So startet man ein Wohnprojekt - Tips von Martin

So startet man ein Wohnprojekt - Tips von Martin

Beitragvon Emma » Mittwoch 29. März 2006, 20:14

Hallo lieber Martin,
Nachdem du mich gebeten hast für meine Fragen ein neues Thema zu eröffnen, mache ich das nun hiermit. Es geht um MCS Wohnprojekte und Geldgeber. Ich finde das man mehr solche Projekte machen sollte wie Martin! Dazu möchte er uns hier Tips zur Verfügung stellen wie man so etwas erreicht, an welche Geldgeber man sich wendet, wie man an die Öffentlichkeit geht u.s.w.


MCS / Hilfe für unsere Angel - 28.03.2006, 20:28:13
[quote]Hallo an alle !

Da unwahrscheinlich viele Fehlinformationen zum WP Husum im Umlauf sind, möchte ich nur ganz kurz an dieser Stelle 2 Sachen berichtigen:

- Im Wohnprojekt Husum entstehen keine Sozialwohnungen, die entstehenden Wohnungen werden aber nach Dringlichkeit vergeben werden. Etwas über die Miethöhe möchte ich derzeit nicht sagen. EU-Fördergelder gibt es nicht, dies ist geprüft.

- Es werden nicht 2 Whg. entstehen, sonst wäre schon längst etwas errichtet, meine Arbeit besteht ja gerade darin mehr zu schaffen, wobei ich mehr Behinderungen, als Unterstützung erfahre

- Vor allem die Tatsache, dass es keine Baugenehmigung gibt für ein Mehrfamilienhaus (das wäre es ja), macht die größten Probleme. Im Aussenbreich (Alleinlage) ist dies nicht einmal diskutierbar mit den örtlichen Behörden.

Die Priorität liegt derzeit dabei, ein Pilotprojekt entstehen zu lassen, dass dann auch weiteren Geldgebern dargestellt werden kann, auch in anderen Regionen.

Übrigens: Da dies alles das Ergebnis meiner persönlichen Arbeit ist, kann auch jeder andere so etwas beginnen ,also nur Mut! Wenn es noch einigen gelingen würde "nur" je 2-3 Whg. zu schaffen, wäre das doch toll ! Richtgröße für eine 45-m²-Whg.: 85.000 Euro + Grundstücksanteil.

Ich denke, Angel sollte sagen, wie man ihr helfen kann.

Am ehesten wäre Ihr wohl geholfen, wenn Sie kompetente rechtliche Unterstützung hätte bei der Durchsetzung Ihrer Ansprüche. Dies wäre m.E. effektiver als wenn über eine aufwendige Spendensammlung 1/2 Monatsmiete zusammen kommt.

Alles Gute für Euch,

Martin
- Editiert von Martin am 28.03.2006, 20:29 -[/quote]


Hierzu die Fragen: Wie bist du an diese Geldgeber gekommen? Wie und wo hast du vorgesprochen, wo warst du an der Öffentlichkeit, wen hast du angeschrieben um an diese Geldgeber zu kommen? Es wäre sehr schön wenn man das hier zusammenfassen könnte um zu erfahren wie man dabei vorgeht, an wen man sich wenden muß u.s.w. Das wäre sehr toll! Vielen Dank lieber Martin finde ich gaaaanz großartig von dir das du sowas machst!!!

Liebe Grüße
Emma
Emma
 

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Beitragvon Martin » Mittwoch 29. März 2006, 21:05

Hallo Emma !

Einen Ratgeber, wie man das von A-Z macht,kann ich nicht geben. Dafür war der Weg der letzten 1 1/2 Jahre zu kompliziert und verworren. Ich kann nur Tipps geben und meine Erfahrungen mitteilen. Ich fange mal mit ein paar "Eckdaten" an und ergänze demnächst:

- Eine Wohnung von 45 m² für MCS-Kranke zu bauen kostet ca. 85000 Euro + Grundstücksanteil. Diese Kosten kann man natürlich probieren zu senken, z.B. durch Eigenleistung handwerklich begabter Angehöriger MCS-Kranker. Durch Arbeitseinsätze örtlicher THW, Freiwillige Feuerwehr, Kirche etc. . Alles, was grundsätzlich bereit ist Freizeit zu opfern um anderen zu helfen. Dies wird nicht funktionieren mit Geldern von Investoren, die eine Rendite sehen wollen !! Denn dafür kann man nun mal keine freiwilligen Helfer begeistern. Der Bau/Umbau von/zu MCS-geeigneten Wohnungen rechnet sich für Rendite-orientierte Investoren vermutlich nicht. Erstellugnskosten zu hoch, notwendige Miete nicht erzielbar, zu wenig potentielle Mieter. Also bleiben als Geldgeber nur sozial orientierte Institutionen/Privat-Personen. Evtl. auch als Steuersparmodell ? Roland hat im Rahmen seiner Hilfe bei meinem WP eine Möglichkeit zum Bau von Wohnraum mit Unterstützung der Industrie/als Forschungsprojekt erarbeitet. Dies war zunächst ein Zufallsergebnis auf der Suche nach einem geeigneten Baubiologen, also: Fragen, fragen, fragen. Schildern was man vor hat, irgendjeamnd hat vielleicht einen Tip. Vielleicht findet sich ja die Omi, die ihr Baugrundstück zur Vefügung stellt.

