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Kinderkrebs um deutsche Atomkraftwerke

BeitragVerfasst: Montag 5. Mai 2008, 22:24
von Lulabee
Kinderkrebs um deutsche Atomkraftwerke

Eindeutige Ergebnisse bei Fallkontrollstudie - Vortrag in Kirchheim

Es besteht bei Kleinkindern ein Zusammenhang zwischen der Nähe des Wohnorts zum nächstgelegenen Atomkraftwerk und dem Risiko an Leukämie zu erkranken. Für Kinder unter fünf Jahren, die im 5-km-Umkreis von Atomkraftwerken wohnen ist die Krebsrate um 60 Prozent und die Leukämierate sogar um 120 Prozent erhöht. So lautet das Ergebnis einer Studie des Mainzer Kinderkrebsregisters, die im Dezember veröffentlicht wurde.
Dr. Alfred Körblein, Physiker und Atomenergieexperte, ist Mitglied des die Studie begleitenden Expertengremiums. Am Donnerstag, 29. Mai kommt er zu einem Vortrag nach Kirchheim.

Körblein hat sich intensiv mit dem Zusammenhang zwischen Atomkraftwerken und kindlichen Krebserkrankungen befasst. Als nach der Veröffentlichung der zweiten sogenannten „Michaelis-Studie“ im Jahr 1997 gesagt wurde, es gäbe bei Kindern im 15km-Umkreis von deutschen kerntechnischen Anlagen keine erhöhten Krebsraten, untersuchte Körblein nochmals die Daten aus dem Mainzer Kinderkrebsregister, worauf die Studie basierte. Seine Neuauswertung, in der er stillgelegte Meiler und Forschungsreaktoren aus der Untersuchung ausnahm, ergab eine auffällige Erhöhung der Fallzahlen in der Umgebung der Reaktoren. Für Kleinkinder unter 5 Jahren waren die Ergebnisse noch deutlicher. Schließlich erkannte auch das Bundesamt für Strahlenschutz die Korrektheit seiner Auswertung an und erteilte 2003 den Auftrag für eine neue Fallkontrollstudie, deren Ergebnis nun vorliegt.

Körblein wird bei seinem Referat in Kirchheim die Vorgehensweise und die Ergebnisse der neuen Studie ausführlich vorstellen. Er wird auch darauf eingehen, ob andere Ursachen außer den Atomkraftwerken für die Krebserkrankungen in Frage kommen und ob das Ergebnis sich ändert, wenn einzelne Kraftwerksstandorte aus der Auswertung entfernt werden. Daneben wird Thema des Abends sein, welche Konsequenzen aus den Ergebnissen zu ziehen sind.

Der Vortrag am Donnerstag, 29. Mai beginnt um 20 Uhr in Raum 12 der „Alten Schule“ in Kirchheim am Neckar (Besigheimer Str. 7, direkt an der B27). Der Eintritt ist frei. Veranstalter sind der Arbeitskreis Kommunalpolitik Kirchheim am Neckar, Strom ohne Atom aus Stuttgart, sowie der Bund der Bürgerinitiativen Mittlerer Neckar e.V. (BBMN).

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