UN-Behindertenkonvention für MCS umsetzen

UN-Behindertenkonvention für MCS umsetzen

Beitragvon Thommy the Blogger » Donnerstag 31. Mai 2012, 09:32

Seit Jahren werden MCS-Kranke in einer Endlosschleife sich selbst überlassen.
Keiner stellt Wohnraum zur Verfügung, obwohl für andere Behindertengruppen, Suchtkranke und Sozialfälle Hilfe bereit gestelllt wird.

Dass MCS-Kranke nicht sofort Wohnprojekte errichtet bekommen ist jedem klar der sich mit der Materie beschäftigt.
Aber, Übergangslösungen wären praktikabel und bezahlbar.
In einem Blog stellen wir vor wie ein solches Übergangsprojekt, zur Schaffung von MCS-gerechtem Wohnraum, aussehen könnte.


Lest im CSN Blog und schaut Euch auch die Ausarbeitung an, die eine machbare Übergangslösung beschreibt:


Behindertengerechte Übergangsregelung für Umwelterkrankte
http://www.csn-deutschland.de/blog/2012/05/31/behindertengerechte-ubergangsregelung-fur-umwelterkrankte/


Behindertengerechte ÜBERGANGSREGELUNG für Umwelterkrankte (BÜfU)
http://www.csn-deutschland.de/MCS_Uebergangsloesung_Wohnraum.pdf
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UN-Behindertenkonvention für MCS umsetzen

Beitragvon Janik » Donnerstag 31. Mai 2012, 14:06

Ich grübele den ganzen Morgen wer uns helfen könnte eine Übergangsregelung durchzudrücken.
Super Arbeit Twei!
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UN-Behindertenkonvention für MCS umsetzen

Beitragvon Juliane » Freitag 1. Juni 2012, 00:48

Ja, dafür gibt es ***** für Twei.
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UN-Behindertenkonvention für MCS umsetzen

Beitragvon mirijam » Freitag 1. Juni 2012, 13:22

Vielen Dank für Deine Super-Mühe, Twei!

Ich schreibe später noch einen Kommentar im Blog.
mirijam
 

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Beitragvon Kira » Freitag 1. Juni 2012, 23:49

@Twei,
eine http://www.smilies.4-user.de für deine Mühe und Superleistung
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UN-Behindertenkonvention für MCS umsetzen

Beitragvon Twei » Sonntag 3. Juni 2012, 12:26

Vielen Dank an Euch, für die obigen netten Äußerungen.

Den Dank gebe ich aber auch sehr gerne weiter an alle User des CSN-Forums, welche ihre Erfahrungsberichte und Probleme im Forum veröffentlicht haben.
Leider geht daraus hervor, dass wir Betroffenen immer auf der Stelle treten.

Ebenfalls haben wir uns dem Vorwurf von(Deutschen Berufsverband der Umweltmediziner e.V) dbu-Leitlinien Autoren zu stellen, welche von ihren Patienten folgendes Bild verinnerlicht haben:

"...feindseligem Weltbild der Betroffenen bei gleichzeitigen Wiedergutmachungswünschen an die Gesellschaft..."
(Siehe unter "Zitat auf Seite 9" http://www.csn-deutschland.de/blog/2012/02/24/umweltmediziner-auf-kreuzfahrt/)

Lieber hätte ich gesehen, wenn sich der dbu für die bessere Heimversorgung von Umwelterkrankten einsetzt bzw. den Behörden die Dringlichkeit von MCS-gerechtem Wohnraum und entsprechender Ausstattungen für die Wohnungen und den Betroffenen selbst nahe legt - gerade in Zeiten der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention BRK.

Deshalb sehe ich derzeitig auch der Beratung von dbu-Umweltmedizinern bei MCS-Wohnprojekten sehr skeptisch entgegen - vor allen Dingen, wenn ich z.B. die Informationen des folgenden Threads mit heranziehe:
viewtopic.php?t=17824

(Sehr traurig sieht es m.E. bei den Bemühungen des schweizerischen Wohnprojektes in Zürich aus, wo leitende Persönlichkeiten offen Werbung für Wunderheilungen anpreisen(auf Linkverweise verzichte ich an dieser Stelle, da es hier letztendlich um BÜfU geht und nicht um Sekteninfizierungen).

