belasteter Wohnraum-sanieren oder umziehen?

belasteter Wohnraum-sanieren oder umziehen?

Beitragvon neversurrender » Mittwoch 2. Januar 2008, 01:57

...nach einer Vergiftung vor ca. 20 Jahren (Benzole, Lacke, Lösungsmittel) haben wir nun nach langem Suchen Giftstoffe in unserem Wohnraum gefunden: unter Fliesenplatten aus den 70ern haben wir einen Kleber für Bodenfliesen auf Teerbasis gefunden haben (unter den sich lösenden Platten). Dieser Kleber gast aus. Seit 12 Jahren bemerken wir einen Geruch, speziell im Wohnzimmer, aber die gesamte Wohnung ist mit diesen Platten (so dünne Platten, spröde fühlen sich wie Bakelit an) ausgelegt. Bis jetzt hat mir der die Belastung nicht viel ausgemacht, aber seit Mitte 2007 ist es dramatisch. Z.Zt. wohne ich in einem Wohnmobil. Jetzt sagte uns jemand, man müsste diese Schicht abschleifen, das geht aber wg. der Staubbelastung nicht, ausserdem hätte man die Schadstoffe überall in der Wohnung fein verteilt - ein anderer Fachmann sagte uns versiégeln mit Epoxydharz wäre gasdicht und verträglich nach dem Aushärten. Ein Test mit einer behandelten Platte verlief allerdings ungünstig. Wir sind ratlos: sollen wir uns neuen Wohnraum suchen? Schwierig im Ruhrgebiet und ich möchte meine Arbeit hier nicht aufgeben.- Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?
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belasteter Wohnraum-sanieren oder umziehen?

Beitragvon Juliette » Mittwoch 2. Januar 2008, 10:54

Hallo,

habe ich das richtig verstanden. Ihr wollt die Teerschicht abtragen. Das halte auch ich für die beste Lösung. Allerdings unter den nötigen Vorsichtsmaßnahmen. Ich denke das man den Staub beim Schleifen absaugen kann und den Rest bei geöffnetem Fenster mit Atemschutzmaske wegputzen kann. Gefährlich sind ja die Ausgasungen des Teers in diesen großen Mengen in einer geschlossenen Wohnung. Wenn diese Schicht abgetragen wurde dürfte auch die Belastung weg sein. Das bisschen Staub das dann noch übrig bleibt, wenn überhaupt, und wenn man alle Vorsichtsmaßnahmen beachtet hat und gründlich die Wohnung gesäubert hat, dürfte kaum mehr zu einer Belastung führen. Aber das ist nur meine Ansicht als Laie.
Ich würde an deiner Stelle jemanden Fragen der sich mit solchen Dingen auskennt.
Hier habe ich schon oft guten Rat bekommen.

http://www.enius.de

Grüsse von Elloran
Juliette
 

belasteter Wohnraum-sanieren oder umziehen?

Beitragvon Janik » Mittwoch 2. Januar 2008, 21:50

Du wärst mit Umziehen auf der sichereren Seite, denn PAK's sind hochgradig krebserregend.
Dadurch ergibt sich auch, daß abschleifen nicht in Frage kommt. Wenn dann muß profimäßig saniert
werden und selbst da bleibt ein Restrisiko, weil die PAK's sicherlich auch in die Wände gezogen sind.

Epoxydharz ist keine Lösung, sondern kann für Dich zu erheblicher zusätzlicher Belastung führen.
Siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Epoxidharz als ersten Überblick.

Wie gesagt, umziehen wäre besser für Dich.

Grüße,
Janik
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belasteter Wohnraum-sanieren oder umziehen?

Beitragvon neversurrender » Sonntag 27. Januar 2008, 05:14

Danke für die Antworten. - Wir haben jetzt, nach langen Überlegungen, den Wohnraum sanieren lassen - der Kleber wurde entfernt (abgestemmt) und der Boden mit Fliesen versiegelt.
Auf die Empfehlung, umzuziehen, konnten wir nicht eingehen, da wir keinen geeigneten Wohnraum in der Nähe meiner Arbeitsstelle gefunden haben.- Die Arbeit zu wechseln wäre allerdings der letzte Gedanke, denn hier habe ich sehr viele verständnisvolle Arbeitskollegen, die z.B. freiwillig auf Parfums verzichten (solch einen Glücksfall in Bezug auf Arbeitsstelle hat man wahrscheinlich nie wieder!!!). - Darüber hinaus haben wir zwei Hunde - auch das kann ein ein KO-Kriterium für ein künftiges Mietverhältnis sein.
- Editiert von neversurrender am 27.01.2008, 15:23 -
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belasteter Wohnraum-sanieren oder umziehen?

Beitragvon Lucca » Sonntag 27. Januar 2008, 17:25

Gut das Ihr die Initiative ergriffen habt und jetzt saniert ist.
Lasse für Eure Gesundheit nochmals eine Messung machen, damit Du auf der sicheren Seite bist.

Falls doch noch was da ist, wird es nicht mehr so viel sein und Du kannst etwas gelassener
weitersuchen.

Grüße, Lucca
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