MCS - Eine Krankheit die nicht sein darf

MCS - Eine Krankheit die nicht sein darf

Beitragvon CSN Blogger » Montag 3. November 2008, 18:59

"Wenn Parfüm zur Ohnmacht führt", titelte die FR in der Wochenendausgabe und ließ die Leserschaft nicht im Unklaren darüber, was man von Menschen zu halten habe, die an MCS erkrankt sind.

In der Printausgabe war der Eyecatcher des Artikels eine in einen weißen Schutzanzug mit Handschuhen und Mundschutz verhüllte Person, in einem fast leeren Raum. Dieses Foto füllte ein Drittel der Doppelseite. Das Agenturfoto Nr. 39830 ohne Bezug zum Inhalt des Artikels wurde benutzt, um dem Leser zu suggerieren, wie man sich einen MCS Patienten vorzustellen habe.

Die FR Autorin, Frauke Haß, stellte Aussagen der MCS Patientin über den Verlauf und die alltäglichen Beschwerden, die eine Multiple Chemikalien-Sensitivität verursacht, drei Expertenmeinungen und ein Experten-Interview mit Herrn Dr. Dieter Eis vom Robert-Koch-Institut gegenüber....

Lest im CSN Blog einen Rückblick von Juliane:

MCS - Multiple Chemical Sensitivity – Eine Krankheit, die in Deutschland nicht sein darf
http://www.csn-deutschland.de/blog/2008/11/03/mcs-multiple-chemical-sensitivity-eine-krankheit-die-in-deutschland-nicht-sein-darf/
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MCS - Eine Krankheit die nicht sein darf

Beitragvon Marcel S. » Freitag 7. November 2008, 23:03

Das ist eine super Idee Juliane, die ganze Chose rund um die Berichterstattung der Frankfurter Rundschau über MCS vom letzten Jahr und über das FR-Forum in Sachen MCS, Revue passieren zu lassen. So weiß jeder Bescheid, wie der Ablauf war. Stolz kann die FR auf ihre "Leistung" jedenfalls nicht sein.
Marcel S.
 

MCS - Eine Krankheit die nicht sein darf

Beitragvon Maria Magdalena » Samstag 8. November 2008, 01:18

Liebe Juliane,

es ist wunderbar, dass Du Dir wieder die Mühe gemacht hast, auf die vielen Missstände bezüglich dieser schweren und inzwischen leider weit verbreiteten chronischen Krankheit MCS aufmerksam zu machen. Du tust damit vielen MCS-Patienten einen großen Gefallen, die selber nicht in der Lage sind, ihre Stimme zu erheben und sich zu wehren.

Jeder, der MCS kennt und genügend Kraft hat, sollte sich für eine Verbesserung der Situation der MCS-Kranken in Deutschland einsetzen. Denn diese Krankheit ist schon lange keine seltene Krankheit mehr.

MCS ist sowohl international als auch in Deutschland anerkannt und als körperliche Erkrankung offiziell eingetragen. Es ist auch sehr wohl möglich, MCS nachzuweisen. Gott sei Dank! Diejenigen, die MCS zu verleugnen versuchen und die Kranken diffamieren und um ihre Rechte betrügen, verschließen die Augen vor den erdrückenden Tatsachen, vor der Realität. Der Dreck ist schon so gewaltig, dass man ihn nicht mehr unter den Teppich kehren kann!

Juliane, danke im Namen der MCS-Patienten, die jeden Tag für ihre Existenz und gegen diese schwere Umwelt-Krankheit und die Ignoranz der Verantwortlichen kämpfen müssen.
Maria Magdalena
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MCS - Eine Krankheit die nicht sein darf

Beitragvon Juliane » Montag 9. November 2009, 19:38

Im Blog gab es einen neuen Kommentar


http://www.csn-deutschland.de/blog/2008/11/03/mcs-multiple-chemical-sensitivity-eine-krankheit-die-in-deutschland-nicht-sein-darf/


Ingrid 9. November 2009 um 17:43

Nun ist es schon 2 Jahre her, dass Frau J. im Kontext des Zeitungsberichtes schwerst psychiatrisiert wurde. Immernoch hat sich die Frankfurter Rundschau nicht mit einem fairen Bericht entschuldigt und immer noch wurde die Lesernschaft nicht darüber informiert, dass die Erkrankung MCS offiziell nur als körperlich bedingte Erkrankung anerkannt ist. Man lässt die Leser weiterhin im öffentlichem Glauben dass MCS Patienten zu psychiatrisieren seien. Man muss sich mal die Konsequenzen vorstellen, die ein psychiatrisierter Mensch zu erleiden hat. Wenn sowas die Bekannten und Partner hören, kann es unter Umständen so ausgehen dass diese diesen Experten glauben und die erkrankte Person verlassen. Unglaublich gemein ist diese Diskriminierung und Verleumdung der MCS. Frau J. hat sich ja auch weitgehens zurück gezogen, vermutlich aus Scham und Verzweiflung, weil wie soll man denn gegen so eine Unverschämtheit ankommen.