Anstelle dessen verweise ich lieber auf Urs Beeler, welcher [u]selbst ein MCS-Betroffener[/u] ist und sich seit vielen Jahren in der Schweiz für MCS-gerechtes Wohnen einsetzt.
Unter jenem Link findet man fertig ausgearbeitete Lösungen zum Bau von MCS-gerechten Häusern:
http://www.mcs-haus.com/index.html


Da aber der politische Wille bis zur Tat etwas ändern zu wollen, die Ausweisung eines Grundstückes, die Planung und Genehmigung sowie der Bau eines Hauses bis hin zur Wohnnutzung desselben auch Jahre in Anspruch nehmen können, ist eine Übergangslösung für Umwelterkrankte auf jeden Fall unumgänglich.

Es ging mir also nicht um den Wunsch oder die Abstimmung von MCS-gerechten Wohnraum, ob der der nun besser geeignet ist oder nicht, sondern um eine Übergangsregelungen zur letztendlichen Verwirklichung desselben.

Um sich weiter in die Thematik vertiefen zu können, gebe ich hier 2 Threads zur Erinnerung an, die zur Ausarbeitung der mit BÜfU beigetragen haben.

MCS-gerechte Wohnung-wie geht das?
viewtopic.php?t=17606

DIALOG: Übergangslösung für fehlenden MCS-RAUM
viewtopic.php?t=17665

Vielen Dank an Alle, die mir bei der Inspiration durch ihre vielen früheren Forumsbeiträgen dazu mitverholfen haben.

mlg Twei
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UN-Behindertenkonvention für MCS umsetzen

Beitragvon mirijam » Mittwoch 6. Juni 2012, 22:15

Ja, das ist in der Tat ein Thema, mit dem wir uns intensiv beschäftigen sollten.

Dasselbe gilt auch für Arbeitsplätze, Schulen und Universitäten.
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UN-Behindertenkonvention für MCS umsetzen

Beitragvon mirijam » Mittwoch 13. Juni 2012, 15:28

Mein Kommentar im Blog:

Vielen Dank an Twei für seine Mühe, dieses brenzlige Thema zu behandeln.

MCS-Kranke stellen groben Schätzungen zufolge ca. 5-10% der Bevölkerung dar. Und diese Zahlen werden rasant ansteigen. Das dürfte jedem, der sich mit der Problematik einigermaßen auskennt, bekannt sein.

Noch hält man es nicht für nötig, die Rechte dieser Patienten zu berücksichtigen, doch die Lage wird sich in naher Zukunft mit Sicherheit ändern, mit zahlreichen für alle Lebensbereiche verheerenden Konsequenzen.

Bevor es zu spät wird, sollte man schon jetzt mit der Planung und Durchführung von Maßnahmen für die Verbesserung der Wohnraumsituation MCS- und anderer Umweltkranker anfangen.

Um solche Aktionen, die eine wichtige gesellschaftliche Bedeutung haben werden, erfolgreich durchführen zu können, braucht man viel Fachwissen, Zeit und Erfahrungen.

Wenn man sich nicht rechtzeitig mit dem Thema auseinandersetzt, weil es für die Politik so bequemer und billiger zu sein scheint, dann wird diese Problematik eines nicht allzu fernen Tages uns alle mit aller Gewalt erdrücken.

Intelligentes und zukunftsorientiertes Handeln ist angesagt.

- Editiert von mirijam am 13.06.2012, 15:35 -
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Beitragvon PappaJo » Sonntag 24. Juni 2012, 15:41

Auf der Seite: https://sonstige.zukunftsdialog.spdfraktion.de/proposal/1070-Behindertengerechte_%DCbergangsregelung_f%FC.html
nicht vergessen eine Stimme abzugeben!

Dort ist doch so ein grünes Feld (über der Überschrift) mit einer Zahl und daneben jeweils ein Pfeil nach unten und nach oben. Jeder sollte den Pfeil nach oben 1x betätigen!