Bald mehr,

Gruß Martin
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Beitragvon Emma » Mittwoch 29. März 2006, 22:44

Hallo lieber Martin,
Danke schön schon mal! Ich habe schon sehr viele Briefe und Mails an Bauträger, Firmen und Vereine geschrieben und gefragt ob sie ein Wohnprojekt unterstützen würden. Auch ganz große Firmen und Firmen die damit nichts zu tun haben, wie Baufitz, OTTO, Sat 1 u.s.w. Ich habe geschrieben ob es möglich wäre sowas zu starten wenn man genug Interessenten hätte und Bedarf da wäre. Es kamen oft keine Antworten und oft die Antwort das man kein Interesse hat und ein mal sogar die Antwort das man lieber für gesunde Leute baut. Bei Firmen wie Hess Natur kamen natürlich Antworten das man damit nichts zu tun hat, was ich auch verstehe, aber ich hatte es halt versucht irgendwie ein Wohnprojekt zu erreichen. Ich habe das Gefühl ohne Freunde und Bekannte kommt man nicht weit. Das sagst du ja auch selber, das als Geldgeber nur sozial orientierte Privatpersonen und Freunde übrig blieben. Jetzt muß ich somit doch passen, da ich keine Menschen mit solchen finanzielle Möglichkeiten kenne und so viele Menschen, das aus wenigen Geldern große Mengen werden könnten weil alle zusammenschmeißen, kenne ich leider auch nicht.

Aber danke lieber Martin für deine Mühe und deine Hilfe! Finde ich großartig!

Ganz liebe Grüße
Emma
Emma
 

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Beitragvon Martin » Mittwoch 29. März 2006, 23:20

Hallo Emma,

ich finds echt toll, dass Du schon soviel in die Richtung gemacht hast. Gib bitte nicht so schnell auf.

Ich habe heute z.B.(nur mal so) auf den Seiten der Heinz-Sielmann-Stiftung gelesen. Natürlich er fördert Natur (Tiere und Pflanzen), aber warum dort nicht mal anfragen, ob man ein Projekt für Coexistenz von Mensch und Natur zusammen erarbeitet. Ideal für MCS-Kranke oder nicht? Z.B. in einem der von der Sielmann-Stiftung geführten Naturreservate, z.B. Wilpdark Eekholt.

Man muß vor allem, egal wen man anspricht, sich immer Gedanken darüber machen, was DERJENIGE davon hat, uns zu helfen. Ihm darlegen, warum es für IHN sinnvoll ist zu helfen.

Wenn ich z.B. einen Bürgermeister eines Luftkurortes hier ansprach auf ein geeignetes Baugrundstück habe ich ihm natürlich positive Presse (wo Umweltkranke sein können ist die Luft gut), Imagegewinn und damit positive Wirkung auf den Fremdenverkehr zu bedenken gegeben.

Also: Steter Tropfen....oder wie war das. Immer wieder Leute ansprechen.

Du schreibst Du hast Baufirmen angeschrieben, ob so etwas interessant wäre, wenn Bedarf da wäre. Damit war Dein Schreiben schon im Papierkorb, sorry....

Du mußt denen schon den vorhandenen Bedarf nachweisbar darstellen, die Vorteile der Mieter (geringe Fluktuation, sichere Mietzahlung, da auf diese Wohnung angewiesen), den wahcsenden Bedarf. Alles möglichst belegt durch Studien oder ähnliches.

Ich hatte ja eine Bedarfsanalyse gemacht, die Daten stelle ich Dir zur Verfügung.

Gruß, Martin
Martin
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Beitragvon bender12 » Donnerstag 30. März 2006, 17:58

Hallo Martin,
ich habe erst zufällig hier im Forum ersehen, das due Hilfe benötigst !?
Hatte auf meine Bewerbung, auch wegen der GErüchte, "es sei schon alles verteilt udn erledigt", nicht nachgehakt.
"Du mußt denen schon den vorhandenen Bedarf nachweisbar darstellen, die Vorteile der Mieter (geringe Fluktuation, sichere Mietzahlung, da auf diese Wohnung angewiesen), den wahcsenden Bedarf. Alles möglichst belegt durch Studien oder ähnliches.
Ich hatte ja eine Bedarfsanalyse gemacht, die Daten stelle ich Dir zur Verfügung. "
Ist es vielleicht möglich auch mir/ anderen Diese DAten zur verfügung zu stellen?
Danke und Grüße
Bender
bender12
 

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Beitragvon Martin » Freitag 31. März 2006, 11:29

Hallo Bender,

tja, wenn es weniger Gerüchte und mehr Hilfe gäbe, dann wären wir sicher schon weiter. Leider gibt es eine Menge Leute, die besser Bescheid zu meinen wissen, als ich selber.

Die Daten der Analyse habe ich aufbereitet für eine spezielle Personengruppe. Die reinen Daten stelle ich gerne jedem zur Verfügung, der KONKRET Bedarf hat und damit auch wirklich etwas anfängt. Die Aufbereitung und Darstellung liegt dann bei denjenigem. Nur so aus Spaß versende ich diese nicht. Es sollte mir also kurz dargestellt werden, wozu diese benötigt werden. Die zugrunde liegenden Bewerbungen für Wohnraum kann ich leider nicht weitergeben, da ich damit persönliche Daten weitergeben würde.

Viel Erfolg!

Martin
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