von Janik » Montag 20. Juni 2005, 15:00
Vielen Dank für den Bericht wie man die Viecher ohne GIft wegbekommt.
Wie wichtig Schädlingsbekämpfung bei Kakerlaken ist, sieht man hier:
In Deutschland gehören Schaben zu den unangenehmsten Plagegeistern. "Wegen ihrer Lebensweise sind sie gefährliche Krankheitsüberträger", erklärt Jutta Klasen, beim Umweltbundesamt für die Prüfung von Schädlingsbekämpfungsmitteln zuständig. Schaben können viele Bakterien, Viren und Pilze übertragen, so das Deutsche Grüne Kreuz. Kontakt mit ihnen kann zu Durchfall, Dickdarmkathar, Hepatitis A, Milzbrand, Salmonellen oder Tuberkulose führen. Durch Häutungsreste können sie zudem Allergien auslösen. In ländlichen Gebieten sind Schaben vor allem gefürchtet, weil sie in Ställen die Maul- und Klauenseuche auslösen können.
"Schaben mögen besonders warme und feuchte Orte, wo es ausreichend Nahrung gibt", erklärt Jutta Klasen. Die Allesfresser werden in Kloaken, Mülleimern, Schlachtabfällen oder Großküchen fündig und schleppen so jede Menge Keime und Bakterien mit sich herum. Klasen: "Da sie zudem aus ihrem Kropf regelmäßig kleine Krümelchen erbrechen, sind sie ein hoch potenter Verteiler von Infektionen."
Michael Faulde kümmert sich als medizinischer Entomologe vom Zentralen Institut des Sanitätsdienstes der Bundeswehr bei Auslandseinsätzen um die hygienischen Bedingungen vor Ort und kennt die Risiken nur zu gut: "Besonders gefährlich ist der sorglose Umgang mit infizierten organischen Materialien wie Krankenhausabfall, Urin, Fäkalien, faulenden Nahrungsmittelresten und Kadavern." Daß Schaben Ursache von vielen Salmonelleninfektionen in Krankenhäusern oder Großküchen sind, steht für Faulde fest.
Wie hoch genau die Kosten für Befall, Bekämpfung und Beseitigung sind, läßt sich zwar nicht genau beziffern, "aber es wird leicht unterschätzt", sagt Rainer Gsell, Vorsitzender des Deutschen Schädlingsbekämpfer-Verbandes. Wenn die Fachleute mit Giftspritze und Klebefallen ausrücken, werden sie in etwa einem Drittel der Fälle wegen Kakerlaken gerufen. "Weltweit wird schätzungsweise ein Drittel der Nahrungsmittelproduktion durch Schädlinge vernichtet. Dabei trifft es hoch industrialisierte Staaten wie die USA genauso wie Entwicklungsländer", sagt Gsell.