Brauche dringend Rat wegen Umgang mit Krankenkasse

Brauche dringend Rat wegen Umgang mit Krankenkasse

Beitragvon Gast Alice » Samstag 3. Dezember 2005, 21:04

Hallo Ihr Lieben,

brauche unbedingt Eure Unterstützung bzw. Hilfe.

Ich habe heute ein unverschämtes Schreiben meiner Krankenkasse bekommen: "Mein behandelnder Arzt (der von MCS nichts versteht, aber diese Erkrankung immerhin nicht anzweifelt, bibbert wegen der Begründungen gegenüber KK und MDK (beim MDK war ich aber noch nicht!) habe sie informiert, dass meine Erwerbsfähigkeit gefährdet sei. Soll innerhalb von 2 Wochen eine stationäre Reha beantragen, wenn ich das nicht mache, droht man mir mit Einstellung der Krankengeldzahlung und ggf. Ende der Mitgliedschaft."

Was tun, sprach Zeus? Hat jemand von Euch Erfahrung, wie man damit umgehen kann? Ich kann noch nicht mal öffentliche Verkehrsmittel benutzen, weil ich schon heftige Reaktionen auf die Schadstoffe in Parfums und Waschmitteln, geschweige denn Desinfektionsmittel etc. in Rehakliniken habe.

Bitte um schnellstmögliche Hilfestellung.

Lieben Dank und viele Grüße
Alice
Gast Alice
 

Brauche dringend Rat wegen Umgang mit Krankenkasse

Beitragvon Didi » Samstag 3. Dezember 2005, 21:31

Liebe Alice

Deine Verzweiflung und Angst sind begreiflich.
Bei uns werden ähnliche Methoden angewendet. Nun ist die Frage, wie mutig du bist?
Jene, die eine Behandlung, einen Arzttermin oder einen stationären Aufenthalt ablehnten, kamen nicht weiter, wurden als Hypochonder und als psychisch Angeschlagene betitelt. Dafür gab es wenige Mutige, die bewusst einem Spital- oder Arztbesuch zugesagt haben, um zu beweisen, dass sie auch wirklich zusammenklappen, wenn sie bestimmten Chemikalien ausgesetzt sind. Du kannst dir bestimmt vorstellen, wie die Ärzte und das Pflegepersonal ins Rotieren kamen. Zwei, die ich kenne, haben auf diese Weise ihre Rente erhalten, natürlich nicht mit MCS-Diagnose, sondern eine Umschreibung davon.
Wie ich an deiner Stelle reagieren würde, kann ich nicht sagen. Mich wollte man zu einer Verhaltenstherapie (so lange den Düften aussetzen, bis man sie wieder toleriert) überreden, die kam aber für mich überhaupt nicht in Frage.
Ich kann dir nur die Daumen drücken und hoffen, dass du von einer anderen Seite Hilfe und Unterstützung bekommst.

Mit lieben Güssen
Heidi
Didi
 

Brauche dringend Rat wegen Umgang mit Krankenkasse

Beitragvon Gast Alice » Sonntag 4. Dezember 2005, 00:50

Hallo Heidi,

bei mir geht's erstmal um weitere Krankengeldzahlung und Mitgliedschaft in der Krankenkasse.

Wenn mir etwas sehr gegen den Strich geht, kann ich sehr renitent sein. Ich weiß, dass die Mitwirkungspflicht bei solchen Sachen da Grenzen hat, wo kurz gesagt die eigene Gesundheit gefährdet ist und das nicht zumutbar ist. Der Paragraph aus dem Sozialgesetzbuch ist mir bekannt. Vielleicht hilft das ja.

Ich bin zwar ganz schön mutig und habe auch Kampfgeist, aber ich muss deswegen nicht so "verrückte" Sachen machen, um denen etwas zu beweisen. Man springt ja auch nicht als Mutprobe von einer Brücke, nur weil andere das machen.