Bisher haben nur +4 Stimmen dafür abgegeben!
Also gibt es hier im Forum nur 4 MCS-Kranke?????
"Man kann das ganze Volk eine Zeit lang täuschen und man kann einen Teil des Volkes die ganze Zeit täuschen, aber man kann nicht das ganze Volk die ganze Zeit täuschen."
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UN-Behindertenkonvention für MCS umsetzen

Beitragvon Twei » Dienstag 24. Juli 2012, 19:28

AKTION

Behindertengerechte Übergangsregelung für Umwelterkrankte (BÜfU) zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention
http://www.csn-deutschland.de/blog/2012 ... gestalten/
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UN-Behindertenkonvention für MCS umsetzen

Beitragvon Maus 22 » Mittwoch 25. Juli 2012, 11:08

ich hatte diese Aktion leider iwie nicht gelesen. danke Pappa Jo, dass du es noch mal geschrieben hast. Natürlich ist meine Stimme auch dabei. Leider immer noch nur 14 Stimmen
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UN-Behindertenkonvention für MCS umsetzen

Beitragvon Twei » Dienstag 7. August 2012, 20:33

In der BÜfU hat es eine Textergänzung gegeben, damit den Belangen von gesundheitlichen Besonderheiten ausdrücklich besser Abhilfe geleistet werden kann.

Dafür steht ein neuer Kommentar, auch zur Wertung, im spdZD - bitte siehe:

https://sonstige.zukunftsdialog.spdfrak ... ng_f%C3%BC


[size=14px]Wer bisher noch keine Stimme abgeben konnte

der könnte dieses jetzt zur Stärkung für unsere gemeinsame Zukunft tun...[/size]


Besten Dank
- Editiert von Twei am 22.01.2013, 17:38 -
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UN-Behindertenkonvention für MCS umsetzen

Beitragvon Twei » Dienstag 22. Januar 2013, 18:28

Wohnen von Menschen mit Behinderungen und die Anforderungen der UNBehindertenrechtskonvention
Vortrag von Prof. Dr. Georg Theunissen, Martin-Luther Universität Halle-Wittenberg,
anlässlich der Fachveranstaltung „Inklusives Wohnen – leicht gemacht?!“ des
Ministeriums für Arbeit, Integration und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen am
14.07.2011 in Gelsenkirchen....



...Demnach ist es nicht zulässig, einem Menschen mit Behinderung ein unterstütztes, häusliches Wohnen in der eigenen Wohnung zu verweigern, wenn er dieses will. Das gilt auch bei freien Plätzen in einem Wohnheim. Jemand darf nur dann in einem Wohnheim leben, wenn er sich dafür entscheiden sollte. Eine solche Entscheidung muss aber frei getroffen sein. Sie darf nicht von anderen Personen dem behinderten Menschen aufgedrängt oder angewiesen werden.

Die Behindertenrechts-konvention verknüpft nämlich das Recht auf gesellschaftliche Zugehörigkeit (Inklusion) mit dem Recht auf Selbstbestimmung, der persönlichen Freiheit. Entscheidend ist immer die eigene Wahl und eigene Entscheidung....

...Konsequenzen für das Wohnen
Zunächst einmal geht es der Behindertenrechtskonvention um ein Wohnen aus der Sicht behinderter Menschen. Ihre Stimme muss gehört werden. Dafür gibt es die persönliche Zukunftsplanung oder ähnliche Verfahren unter dem Begriff der personzentrierten Planung. Der Landschaftsverband Rheinland spricht von der Individuellen Hilfeplanung (dafür gibt es den Individuellen Hilfeplan in der dritten Ausgabe = IHP 3). ...

...Nach der Behindertenrechtskonvention spielt dabei die Art oder Schwere einer Behinderung sowie das Alter der Menschen keine Rolle.
Grundsätzlich ist es wichtig, dass sich der Einzelne in seinem Zuhause wohlfühlen kann. Dazu zählt auch, dass die behinderten Personen von anderen Menschen als Nachbarn oder Bürger/innen geschätzt und angenommen werden. Hierzu ist es wichtig, dass soziale Netzwerke (Beziehungen) und Kontakte im Wohnumfeld behinderter Menschen aufgebaut und unterstützt werden.

Hierzu gibt es drei wegweisende Ansätze:

1. Das Konzept der Regional Center, das aus Kalifornien/USA stammt. Regional
Center sind Anlauf- und Beratungsstellen. Sie sollen mit der behinderten
Person eine persönliche Planung durchführen, dann entsprechende
Dienstleister aufsuchen und bei Zustimmung des betroffenen Menschen die
Anbieter finanziell in die Lage versetzen, das, was in der persönlichen Planung
vereinbart wurde, umzusetzen.

