Duftstoffe von Nachbarn

Duftstoffe von Nachbarn

Beitragvon Sesam » Samstag 30. Mai 2009, 17:28

Hallo ihr,

nachdem ich vor Gülle und Pestizieden geflohen bin, habe ich hier in meiner neuen Wohnung neue Probleme. Ich habe MCS, Asthma, Fybromialgie und sonstige Allergien. Ich hatte gedacht, ich könnte hier immer Fenster aufmachen und auf dem Balkon sitzen, doch es kommen ständig/kontinuierlich Duftwolken aus den Fenstern/Balkon unter mir. Auch draußen auf dem Balkon scheint einer Dauerduftspender zu sein (gegen Insektiziede?) Ganz abgesehen won Waschmittlen und Zigaretten im Umfeld. Wie kann ich am Besten mit der unter mir kommunizieren, was kann ich machen? Was würdet oder habt ihr gemacht? Ich glaube sie macht nicht immer auf. Zettel schreiben oder irgendwann ansprechen? Sie hat eine Katze, vielleicht übertönt sie den Gerucht? Ich wäre sehr dankbar, wenn ihr mir Ratschläge geben könntet, wie ihr es macht/gemacht habt. Gibt es vielleicht Broschüren?

Liebe Grüße , Sesam
Sesam
 

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Beitragvon schlumpf » Samstag 30. Mai 2009, 17:48

Hallo Sesam,

ist sicher nicht einfach, die Nachbarn zu überzeugen. Unten gibts Infomaterial zum ausdrucken. In Deutschland fehlen Wohnsiedlungen für MCS-Kranke.

http://www.csn-deutschland.de/csn_flyer.html
http://www.csn-deutschland.de/parfum.htm
schlumpf
 

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Beitragvon Melville » Samstag 30. Mai 2009, 19:24

Hallo Sesam,
gehe behutsam vor. Eine gute Idee wäre mit einem Feldblumenstrauss vorbeizugehen und sich als neuer Nachbar vorzustellen. Sag nicht zuviel von Deinem Problem beim ersten Mal, aber lasse es anklingen warum Du hergezogen bist. Versuche es freundschaftlich, das klappt meistens am Besten.

Viel Glück,
Melville
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Beitragvon Mia » Sonntag 31. Mai 2009, 06:14

Ich würde es auch mit Freundlichkeit versuchen. In meinem Fall liegt ein mehrjähriger "Chemieunfall" zugrunde, den meine Nachbarn fast immer gut nachvollziehen konnten. Auch "Allergien" können viele nachvollziehen, was nicht heißen soll, dass Multiple Chemikalien Sensitivität nicht dringend bekannt gemacht werden muß.
Vielleicht findest Du selber heraus, welche Informationen Du weitergeben kannst.
Einmal hatte ich das Pech, dass junge Mieter dann erst recht mit Duftstoffen hantiert haben und sich bevormundet fühlten, als ich um Kompromisse bat.

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Beitragvon Monja » Sonntag 31. Mai 2009, 09:53

Hallo Sesam,
du schreibst: " Sie hat eine Katze, vielleicht übertönt sie den Gerucht? "
... da MUSS ich was zu sagen, Katzen stinken nicht, niemals !!!, sind sauberer
als Menschen, nur wenn Mensch zu faul ist, das Katzenklo zu leeren und keine
Klumpstreu verwendet, riecht es irgendwann, genau so, wie es bei Menschen
stinken würde, wenn sie da rein machen. Sorry, aber ich krieg ne Krise, wenn
ich sowas gemeines lese, was Katzen nicht verdient haben, ich lebe seit über
40 Jahren mit ihnen, hier hats noch nie gerochen.

Zu deinem Nachbars- Problem, das habe ich auch. Unter mir wohnte die ersten 8
Monate eine komplett Irre mit täglich Unmengen Parfüm- Versprühen, sie ist dann
ausgezogen, nachdem wir uns fast geprügelt hatten, weil ich sie bat nach 8 Mon.
einmal ihre Balkontür zu schließen, damit ich kurz Fenster putzen kann. Nun sie
hat inzwischen Krebs und war psychisch extrem gestört, etwa Mitte 60 und immerzu
am rumschreien. Also will sagen, der ständige Duft macht Leute echt plemm-plemm.

Hm, nun kann man den Leuten ja nicht direkt die Wahrheit ins Gesicht sagen, dass
sie von dem Zeugs verblöden und Krebs kriegen, aber ich habs immer im Hinterkopf,
wenn ich mit solchen spreche und hoffe manchmal, dass Telepathie funktioniert.

Mit meinem neuen Unter-mir-Nachbarn habe ich es dann so gemacht: Er benutzt zwar
kein Parfüm, aber schärfste Putzmittel mit Duft und immer am Wochenende Wäsche-
ständer mit zu viel und zu giftigem Waschmittel, dass ein beißender Gestank nach
oben zieht. Ich habe Unterlagen über MCS zusammen gesucht und einen freundlichen
Brief dazu, alles in seinen Briefkasten. Dann traf ich ihn mal im Treppenhaus
und hatte meine Maske auf, da kamen wir ins Gespräch, durch die Maske wurde ihm
die Schwere der Krankheit überhaupt erst bewusst.

Eines Tages sah ich ihn im Keller seine Wäsche aufhängen und auch mal den Trockner
benutzen, ich war überglücklich. Er sagte: ich nehme Ihre Erkrankung durchaus
ernst. Ich hatte ihm auch noch hier unsere Seite aufgeschrieben, ich denke, er
hat sich informiert. Nun stinkts zwar 1-2 x wöchentlich noch sein Waschmittel nach
oben, aber dann muss an dem Tag eben die Balkontür zu bleiben. Ich freu mich immer,
wenns regnet, dann trocknet er im Keller.

Leider erreicht man mit wütend werden gar nichts, obwohl einem der Sinn danach
steht. Man muss leider die Zähne zusammenbeißen und die Nachbarn mit Freundlich-
keit aufklären, am besten vorab schriftliche Infos (keine großen Mengen und vor
allem, muss es für Laien verständlich einfach sein) und danach gern ein Gespräch.
Ich sage immer, wie krank ich bin, andere verschweigen es, das musst du selber
entscheiden, was deine Natur ist.

Manchmal hat man Glück, auf Rücksicht, Mitleid, Verständnis zu stoßen, aber die
Masse der Menschen ist dafür zu egoistisch und im Kopf blockiert. Und unbedingt,
wenn MCS- Sendungen im TV kommen, Zettel in Nachbars Briefkasten. Sie müssen
kapieren, dass du kein Einzelner bist, sondern dass es Millionen Betroffene gibt.

Herzlichst Monja
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Beitragvon Groppo » Sonntag 31. Mai 2009, 10:29

Sesam,
wie alt sind Deine Nachbarn so ungefähr? Haben sie Kinder? Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Leute mit kleinen Kindern oft einsichtiger sind und eher etwas annehmen, z. B. dass Gebrauchsgegenstände und auch Duftstoffe nicht unbedingt gesundheitsfördernd sind. Einige die ich kenne, haben einiges in ihrem Umfeld umgestellt.

Hoffentlich hast Du Glück, ich drück Dir die Daumen.

Grüsse
Groppo
 

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Beitragvon Sesam » Sonntag 31. Mai 2009, 10:41

Hallo schlumpf, Melville, Mia, Monja und Groppo,

erst einmal vielen Dank für Eure schnellen Antworten. Ich werde mir überlegen, was ich von Euren Antworten anwenden werde und sicher hilft mir einiges dabei.

Liebe Grüße , Sesam
Sesam
 


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