LG Alice
Gast Alice
 

Brauche dringend Rat wegen Umgang mit Krankenkasse

Beitragvon sunday » Sonntag 4. Dezember 2005, 16:22

hallo alice,

ich hatte vor einigen jahren ähnliche probleme. ich habe es damals dadurch gelöst, daß ich mich, bevor die krankenkasse terror machen konnte, wieder "gesund" schrieben ließ und einige zeit später mit einer anderen, "normalen" diagnose wieder krank. zu mehr war ich damals nicht in der lage, weil ich sehr schwer krank war.

da du ja anscheinend noch in der lage bist, zu kämpfen, würde ich an deiner stelle erst einmal darauf bestehen, daß du zum mdk kommst, da ein sachbearbeiter in der krankenkasse ja überhaupt nicht in der lage ist, zu beurteilen, was in deinem fall medizinisch notwendig und sinnvoll bzw. machbar ist.

außerdem gibt es bei geringem einkommen (und das ist krankengeld ja meist) die möglichkeit, sich beim amtsgericht einen beratungsschein zu besorgen (man zahlt dann für den anwalt nur einmalig max. 10 euro) und damit zu einem rechtsanwalt zu gehen, der sich mit diesen dingen auskennt und auf seiten der patienten ist. (z.b. boris meineke in köln, der schon viele in sachen ärztepfusch gut vertreten hat).

wenn du in einer gesetzlichen kasse bist, können die dich nicht so einfach rausschmeißen (sonst müßten die zuerst mal alle starken raucher und alkoholiker usw. rausschmeißen), da plustert sich mal wieder ein kleiner angestellter auf, der wohl sonst nichts zu sagen hat. krankengeldzahlung ist natürlich von der mitwirkung (soweit zumutbar) abhängig.

liebe grüße
sunday
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Brauche dringend Rat wegen Umgang mit Krankenkasse

Beitragvon Didi » Sonntag 4. Dezember 2005, 18:14

Liebe Alice

Ich hoffe, du hast mich richtig verstanden und nimmst meine Äusserung nicht persönlich. Das waren Beispiele, bei denen es funktioniert hat. Wie gesagt, ich bin auch sehr mutig, aber mich unnötig in Gefahr bringen würde ich auch nicht. Letzthin hat mir auch jemand gesagt, ich würde mich seit meinem letzten Schub immer mehr zurückziehen. Da musste ich auch antworten, dass wohl jeder normale Mensch so reagieren würde, wenn er sich kaum mehr erholen kann. Wer sich einmal an der Herdplatte verbrannt hat, geht auch nicht probieren, ob es beim zweiten Mal vielleicht weniger schmerzhaft ist.
Ich habe bei mir einen Anwalt eingeschaltet, aber ich kam nicht sehr viel weiter. Nun geht es bei mir ähnlich wie bei Sunday, wir haben alle Einsprachen einmal gestoppt und werden im neuen Jahr neue Anträge stellen.
Schade, dass Betroffene ihre Energie für derartige Kämpfe investieren müssen, die könnten wir zum Gesundwerden viel besser gebrauchen.

Viel Glück und gutes Gelingen wünscht dir

Heidi
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Beitragvon Gast Alice » Sonntag 4. Dezember 2005, 22:21

Hallo Heidi,

kannst beruhigt sein: Ich nehme das alles nicht persönlich, auch wenn das vielleicht manchmal so klingt. Bin halt manchmal etwas rauh, aber herzlich.

In einem Punkt muss ich Dir völlig Recht geben: Man verbraucht leider sehr viel Kraft für solche Kämpfe, die man eigentlich bei täglichen Schmerzattacken gar nicht hat. Andererseits muss man oftmals kämpfen, wenn man nicht untergehen und sich nicht alles bieten lassen will.

Du kennst das doch: Hilf Dir selbst, dann hilft Dir Gott!

Lieben Dank für Deine guten Wünsche und
Dir, mir und auch allen anderen noch einen schönen Restabend

Alice
Gast Alice
 

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Beitragvon Chris » Montag 5. Dezember 2005, 12:24

Hallo Alice,
als erstes immer gleich Widerspruch einlegen. Viele tuns nicht und das ist es, was die KK will.
Bei mir hieß es u. a. mal: der MDK meint, dass ich wieder arbeiten kann. Ich soll mich sofort beim AA melden.
Mein Widerspruch war, dass mich der MDK nicht einmal gesprochen, geschweige denn gesehen hat.
Außerdem hatte ich meinen guten Willen gezeigt und war auf dem AA. Folge: Schwellung des Halses - Atemnot.
Die vom AA waren stinksauer auf die Kasse und riefen auch dort an. Folge: Das Krankengeld kam sofort wieder.
Also: 1. und wichtigste Regel, wenn was nicht in Ordnung ist - Widerspruch einlegen und dabei auf die Fristen achten.
Alles Gute Chris
Chris
 


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