2. das Konzept der Stützpunkte, jetzt als Treffpunkte bezeichnet. Dieses wird von
der Stiftung Alsterdorf in Hamburg umgesetzt. Auch diese Treffpunkte sind
Anlauf- oder Kontaktstellen, und sie haben die Aufgabe, alle Maßnahmen
miteinander abzustimmen. Sie bieten sie aber noch mehr:

• Einsatzzentrale für ambulante Dienstleistung in Bezug auf Wohnen
• Zusammenarbeit mit allgemeinen Angeboten wie Volkshochschule
Freiwilligenbüros, Künstlern im Stadtviertel
• aktive Beteiligung an Straßenfesten
• Freiwilligenarbeit, die behinderte Menschen im Stadtteil, in
benachbarten Pflegeheimen leisten
• Beschäftigungs-, Bildungs- und Freizeitangebote
• Mittagstisch
• Fahrdienst und
• eine Beschwerdestelle.

3. das Konzept der sogenannten KoKoBe, d. h. Kontakt-, Koordinations- und
Beratungsstellen, im Bereich des Landschaftsverbandes Rheinland. Auch
dieses Konzept ermöglicht eine persönliche Planung und eine darauf
abgestimmte Umsetzung. Der Landschaftsverband spricht hier von 7
Individueller Hilfeplanung. Diese verleiht Menschen mit Behinderungen eine
Stimme. Damit geht die Individuelle Hilfeplanung des Landschaftsverbandes
Rheinland im Unterschied zu vielen anderen Trägern der Sozialhilfe
(Bundesländer) in die richtige Richtung. Ergänzt wird das Konzept der KoKoBe
stellenweise durch regionale Beschäftigungs- und Begegnungsstätten. Diese
können und sollten zum Beispiel in Form „offener Cafes“ oder „offener KulturTreffs“ auch für andere Menschen da sein.


Alle drei Konzepte passen zu einem Ansatz, der die Umgebung, wo die Person mit einer Behinderung wohnt und lebt oder sich tagsüber gern aufhält, mit berücksichtigt. Dieser Ansatz wird als Sozialraum-orientierung bezeichnet. Dies ist ein neuer Wegweiser für die Behindertenarbeit. Die Orientierung an der Umgebung, wo die Person wohnt und lebt, darf aber den Respekt vor dem persönlichen Lebensstil und den Blick auf die Lebenswelt und Lebenslage behinderter Menschen nicht ersetzen.

Sozialraum-orientierung stellt eine Erweiterung der bisherigen Behindertenarbeit dar,
indem sie gesellschaftliche Zugehörigkeit (Inklusion) und Teilhabe am öffentlichen
Leben unterstützt....
ausführlicher - http://www.mags.nrw.de/08_PDF/003/11071 ... prache.pdf

Für MCS-Erkrante sowie Dufststoffallergiker könnte damit aber auch der "Wohnort" und die "Wohnart" begründet werden - wenn sie "freiwillig" entschieden wird...? bzw. durch gesundheitliche Bedingungen gar nicht anderes zu lösen ist, als eben freiwillig den Expositionen der "Anderen" ausweichen zu müssen.

Drumherum müßten die "Konzepte" bzw. der Ansatz der "Sozialraum-orientierung" verwirklicht werden/sein!
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Re: UN-Behindertenkonvention für MCS umsetzen

Beitragvon PauleS » Samstag 1. Juni 2013, 08:57

Ich habe den behindertenbeauftragten zu diesem Thema angesprochen, doch er hatte nichts besseres zu tun, es zum Patientenbeauftragten der Bundesregierung abzuschieben.
Offenbar hat er kein bisschen Verantwortungsgefühl!
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Warum es nicht ausreicht, Inklusion zu wollen – Von der Bewu

Beitragvon Kira » Samstag 3. Juni 2017, 19:10

Warum es nicht ausreicht, Inklusion zu wollen – Von der Bewusstwerdung zur Akzeptanz und Aktion

