Diagnostik von MCS und FMS verbesserungswürdig

von **Thommy the Blogger** » Montag 16. August 2010, 13:44

Insgesamt gesehen ist es um die Diagnostik von Umweltkrankheiten ziemlich schlecht bestellt.
Kaum ein Allgemeinarzt kennt überhaupt die Bedeutung des Begriffs MCS-Multiple Chemical Sensitivity.
Um Fibromyalgie ist es auch nicht viel besser bestellt. Wie wichtig es ist, dass
Ärzte in der Lage sind die Diagnose zu stellen, könnt Ihr in einem Artikel nachlesen,
der auch die Zusammenhänge zwischen MCS und FMS aufzeigt.

Lest im CSN Blog:

Qualitätsmanagement bei der Diagnostik von Fibromyalgie und MCS erforderlich
http://www.csn-deutschland.de/blog/2010/08/16/qualitatsmanagement-bei-der-diagnostik-von-fibromyalgie-und-mcs-erforderlich/

von **Nautilus** » Montag 16. August 2010, 20:01

Trotz dass ich immer bei den Ärzten meine Schmerzen am ganzen Körper reklamiert habe, hat nie einer die Fibromyalgiepunkte gecheckt. Bei Euch etwa?

von **Amazone** » Montag 16. August 2010, 22:29

Bei mir sind seit Jahr und Tag die ANA Titer stark erhöht. Autoantikörper gegen Nucleoi derzeit bei 1:10.000.
Wegen der hohen ANA und des Verdachts einer Autoimmunerkrankung bzw. rheumatischen Erkrankung war ich auf Anraten meines Allergologen schon beim Rheumatologen, d.h. bei mehreren. Manche haben die Tenderpoints geprüft, manche haben in ihren Berichten nur vorgegeben, diese geprüft zu haben. 3mal habe ich die Diagnose Fibromyalgie, einmal die Diagnose undifferenzierte ANA spezifische Kollagenose sowie sekundäre FMS und einmal V.a. reaktive Arthritis, primäres Raynaud-Syndrom sowie Arthrose von Rheumatologen erhalten. Wenn ich all die Antidepressiva, die sie gegen die Schmerzen verschrieben haben (Arcoxia, Amitriptylin, nehmen würde ....?

Inzwischen sage ich immer in Bezug auf die Diagnosen: welches Schweinderl hätten Sie gerne ;-)?

Ein inzwischen leider verstorbener Neurologe mit Zusatzausbildung Umweltmedizin sagte mir vor ca. 5 Jahren mal, dass FMS eine Fehldiagnose sei. Außerdem hilft einem die Diagnose FMS auch nicht weiter.

Unabhängig davon hat die WHO schon in den 90ern geschrieben, dass hohe ANA Titer auch durch chronische Pestizidexposition (Anmerkung von mir: z.B. durch Nahrungsmittel, die Pestizidrückstände enthalten) ausgelöst werden können.

Amazone

von **Palau** » Dienstag 17. August 2010, 12:29

Als MCS Erkrankter habe auch ich neben weiteren Diagnosen durch meinen damaligen Hausarzt die Diagnose \"Fibromyalgie\" erhalten.

Auch mir hat ebenfalls der leider verstorbene Neurologe mit Zusatzausbildung Umweltmedizin mitgeteilt, das FMS bei mir eine Fehldiagnose sei. Aufgrund seiner speziellen Untersuchungen diagnostizierte er bei mir eine \"toxische Polyneuropathie\".
- Editiert von Palau am 17.08.2010, 12:31 -

von **Mary Poppins** » Dienstag 17. August 2010, 12:54

Die Tenderpoints hat noch keiner bei mir überprüft, aber ich bin ziemlich sicher,
dass ich FMS habe. Möglich, dass eine tox. Polyneropathie auch unterschwellig eine Rolle spielt.
Dass eine tox. PNP der Hauptfaktor der Schmerzen ist glaube ich eher nicht, weil ich
durch Einnehmen von Magnesium und Ernährungsumstellung weniger Schmerzen habe.
ANA wurden bei mir 3x gemessen ohne auffälliges Ergebnis (Worüber ich sehr froh bin).

von **Amazone** » Dienstag 17. August 2010, 16:48

@ Mary Poppins,

bei den "normalen" Laboruntersuchungen waren meine ANA auch meistens unauffällig oder nur leicht erhöht.

Wenn man jedoch ein Autoantikörperscreeing in einem Speziallabor wie z.B. dem Labor Impala Tübingen machen läßt, da kommt man aufgrund anderer Untersuchungsmethoden zu ganz anderen Ergebnissen.

Gruß Amazone

von **Palau** » Mittwoch 18. August 2010, 14:50

Hallo Amazone,

was genau bedeutet: ANA Laboruntersuchung?
Um welche "Auto-antikörper" geht es dabei?

von **Amazone** » Mittwoch 18. August 2010, 16:26

@ Palau,

ANA sind Autoantikörper. Nähere Infos findest du unter:

http://www.impala-tuebingen.de/

von **Sonora** » Mittwoch 18. August 2010, 16:48

Anti nukläere Antikörper - ANA

von **Astwerk** » Donnerstag 19. August 2010, 09:13

Aus letztlich noch ungeklärten Gründen produzieren unsere Abwehrzellen manchmal Antikörper, die sich gegen uns selbst richten. Man nennt solche Antikörper Autoantikörper (griechisch autos: selbst). Manche Autoantikörper richten sich gegen bestimmte Organe (z.B. die Schilddrüse), andere wiederum richten sich gegen bestimmte Zellbestandteile, also prinzipiell gegen alle Zellen und alle Organe. Zu den letzteren gehören auch die Antinukleären Antikörper (ANA). Sie richten sich gegen den Zellkern, der in den meisten Zellen des Körpers vorhanden ist...

http://www.med4you.at/laborbefunde/lbef_ana.htm

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