Narzissmus und Machtmissbrauch in der Psychothera

Narzissmus und Machtmissbrauch in der Psychothera

Beitragvon Kira » Montag 12. Dezember 2011, 09:10

Wirth, Hans-Jürgen

Narzissmus und Machtmissbrauch in der Psychotherapie
Psychoanalytische Familientherapie 2007, 8(1), Nr. 14, 85-98

Den »unmöglichen Beruf« (Freud 1937) des Psychotherapeuten ergreift man nur, wenn man das unabweisbare Bedürfnis hat, sich auf »die Suche nach dem wahren Selbst« (Miller 1997) zu begeben, weil das »falsche Selbst« (Winnicott 1965) so lange dominiert hat. Niemand wird Therapeut – so formuliert Schmidt-Lellek (1995) – ohne narzisstisches Grundproblem. Möller (2004) bezeichnet viele Therapeuten gar als »Überlebende aus Katastrophenfamilien«, die in ihren Herkunftsfamilien die Aufgabe übernahmen, das Familiensystem aufrecht zu erhalten. Diese Therapeuten lernen schon als Kinder, psychosoziale Antennen für die Probleme anderer auszubilden. Ihre früh entwickelte Sensibilität und ihre ausgeprägte Begabung, sich in die Gefühlslage ihrer Mitmenschen einzufühlen, prädestiniert sie zwar für einen helfenden Beruf, macht sie jedoch zugleich anfällig dafür, sich entweder von anderen narzisstisch missbrauchen zu lassen oder auch umgekehrt, andere zur Stabilisierung des eigenen Selbstwertgefühls zu funktionalisieren. Wolfgang Schmidbauer (1977) hat mit dem »Helfersyndrom« eine Formulierung gefunden, die diese Zusammenhänge bis in das Alltagsbewusstsein hinein transportiert hat.
http://web.psychosozial-verlag.de/psychosozial/details.php?p_id=29079&ojid=
- Editiert von Kira am 12.12.2011, 08:11 -
"Wo der Mut keine Zunge hat, bleibt die Vernunft stumm."
(Jupp Müller, deutscher Schriftsteller)

Bloggen statt Schweigen
Benutzeravatar
Kira
Alleswisser
 
Beiträge: 10331
Registriert: Dienstag 15. September 2009, 13:56

Zurück zu Buch- und Lesetipps

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 2 Gäste