27. Mai 2017
Raul Krauthausen

Inklusion ist etwas Gutes – dessen ist man sich in der Mehrheitsgesellschaft mittlerweile überwiegend einig.
Allerdings sollte Inklusion besser nichts kosten und bloß keinen Aufwand machen. Denn dann wird es für viele “zu anstrengend” oder “zu teuer”.
Chasa Chahine, Vorständin von „Autonom Leben e.V. – Für Würde und Selbstbestimmung behinderter Menschen“, fasst das Problem so zusammen: „Viele denken: Inklusion ist gut – aber bitte nicht bei uns!“
...

http://raul.de/leben-mit-behinderung/wa ... und-aktion
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Re: UN-Behindertenkonvention für MCS umsetzen

Beitragvon Christina » Sonntag 11. Juni 2017, 22:02

Schleswig-Holstein hat MCS zumindest im Aktionsplan aufgenommen.
Die entsprechenden Abschnitte habe ich heraus kopiert.


http://www.schleswig-holstein.de/DE/Fac ... nFile&v=11


Die UN-BRK forciert somit einen Paradigmenwechsel. Zentral sind nicht
mehr die individuellen Beeinträchtigungen, sondern die gesellschaftlichen
Rahmenbedingungen, die Menschen mit Behinderungen ausschließen:
Erst durch die Wechselwirkung mit Barrieren in der Umwelt wird ein
Mensch „behindert“.
I. EINFÜHRUNG
11
Zudem ist die Aufzählung von körperlichen, seelischen, geistigen und
Sinnesbeeinträchtigungen ein Hinweis darauf, wie vielfältig diese Gruppe
von Menschen ist, die als „Menschen mit Behinderungen“ bezeichnet wird.
Wenn von Menschen mit Behinderungen die Rede ist, dann geht es um
Menschen mit unterschiedlichen körperlichen, geistigen oder psychischen
Beeinträchtigungen, um Menschen mit Hörbehinderungen, um Menschen
mit Lernbehinderungen, um Menschen mit Sprech- und Sprachstörungen,
um Menschen mit Sehbehinderungen und Blindheit, um Menschen mit
Autismus oder auch um Menschen mit chronischen Krankheiten wie beispielsweise
Asthma, Krebs, Multiple Sklerose, Epilepsie oder auch Multiple
Chemikaliensensibilität. Diese Liste ist bei weitem nicht vollständig.

Im weiteren:
3.4.2 Einrichtung von Heimarbeitsplätzen bzw. Einzelarbeitsräumen
mit schadstoffarmen Materialien
Das Integrationsamt unterstützt und fördert die Einrichtung von
Heimarbeitsplätzen für schwerbehinderte Menschen im Rahmen
seiner gesetzlichen Zuständigkeit unbürokratisch und fl exibel; falls
ein entsprechender Bedarf vorliegt, beinhaltet das auch die Ausstattung
mit schadstoffarmen Materialien.

Immer mehr Menschen reagieren auf Einflüsse und Substanzen der Umwelt.
Es gibt eine Anzahl von zumeist niedergelassenen Ärzten und Ärztinnen
in Schleswig-Holstein, die über eine besondere Qualifikation für das
Fach Umweltmedizin verfügen. In welchem Umfang diese auch eine speziell
umweltmedizinische Diagnostik anbieten, ist jedoch oft schwer erkennbar.
Das Land Schleswig-Holstein wird daraufhin wirken, dass beispielsweise
die Ärztekammer diese Informationen erhebt und der Öffentlichkeit zur
Verfügung stellt. Darüber hinaus bieten die Kliniken DIAKO Nordfriesland
eine stationäre Behandlung Umwelterkrankter an. Ansprechpartnerinnen
und -partner für umweltmedizinische Fragen gibt es zudem in den jeweiligen
Gesundheitsämtern. Das Land Schleswig-Holstein bietet eine umweltmedizinische
Beratung im Landesamt für Soziale Dienste an.
Christina
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Re: UN-Behindertenkonvention für MCS umsetzen

Beitragvon Twei » Montag 12. Juni 2017, 06:47

Danke für die Info Christina :)

Die Suchfunktion des Textes ergab bei "Multiple Chemikalien Sensibilität" nur einen Treffer :(

Die "Kliniken DIAKO Nordfriesland" wird absolut in den Vordergrund gestellt um Umwelterkrankungen zu Behandeln.

