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Es ist eine Geschichte, so tragisch, brutal und unglaublich, wie sie sich ein Drehbuchautor brisanter nicht ausdenken könnte. Vera Wegener (Katharina Wackernagel) ist rundum glücklich. Ihr Mann Paul (Benjamin Sadler) baut sich gerade als Anwalt eine solide Existenz auf, sie ist schwanger mit ihrem ersten Kind.
Weil sie nachts nicht schlafen kann, verschreibt ihr der Gynäkologe ein Schlafmittel. Harmlos sei es, gut verträglich, keine Nebenwirkungen. "Meine Frau nimmt es auch." Vera schluckt eine einzige Tablette. Monate später bringt sie ein schwerst behindertes Mädchen zur Welt. Der kleinen Katrin (Denise Marko) fehlt das linke Bein, die Arme sind winzige Stummel.
Contergan - Eine einzige Tablette - ARD, Mi., 07.11.2007, 20.15 Uhr: Hier vormerken!
Die Ärzte wollen den Eltern das Kind erst nicht zeigen. Für sie ist es "eine Missgeburt, eine verkrüppelte Zumutung, die ins Heim abgeschoben gehört". Wir schreiben das Jahr 1960. Nationalsozialistisches Gedankengut ist noch fest verankert, in der angeblich so geläuterten BRD.
Unfassbare Geschichte eines Skandals
Die Wegeners sind eine fiktive Familie. Doch ihr Leid ist eng angelehnt an eines der dunkelsten Kapitel deutscher Medizingeschichte, das in den 60er-Jahren als "Contergan-Skandal" die Republik erschütterte.
Autor Benedikt Röskau hat sorgfältig recherchiert und ein kluges Drehbuch geschrieben, das in eine packende Spielfilmhandlung eingebettet die unfassbare Geschichte des Skandals erzählt.