Nicht in Kinderspielzeug, aber weiterhin in Kleidung
Donnerstag, 13. Februar 2014
Die beiden Phthalate DINP und DIPD dürfen auch weiterhin von der Industrie verwendet werden. Das bestätigte die Europäische Kommission am Donnerstag.
Die Entscheidung basiert auf einem Gutachten der Europäischen Chemikalien Agentur (ECHA). Demnach sollte auch weiterhin nur in der Produktion von Kinderspielzeug auf die hochmolekularen Phthalate verzichtet werden. Erlaubt sind die beiden Chemikalien jedoch auch weiterhin in Produkten wie Kleidung, Duschvorhängen, PVC- Böden oder Radiergummies.
Das ist vor allem problematisch, weil Phthalate sehr leicht löslich sind. Durch Abreibung gelangen sie in die Umluft und so auch in den Organismus des Menschen. Auch beim Reinigen von PVC-Böden oder bedruckter Kleidung können sich Phthalate lösen, was zu Verunreinigungen oder sogar zu Verseuchung des Grundwassers und der Böden führen kann.
Die noch giftigeren niedrigmolekularen Phthalate DEHP und DBP sollen bis zum Februar 2015 komplett aus Fabrikaten verschwinden. Sie sind nicht nur für den Menschen höchst schädlich, sondern auch für das Ökosystem. Bei Tieren können sie nachweislich die Fortpflanzung beeinträchtigen.
Der europäische Verbund für Weichmacher und Zwischenprodukte zeigte sich mit der Entscheidung aber zufrieden. Denn dadurch, dass DINP und DIPD weiterhin erlaubt sind, könnte die Industrie auf den Gebrauch von den giftigen, niedrigmolekularen Phthalaten verzichten.
http://www.eu-koordination.de/umweltnew ... n-kleidung
Infos über Phthalate http://www.lfu.bayern.de/umweltwissen/d ... halate.pdf