Interview MCS + Audio

Interview MCS + Audio

Beitragvon Sonora » Dienstag 30. September 2008, 14:44

Ein Interview über MCS aus Österreich. Es kann gelesen und gehört werden.

http://www.freak-online.at/cgi-bin/main.cgi?read=t00006a
Sonora
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Interview MCS + Audio

Beitragvon Annamaria » Mittwoch 1. Oktober 2008, 18:59

Hallo Sonora,
dein Tipp ist eine sehr interessante Radiosendung zu MCS.

Was mir aus diesem Interview auch erwähnenswert erscheint:

Warum reagieren Medizin und Politik "ablehnend"? Wo sollte man ansetzen für eine Änderung?

Dazu Zitate aus der Sendung:

"Moderator Gerhard Wagner, Freak-Radio
(Es geht um MCS) ... Was sind das für Gifte, und warum lösen solche Dosen, die ja normalerweise kaum ein Mensch beachtet, dann so etwas aus?
(Schnell:) Aber ich glaub´ das ist eine unfaire Frage, weil man das gar nicht beantworten kann, oder?
Helmut Purtscher Biochemiker bei Global 2000
Ich bin dennoch dankbar für die Frage, weil Sie, glaube ich, den Punkt sehr gut ansprechen. Sie haben mich ja auch als Biochemiker angesprochen, als Biochemiker habe ich gelernt, dass die Dosis auch das Gift macht, dass man eben Wirkschwellen hat, unter denen nichts zu passieren hat.
Das ist auch lange Zeit die klassische Auffassung in der Schulmedizin gewesen. Allerdings ist dieses Paradigma in den letzten Jahren nicht nur in Frage gestellt, sondern auch widerlegt worden.
Da gibt es das Beispiel der hormonell wirksamen Substanzen, wo man bei kleinen Mengen eine größere Wirkung sieht, als bei größeren Mengen - beispielsweise. Das ist etwas, das muss die Wissenschaft erst verdauen, und das macht den Umgang mit hormonell wirksamen Substanzen auch so schwierig.
Bei MCS, und das ist das grundlegende Problem, warum meines Erachtens diese Krankheit so irritierend ist: Die Medizin kann sie nicht einordnen, weil wir mit Chemikalien zu tun haben, die in Mengen, die weit unter den Höchstwerten liegen, bereits diese Symptome verursachen.
In diesem Fall ist die einfachste Lösung zu sagen: "Das kann nicht sein, das ist alles nur eingebildet!" Und hier, glaube ich, liegt der Punkt, wo man ansetzen muss und wo man nur herauskommt und eine Lösung findet, wenn man hier Klarheit schafft.
...

Moderator Gerhard Wagner, Freak-Radio
Ich würde jetzt gerne noch einmal den Herrn Purtscher fragen. Was könnte man denn eigentlich oder was müsste man den eigentlich fordern. Kann man dem begegnen, müsste sich die Wissenschaft nicht öffnen - und wenn ja, wie? Was könnte man zum Beispiel den Ärzten empfehlen, oder den Krankenkassen, oder den öffentlichen Stellen: Wonach sollen Sie sich orientieren? ...
Helmut Purtscher Biochemiker bei Global 2000
Ich habe mich in Vorbereitung auf diese Sendung umgeschaut, was es bereits zu diesem Thema gibt und da zieht sich immer durch, dass eine sehr massive Ablehnung der These da ist, dass auch sehr geringe Chemikalien-Konzentrationen das auslösen können!
Dann stellt man sich natürlich die Frage: Wie gibt es das? MCS ist bereits seit Jahren bekannt. In den USA ist es überhaupt kein Thema mehr in dem Sinn, dass das in Frage gestellt wird, und in Europa ist es noch immer ein großes Problem.
Nun wäre die Frage zu stellen: Wer hat ein Interesse daran, hier keine Klarheit zu schaffen. Und man kommt einmal, wie schon ausgeführt zur Medizin. Die Medizin würde ihr ganzes Gebäude hinterfragen müssen, wenn sie einmal zum Schluss kommt: Wir haben Dosen, von denen wir geglaubt haben, es passiert nichts, und jetzt haben wir dennoch Effekte!
Die Politik aber auch, denn die Politik muss den Bürgern sagen können, alles ist sicher. Und das will sie ihnen auch sagen, damit sie wieder gewählt werden.
Wenn jetzt diese Höchstwerte und auch diese Grenzwerte, die von der Politik geschaffen worden sind, um diese Sicherheit zu erzeugen, auf einmal nicht mehr sicher sind, weil nachweisbar ist, dass mit Konzentrationen, die um das hundertfache niedriger sind als der gesetzliche Höchstwert eine Krankheit wie MCS auslöst, bzw. Symptome erzielen kann, dann muss die Politik ihr Versagen zugeben und sie muss vor allem auch ganz massive Maßnahmen treffen. Beispiel Pestizide: Man müsste dann sagen, wir können keine Pestizid-Rückstände mehr auf Lebensmitteln tolerieren!
Und das würde dann ganz dramatische Auswirkungen für die Landwirtschaft und auch auf die Chemische Industrie haben, die ja mit den Pestiziden Milliardenumsätze macht. Also, es würde sehr viel daran hängen an dieser einen Aussage: MCS ist ein durch sehr niedrige Konzentrationen von Umweltgiften ausgelöstes Krankheitsbild. Ich glaube, da ist der Widerstand begründet.
Moderator Gerhard Wagner, Freak-Radio
Könnte man es nicht so machen, wenn es in Österreich gentechnikfreie Zonen gibt, dass man als Zwischenschritt auch hier giftfreie Zonen einführt, und ich glaube, so wird es ja auch in den USA gemacht, dass es spezielle Einrichtungen gibt, wie etwa Kindergärten, Wohnungen etc.
Helmut Purtscher Biochemiker bei Global 2000
Das ist alles wichtig und zu begrüßen. Nur ich glaube es wäre einmal auch wichtig, ein Zugständnis zu machen: Erstens dass man auf diesem Gebiet mehr Forschung betreibt, und dann ist die Frage: Wer fördert die Forschung? Letztendlich ist es immer die Pharmaindustrie oder wird immer mehr, und die freie Forschung wird immer mehr zurück gedrängt. Da müsste man etwas tun! ..."

Ich habe auch in einige der aufgezeichneten Sendungen der Seite http://1476.orf.at/radiomacher/freak.html reingehört und den Eindruck gewonnen, das ist eine intelligente Sendereihe, die sich um humane Belange kümmert. Gibt es etwas Entsprechendes eigentlich in Deutschland auch?

Annamaria
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Interview MCS + Audio

Beitragvon Juliane » Mittwoch 1. Oktober 2008, 23:58

Den Tipp trage ich mal für Alexandra umweltgesund1 ein:
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Juliane
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