlag. Das sei dann der Fall, wenn Bohrungen an der Fassade nötig werden, etwa um eine Lampe oder ein Vordach anzubringen. Das Oberlandesgericht Celle muss den Fall nun erneut prüfen.

Allerdings müssen beim Verkauf laut BGH nicht alle Mängel erwähnt werden. Zum Beispiel sei in einem Altbau ein feuchter Keller oder eine mangelnde Schalldämmung zu erwarten."

Aktenzeichen: VZR 30/08

http://www.fr-online.de/in_und_ausland/wirtschaft/aktuell/?em_cnt=1701888&

Auf giftige Substanzen muss hingewiesen werden

BeitragVerfasst: Montag 30. März 2009, 20:39
von Janik
Na wenn das auch für Holzschutzmittel gilt, dann haben ein paar arme Menschen eine neue Chance.

Danke Juliane!

Auf giftige Substanzen muss hingewiesen werden

BeitragVerfasst: Mittwoch 1. April 2009, 08:33
von Mia
Als wir vor einigen Jahren einen Rat unserer Kreisamtsärztin (Emsland) brauchten,
um die Restwerte eines hochtoxischen Insektengiftes nach einer Schädlingsbekämpfung völlig entfernen und das Haus wieder regelmäßig bewohnen zu können, hatte sie nur eine Empfehlung: Verkaufen Sie das Haus!

Wie und unter welchen Bedingungen, war völlig egal. Dazu hat sie keinerlei Empfehlungen gegeben. Wir haben es nicht getan.

Mia

Auf giftige Substanzen muss hingewiesen werden

BeitragVerfasst: Montag 11. Mai 2009, 15:18
von Ina
Ich habe mich jetzt notgedrungen mit diesem Thema beschäftigt.
Dabei habe ich festgestellt, dass fast nirgendwo auf giftige Stoffe (speziell Insektizide) hingewiesen wird.

Was nützt das da beim Hauskauf?

Mal vorrausgesetzt, der Verkäufer weiss überhaupt davon. Denn heutzutage sind Dachlatten, Dämmwolle, manche Farben behandelt.
Dann zieht man ein, verlegt vergifteten Teppichboden, streut im Garten Rindenmulch mit Insektenmittel, usw.
Vielleicht hat man noch einen unempfindlichen Nachbarn, der seine Bäume und Sträucher ordentlich einnebelt, und selbst nix merkt

Ich will damit nur sagen, wieso soll ein Hausverkäufer darauf hinweisen. Das ist doch leider zwecklos.

Auf giftige Substanzen muss hingewiesen werden

BeitragVerfasst: Dienstag 12. Mai 2009, 06:01
von Mia
@ Ina:

Es darf nicht unwichtig sein, welche Bausubstanz ich kaufe. Die Innenaustattung kann jeder selber wählen, sofern er dazu ausreichend informiert ist und sein will. Aber ein gekauftes Gebäude übernehme ich so, wie es ist. Und das darf nicht vorbelastet sein mit ausgasenden toxischen Stoffen! Zumal, wenn Kinder als Schutzbefohlene mit einziehen und keine Wahl haben.

Mia

Auf giftige Substanzen muss hingewiesen werden

BeitragVerfasst: Dienstag 12. Mai 2009, 09:45
von Ina
Die meisten Kinder haben doch sowieso keine Wahl. Weil sie nämlich mit dem leben müssen, was ihre Eltern so alles anstellen.
Und dass die meisten Leute auf Schadstoffe gar nicht achten ist nun mal Tatsache.

Ich habe zum Beispiel eine junge Bekannte,mit einem Kleinkind und einem Baby. Da steht das Babyfon immer in nächster Nähe, dazu noch Bildüberwachung (Funk) und Wylan im Haus. Das Kinderzimmer (Dachgeschoss) wurde komplett mit imprägniertem Holz ausgebaut, jedes Jahr neu gestrichen und Auslegware verlegt.
die Mücken im Kinderzimmer werden erfolgreich mit Spray besiegt. Die Babywäsche duftet wie ein ganzer Douglas-Shop.
Aber das Baby hat angeblich einen angeborenen verstopften Tränenkanal. Deswegen die tränenden Augen. Und die roten Flecken im Gesicht gehen noch weg, hat der Kinderarzt gesagt! Später will er einen Allergietest machen.
Ich habe der jungen Mutter geraten, dass sie auf die Babyfone verzichten könne, wenn sie das Baby nachts bei sich schlafen liese. Aber da steht ja der Fernseher und das Kleine hätte so ein schönes Kinderzimmer.

Versteht mich bitte nicht falsch, es gibt auch genügend Eltern welche auf so was achten, aber die Masse ist das nicht.
Wie auch, das meiste wird ja verharmlost.
Zum Beispiel hat das Bundesministerium für Gesundheit die Pyrethroide als unbedenklich eingestuft. Anscheinend verträgt unsere Familie die aber ganz und garnicht.

Um auf die Überschrift zurückzukommen. Fast nirgendwo wird auf giftige/gesundheitsschädliche Substanzen hingewiesen. Und wenn sie als unbedenklich eingestuft werden schon garnicht.
Deswegen ist diese Vorschrift nur \"Augenwischerei\".