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MCS Kranke: Von der Gesellschaft fallengelassen

BeitragVerfasst: Montag 4. Oktober 2010, 08:47
von Thommy the Blogger
In vergangenen Zeiten wurden Leprakranke aus der Gesellschaft verstoßen
Heute sind es Umwelterkrankte mit MCS, die man verstößt

Viele, die an schwerer MCS leiden, machen die Erfahrung, dass ehemalige Kollegen, Freunde, Bekannte und Familienmitglieder allmählich aus ihren Leben verschwinden. Diese Kontaktpersonen glauben, dass der Mensch mit MCS für den Umgang zu anstrengend geworden ist. In unserer modernen und geschäftigen Welt sind viele nicht mehr in der Lage, die dafür erforderliche Mühe auf sich zu nehmen, häufig sind ihnen sogar die Kompromisse, um mit einem MCS-Kranken Kontakt aufzunehmen zu viel.....

Lest im CSN Blog den Artikel der dänischen MCS Aktivistin Bodil: :


MCS Erkrankte - die Leprakranken unserer Tage
http://www.csn-deutschland.de/blog/2010/10/04/mcs-erkrankte-die-leprakranken-unserer-tage/

MCS Kranke: Von der Gesellschaft fallengelassen

BeitragVerfasst: Montag 4. Oktober 2010, 09:17
von Groppo
Da gebe ich Dir vollkommen Recht, Thommy. Genau so läuft es, wie ich aus
eigener leidlicher Erfahrung nur bestätigen kann. Es ist schon traurig,
wie schnell man auf Grund von gesundheitlich bedingtem Anderssein plötzlich
nicht mehr dazugehört und fallen gelassen wird.

Lieben Gruß und Danke für den aufschlussreichen Bericht auch an Bodil.

MCS Kranke: Von der Gesellschaft fallengelassen

BeitragVerfasst: Montag 4. Oktober 2010, 10:52
von Sonora
Der bequemste Weg ist der MCS Kranke fallen zu lassen.
Was passiert aber wenn es immer mehr werden?

MCS Kranke: Von der Gesellschaft fallengelassen

BeitragVerfasst: Montag 4. Oktober 2010, 11:07
von Zebolon
Ich denke auch, es bahnt sich da in naher Zukunft ein Supergau an, denn wir werden immer
mehr. So oft habe ich von anderen gehört, u. a. auch von einem meiner behandelnden Ärzte,
dass sie jemanden kennen, der auch an MCS erkrankt ist oder an starken MCS-Symptomen leidet.

MCS Kranke: Von der Gesellschaft fallengelassen

BeitragVerfasst: Montag 4. Oktober 2010, 11:14
von Kira
Zitat: “daß dies eine der schlimmsten Krankheiten ist, die man haben kann” – ich will hier behaupten, es ist die schlimmste Krankheit überhaupt.
MCS macht dich zum Gefangenen deines Körpers und die Umwelt verhält sich nihilistisch. Man schaut lieber weg, hört nicht zu – es betrifft einen JA noch nicht.
Hinzu kommt, dass diese alltägliche Gewalt oft den Blick für das Wichtigste verstellt – die inneren und äußeren Verletzungen der Opfer, die diese neben der schweren Erkrankung häufig für ihr ganzen Leben beschädigen.
Direkte, indirekte und institutionelle Diskriminierung sind an der Tagesordnung, ebenso Machtmißbrauch. Gewalt hat viele Gesichter.

Aber leider werden es immer mehr, unsere Solidarität wächst von Tag zu Tag – dank Internet!!
Man fängt an uns zuzuhören – natürlich ist das noch nicht das Gelbe vom Ei, aber immerhin! Wir halten nicht mehr länger den Mund, sondern decken auf.
Gemeinsam sind wir stark, wir brauchen keine Gewalt,weil wir nicht darauf angewiesen sind, andere zu unterdrücken, um sich selbst gut zu fühlen.

MCS Kranke: Von der Gesellschaft fallengelassen

BeitragVerfasst: Montag 4. Oktober 2010, 11:17
von Janik
Im Bekanntenkreis meiner Eltern ist man s e h r hellhörig geworden.

Wo immer meine Eltern Bekannte treffen, werden sie gefragt wie es mir geht und
dann kommt meistens eine Frage bezüglich der eigenen Gesundheit oder der ihrer Kinder oder Enkelchen.

Die Leute zweifeln nicht mehr, sie fragen sich ob ihre Beschwerden auch etwas mit Umwelt, Schadstoffen im Haus
oder irgendwelchen Produkten die sie benutzen zu tun haben.

Ja, es knirscht und es ist nur eine Frage der Zeit, dann haben die Verleugner ein dickes Problem.

Guter Artikel Bodil! Danke.

MCS Kranke: Von der Gesellschaft fallengelassen

BeitragVerfasst: Dienstag 12. Oktober 2010, 01:55
von weazer13
Aus meinem Bekanntenkreis und selbst aus meiner Familie fragt niemand.

Das geht aber nicht nur MCS - Kranken so. Gestern war ich bei einer Bekannten mit MS. Sie ist in meinem Alter, kann sich nicht mehr bewegen, gerade so noch sprechen und MS wurde bei ihr im Alter von 15 Jahren diagnostiziert. Sie ist in einem Altenwohnheim. Sie hat nur noch ihre Mutter, ihren Mann und zwei Kinder. Vom Rest ist keiner mehr da.
- Editiert von weazer13 am 14.10.2010, 14:08 -