Dr. Bob hat mal wieder recht gut getroffen.
Wenn Du schon vermutest, dass eine Styropordämmung an die Wand kommt, dann wird der Rest auch das System des Herstellers sein. Je nach Hersteller kommt dann ein Kunstharzputz oder ein mineralischer Putz auf die Platten.
Ich habe auf Facebook ein paar Dämmstoffe bzw. Bilder davon eingestellt. Da sieht man auch ein Polystyrol-WDVS:
http://www.facebook.com/media/set/?set=a.186189444767395.60500.186007471452259
Ich selbst versuche überall auf natürliche Baustoffe bei der Dämmung zu lenken, bzw. in diese Richtung zu empfehlen. Wie lange die halten, wenn die Konstruktion und der Schichtaufbau in Ordnung und sauber ausgeführt wurden, kann man nicht wirklich sagen. Ganz sicher kann man aber sagen, dass die Erfahrungen hier teils wesentlich länger vorhanden sind als bei Steinwollen oder Kunstschäumen. Klingt vielleicht nicht fachmännisch, aber schon die Neandertaler haben Dächer mit Gras und Schilf gedeckt und auf Holzwolle oder Heu geschlafen - die Technik ist heute angepasst und über die vielen Jahrhunderte perfektioniert. Teils auch irgendwann stehen geblieben, wie bei der Strohballendämmung, aber hier nicht weil es nicht genutzt wird, sondern weil es gut ist wie es ist. Natürlich gibt es auch bei den Naturdämmstoffen Hersteller, die nicht wirklich "rein natürlich" arbeiten, da muss man genau hinsehen - ebenso wie beim ausführenden Unternehmen, das das die Dämmung ausführt. Wie solche Systeme ausgeführt werden und was zu den Dämmstoffen zugeführt wird, habe ich in meinen Buch "Natürliche und pflanzliche Baustoffe" geschildert (gibt’s in jedem Buchhandel).
Was man wo empfehlen kann, oder vielleicht muss, hängt auch vom Gebäude ab. Ich habe mein Haus mit einem Schilf WDVS gedämmt. Hier sehr angenehm, weil das Haus einfach geschnitten ist und gut zu dämmende Flächen hat. Gibt’s viele Kleinstflächen, Winkel, Ecken etc. geht das auch wird aber aufgrund des Schneideaufwandes und der damit verbundenen Arbeitszeit schon sehr teuer. Das Material ist fast geschenkt nur die Arbeit ist eben aufwändiger als z.B. bei einem WDVS mit Holzfaserdämmplatten oder Korkplatten, die einfach zu schneiden sind und auch sehr gut zu verputzen. Warum ich mich für Schilf entschieden habe, lag daran, dass ich ein Dickputzsystem auf den Dämmplatten haben wollte, sprich anstelle von ca. 1 cm Putzquerschnitt habe ich 3,5 cm Putzstärke (zwei Kinder die auch gerne mal gegen die Wand rauschen mit irgendwelchen Gegenständen etc.). Durch die schweren Schilfdämmplatten und das dicke Putzsystem (auch Gewicht) habe ich hier einen perfekten Schallschutz mit der Wämedämmung aufgebaut. Neben diesen Aspekten habe ich mit den Schilfdämmplatten den WDVS Kleber zwischen Wand und Dämmplatten eingespart. Die Platten werden nur gedübelt, das spart einfach auch Zeit - vor allem aber habe ich mir das Entfernen des Altanstriches gespart. Die Fläche mit der Putzmaschine in drei Lagen zu verputzen geht recht flott aber das Kleben raubt Arbeitszeit - vor allem die meisten Altanstriche müssen runter wenn geklebt werden muss.
Dass mit spätestens nach 20 Jahren wieder runter, habe ich bis dato nur bei Polystyrol erlebt - aus ganz unterschiedlichen Gründen. Die älteste Schilfdämmung, die ich selbst ausgeführt habe, steht seit 15 Jahren, meine ist nun 10 Jahre alt und das wird alles auch noch 300 Jahre und älter, wenn die Fassade gepflegt wird und nicht irgendwo Feuchtigkeit eintritt, oder das Haus abbrennt und andere Schäden erleidet. Naturbaustoffe wie Kork-, Schilf-, Holzfaserdämmplatten und Co können hunderte von Jahren alt werden, wenn die Arbeiten wirklich sauber ausgeführt sind. Als Stuckateurmeister habe ich Schilf aus Gebäuden gerissen (aufgrund Generalsanierungen), das älter als 500 (!!) Jahre alt war und in Kalk- oder Lehmputzen, trocken eingepackt, noch genau so hart wie am ersten Tag war. Ich habe noch keinen einzigen modernen Dämmstoff wie z.B. Altpapiercellulose, Aerogel, Stein- oder Glaswolle oder Kunstschäume gesehen die älter als 40 Jahre alt waren, weil die einfach noch nicht so lange auf dem Markt sind. Ich habe aber schon, wie angedeutet, einige Gebäude gesehen bei denen man den Kunstschaum aus vielerlei Gründen wieder entfernen musste und das gesamte Gebäude neu gedämmt hat.
Ich hoffe, ich konnte ein klein wenig helfen und ich hoffe ,ich habe nicht zu viele Tippfehler rein gepackt - ist ein wenig klein die Schrift und das Sichtfenster zum Tippen recht schmal für so viel ;-)