Harmonisierung von Umweltinformationen

Harmonisierung von Umweltinformationen

Beitragvon Astwerk » Mittwoch 29. Juni 2011, 21:20

Harmonisierung der Umweltinformation in Europa: Wichtige Normen für uns alle - Ihre Meinung ist gefragt

Brüssel, den 29. Juni 2011 – Die Organisation grenzüberschreitender Rettungsmaßnahmen, die Verhinderung von Umweltschäden oder der länderübergreifende Vergleich des Energieverbrauchs von Gebäuden – all dies soll dank des verbesserten Datenaustauschs in der EU bald schneller und einfacher werden.

Mit der europäischen Geodateninfrastruktur „INSPIRE” (Infrastructure for Spatial Information in Europe) wird von der EU eine gemeinsame Norm geschaffen, durch die Umweltinformationen rasch und einfach zugänglich werden. Dies bringt den europäischen Bürgern klare Vorteile, von der Verbesserung von Rettungsmaßnahmen bis zu einer gesünderen Umwelt im Alltag. Durch gemeinsame Normen lassen sich Kosten senken und die Grundlagen für die Entscheidungsfindung auf allen Ebenen verbessern. Jetzt werden die Meinungen zur Zweckmäßigkeit der vorgeschlagenen Normen eingeholt (vgl. nachstehenden Link).

Durch gemeinsame Normen lässt sich die Erfolgsquote überall dort verbessern, wo Zugang zu richtigen Informationen unverzichtbar ist. Auf diese Weise lässt sich z. B. vermeiden, dass wie unlängst in Südfrankreich die Feuerwehr wegen fehlenden Zugangs zu aktuellen und integrierten Daten erst verspätet zum Einsatz kommen kann. Das System INSPIRE wird auch eine wichtige Rolle spielen, wenn berechnet wird, wie gut einzelne Länder die EU-Ziele zur Senkung des Energieverbrauchs erreichen. Derzeit liegt die Fehlermarge noch bei bis zu 20 %.

Hunderte von Experten aus ganz Europa haben mehrere Jahre zusammengearbeitet, um gemeinsame Definitionen in wichtigen Politikbereichen wie Energie, Klimaschutz, biologische Vielfalt, Meeresumwelt oder Gesundheit zu vereinbaren. Die vorgeschlagenen Normen sind jetzt Gegenstand einer öffentlichen Konsultation und Prüfung, damit ihre Zweckmäßigkeit disziplin- und länderübergreifend bewertet werden kann.

Hierzu erklärte EU-Umweltkommissar Janez Potočnik: „Die Normen von INSPIRE werden uns dabei helfen, die Umwelt zu verbessern. Je mehr wir uns in Europa darauf verständigen, worüber wir eigentlich reden, umso besser können wir zum Wohle der Umwelt zusammenarbeiten. Ich hoffe, dass viele Menschen uns hierzu ihre Meinung mitteilen.“

Máire Geoghegan-Quinn, als EU-Kommissarin für Forschung, Innovation und Wissenschaft zuständig für die Gemeinsame Forschungsstelle (JRC), in der die technische Koordinierung der Arbeiten zu INSPIRE stattfindet, ergänzte: „Mit der Ausstattung und dem Fachwissen von mehr als 650 öffentlichen und privaten Einrichtungen, die von der JRC koordiniert werden, bietet INSPIRE eine Wissensgrundlage mit enormem Potenzial. Einheitliche Normen für Umweltdaten sind nicht nur für die Entscheidungsfindung unverzichtbar, sondern auch notwendig als Unterlagen für die Forschung und letztlich auch für den Einsatz innovativer und nachhaltiger Technologien.“

Gemeinsame Maßstäbe für Europas Umwelt werden jetzt öffentlich zur Diskussion gestellt

Datenspezifikationen für 25 Themen, die von der Bodenbedeckung, Gebäuden, Böden, der Landnutzung oder Energie bis zur Gesundheit und Sicherheit reichen, können jetzt bis zum 21. Oktober 2011 in einer öffentlichen Konsultation erörtert werden.

Dies bedeutet, dass sich jeder zu den Normen äußern kann, mit denen der EU-weite Ansatz zu Daten über Gebiete mit natürlichen Risiken, atmosphärische Bedingungen, meteorologisch-geografische Merkmale, ozeanografisch-geografische Merkmale, Meeresregionen, Lebensräume und Biotope, Verteilung der Arten sowie Energiequellen und mineralische Bodenschätze harmonisiert wird.

Sobald die Normen angenommen worden sind, werden sie die grenzübergreifende Vernetzung und Analyse von Umweltdaten, die Modellbildung und die Prognosetätigkeit in vielen Politikbereichen erleichtern.

Studien haben ergeben, dass INSPIRE sowohl wirtschaftliche als auch soziale Vorteile bietet: Die Geodateninfrastruktur ermöglicht eine raschere und kostengünstigere Umweltfolgenabschätzung, bringt bessere Geschäftsmöglichkeiten und schafft Synergien zwischen den öffentlichen Verwaltungen.

INSPIRE bis 2020

Der Beginn dieser Konsultation fällt zusammen mit der INSPIRE-Konferenz, die vom 27. Juni-1. Juli 2011 in Edinburgh stattfindet. Bei dieser Veranstaltung mit 700 Vertretern aus öffentlicher Verwaltung und Privatwirtschaft mit dem Titel „INSPIRed by 2020 – Contributing to smart, sustainable and inclusive growth" (INSPIRE bis 2020 - ein Beitrag für intelligentes, nachhaltiges und integratives Wachstum) wird untersucht, wie INSPIRE zur Erreichung der strategischen Ziele von Europa 2020 beitragen kann.

Hintergrund

Die INSPIRE-Richtlinie trat am 15. Mai 2007 in Kraft und wird in mehreren Stufen umgesetzt; die vollständige Umsetzung muss bis 2019 abgeschlossen sein. Ziel ist die Schaffung eine Geodateninfrastruktur, mit der raumbezogene Daten zwischen öffentlichen Einrichtungen ausgetauscht werden können und der Zugang der Öffentlichkeit zu diesen Informationen europaweit erleichtert wird.

Teilnahme an der Konsultation unter:

http://ec.europa.eu/yourvoice/consultations/

Nähere Einzelheiten unter:

http://inspire.ec.europa.eu
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