von Juliane » Freitag 24. Juli 2009, 00:28
Zitat
"Ich konnte/wollte da nicht eingreifen, weil ich selbst für mich bestimmt habe, lieber an einer/der Krankheit zu sterben als an der Behandlung dazu."
Liebe Yolande,
das kann ich gut verstehen. Ich habe schon so viele Menschen im Kreis der Verwandten und Bekannten unter schrecklichen Umständen in Kliniken gesehen, die bestimmt zu Hause hätten einfacher sterben können. Warum muss es immer noch eine OP, eine Chemo, eine Betrahlung sein, obwohl schon jeder weiss, wie es ausgehen wird.
Für mich habe ich das auch so entschieden lieber an der Krankheit als an deren Behandlung zu sterben. Man muss nicht um jeden Preis alles mitmachen, was machbar ist.
Und wir wissen ja auch, dass es letzlich nur um den Profit geht. Wer kann nicht mehrere Beispiele aus seiner eigenen Geschichte erinnern von Fehl und/oder Überbehandlung.
Mir ist gerade heute eingefallen, dass man mir im Alter von 21 Jahren in einem Flensburger Krankenhaus Blase und Niere geröngt hat. Anlass: Eine Blasenentzündung, für die eine Packung Tabletten genügt hätte. Ich hatte an der Ostsee gezeltet und bei recht kühlem Wetter gebadet. Am nächsten Tag wachte ich mit starken Unterbauchschmerzen auf. Es war Wochenende und so steuerte ich den Dienst des KKH an. Man hat mich auf die Station gebracht mit "Verdacht auf Nierenerkrankung". Am nächsten Morgen war Röntgen angesagt. Damals hatte ich keine Ahnung und habe alles über mich ergehen lassen. Mein Hausarzt, der den Bericht bekam, hat mich auch nicht aufgeklärt. Einer Frau im gebärfähigen Alter einfach mal Blase und Nieren röntgen wegen einer bakteriellen Blasenentzündung. Wenn in der Ferienzeit Betten leerstehen, werden sie eben so belegt.