Diese Vorgehensweise ohne das Wissen der erkrankten Person, ist ein Hohn ohne Gleichen. Mit Demokratie hat diese Herangehensweise absolut nichts mehr zu tun. Zumal diese Experten der Ansicht sind dass MCS psychisch sei und die internationalen anderen Experten sind völlig anderer Ansicht, aber diese kamen ja nicht zu Wort. MCS ist offiziell nur als körperlich bedingte Erkrankung anerkannt. Denn jeder Arzt muss sich um Lohn beziehen zu dürfen ausschließlich an den ICD-10 halten (SGB V §295 Absatz 1, und §301 Absatz 2), darin wird MCS unter den Schlüßel T78.4 geführt. Das ist eine rein körperlich bedingte Erkrankung.

Vom RKI wird MCS übrigends auch nur als körperliche Erkrankung anerkannt und nicht als psychische Einbildung, auch wenn einige Professoren das abstreiten. Aber wenn dem nicht so wäre, würde das RKI zum Beispiel MCS Erkrankte nicht öffentlich vor chemischen Läusemittel warnen (ziemlich in der Mitte des Textes unter dem Abschnitt “2. Nasses Auskämmen”) Denn weshalb sollte man einen angeblich üpsychisch Kranken vor etwas warnen das ihm angeblich nicht schädigt, das wäre ja unnötig:

http://209.85.135.132/search?q=cache:nowfn5r4Wz8J:http://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber__Mbl__Kopflausbefall.html+insektizid+rki+mcs&cd=4&hl=de&ct=clnk&gl=de

Es gab mal eine RKI-Studie über MCS. Daran nahmen die Experten des Zeitungsberichtes auch teil. Zum Beispiel war an der Studie maßgeblich daran beteiligt der Prof. Eikmann und seine Uniklinik Gießen. Prof. Eikmann hat eine industrielle Firma, der Firmensitz ist unter seiner Privatadresse eingetragen. Jetzt ist seine Frau, Dr. Sabine Eikmann, Geschäftführerin dieser Firma, die für andere Firmen wie unter anderem Vattenfall, E.ON, Thyssen usw. in immissionsschutzrechtlichen Verfahren arbeitet. Diese Firma erstellt also Zulassungsgutachten für Chemikalien und Fabriken:

http://www.gruene-mainz.de/index.php?id=4166no_cache=1&expand=88873&displayNon=1&cHash=63b9e0f99b&type=5

Prof. Eikmann arbeitet zusätzlich unter anderem für das Projekt “Human Biomonitoring” der GSF, das aus Geldern des “Verein der Chemischen Industrie VCI” gesponsert wird. Humanbiomonitoring ist die Erforschung von menschlichem Gewebe auf Chemikalien und deren Grenzwertbedeutung. Diese Grenzwerte gelten aber nur für gesunde Menschen. Also die Chemische Industrie bestimmt sozusagen über ihre eigenen Grenzwerte und bezahlt das Human-Biomonitoring selbst.

http://www.helmholtz-muenchen.de/infostelle-humanbiomonitoring/profil/index.html

Der Experte Prof. Eikmann ist da immer an erster Front und sagt ja dass es Chemikaliensensibilität nicht gebe, somit muss man dann sozusagen keine genetischen Dispositionen mehr beachten und kann fröhlich an gesunden Menschen weiter die Grenzwerte aufrecht halten. In der RKI-Studie hätte man ausserdem nichts festgestellt. Seltsam ist daran, dass er noch vor einigen Jahren selbst zugab, dass diese RKI-Studie absolut nichts aussagt, das Studiendesign hatte erhebliche Mängel:

http://www.csn-deutschland.de/blog/2009/01/05/mcs-studie-des-rki-hatte-erhebliche-maengel-im-studiendesign-stellten-studienleiter-fest/

http://www.umweltbundesamt.de/gesundheit/effekte/mcs/info/04-Stinner.pdf

Seit einiger Zeit nimmt er sich diese Studie plötzlich dennoch immer als Beispielhaft vorran. Also da soll noch jemand verstehen wieso diese Experten einmal “Hü” dann wieder “Hott” sagen. Immer alles was Chemikaliensensible Menschen psychiatrisert ist diesen Experten gut genug und alles was die Erkrankung belegt wird als lächerlich abgestempelt. Das ist meiner Meinung nach eine Vorgehensweise die sehr Menschenverachtend ist. Vor allem ist die Frage weshalb diese Experten nicht einfach mal die tatsächlichen Experten der WHO oder andere internationale Experten befragen. Diese anderen Experten waten schließlich dafür zuständig das die Erkrankung offiziell als körperliche Erkrankung anerkannt wurde. Diese Experten müssten ja dann genau wissen welche Untersuchungen man durchführt um MCS festzustellen, denn mit den oben im Text genannten Experten, die für die chemische Industrie arbeiten, kommt man hier anscheinend absolut nicht weiter. Also muss hier dringend der Rat von den anderen Experten wie Prof. Pall eingeholt werden. Es kann doch nicht angehen dass man in Deutschland einfach so mit schwerkranken Menschen umgehen kann. Interessant sind übrigends auch folgende Links:

http://www.csn-deutschland.de/blog/2009/09/17/umweltmedizin-der-erlanger-fake/

http://www.csn-deutschland.de/blog/2009/09/30/der-krankheitsbegriff-mcs-und-das-darin-storende-c-fur-chemikalien/

http://www.csn-deutschland.de/blog/2009/10/23/multiple-chemical-sensitivity-eine-krankheit-verursacht-durch-toxische-chemikalienexposition/
Juliane
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