Letztendlich wird da m.M.n. mal wieder der Weg frei gemacht, um einer Einrichtung Fördergelder zuzuschanzen.

Das Geld, was für MCS-Erkrankte im alltäglichem Leben "zu Hause" benötigen scheint mal wieder völlig vergessen worden zu sein.

Stattdessen kann man sich dann mal wieder in einer "Psychatrischen Abteilung" mit einem "Umweltanstrich" seinen "Geist" teils auch mit pseudowissenschaftlichen Methoden bzw. "Hokuspokus" behandeln lassen.

Siehe als Beleg zu meinen Aussagen bitte:

DIAKO Ev.-Lut.Diakonissenanstalt zu Flensburg - viewtopic.php?f=47&t=18895

Aus Fachkliniken Nordfriesland wird DIAKO Nordfriesland - viewtopic.php?f=77&t=22337

Fachkliniken Nordfriesland gGmbH - viewtopic.php?f=91&t=6709&start=150

Fachkliniken Nordfriesland auf Psychokurs - viewtopic.php?f=91&t=13909&start=50


Armes Deutschland: "Mehr Schein als Sein!", "Wer schreibt der bleibt!", "Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht - und wenn er auch die Wahrheit spricht!"
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Re: UN-Behindertenkonvention für MCS umsetzen

Beitragvon Kira » Montag 12. Juni 2017, 08:51

@danke Twei, das du gewisse Dinge klargestellt hast
Und folgendes möchte ich hier noch hinzufügen

Kira hat geschrieben:Ob man das hier in Deutschland wirklich umsetzt :?:
Noch immer haben wir keine Barrierefreiheit und Inklusion für MCS- Erkrankte, obwohl Politiker wie auch weitere Institutionen des Öfteren über die Lage der Menschen mit MCS informiert wurden. Aber leider hat es bisher nichts gebracht.
Durch Ignoranz, Weggucken und Leugnen hat man noch nie ein Problem gelöst, denn es werden immer mehr Betroffene auch wenn die Öffentlichkeit die Augen davor verschließt.

Dr. Steinemann sagt: "Ein sofortiger Schritt wäre, eine duftfreie Politik umzusetzen."

Dr. Steinemann says, “An immediate step would be to implement a fragrance-free policy.”

http://www.abc2news.com/news/health/can ... -dangerous

zum weiteren Vertiefen für die Politiker wie auch weitere Institutionen :

Neue Studie über Gefahren von Duftstoffen viewtopic.php?f=74&t=14175

Ihr Duft macht Menschen krank viewtopic.php?f=32&t=22190

Warum sollten Sie zum Duft sagen: Nein viewtopic.php?f=32&t=20823

Mehr Akzeptanz für Multiple Chemical Sensitivity: 2016 viewtopic.php?f=92&t=22240

Mehr Akzeptanz für Multiple Chemical Sensitivity: 2017 viewtopic.php?f=92&t=22240#p126895

Worldwide 12. May Awareness 2017- 25. Jahrestag MCS viewtopic.php?f=92&t=22699

viewtopic.php?f=34&t=22723&p=127818#p127818

Silvia K. Müller hat geschrieben:Es gibt noch Macher zum Thema MCS. Gute sogar, sie hadern allerdings nicht über ihr Schicksal und wer eigentlich ihre Arbeit tun müsste,
sondern sie machen. Vielleicht nicht immer schnell genug für MCS Kranke die sich damit begnügen nichts zu tun und zu fordern.

Der größte Schaden der MCS im Kampf um Akzeptanz in den letzten Jahren zugefügt wurde, kam von sogenannten "Selbsthilfegruppenleitern"
die "MCS" als Begriff von der Bildfläche verschwinden sehen wollten und der Schaden, der durch geschäftsgetriebene "Heilungen" durch Esoterik
und Wunderheilerversprechen eingetragen wurde. Auch die Haltung einiger Umweltmediziner hat uns letztendlich das "Genick" gebrochen,
in dem sie forderten wir sollten akzeptieren dass MCS auch eine psychische Komponente habe - um selbst besser abrechnen zu können.
Oder deren Aktivitäten in der spiritistischen Wunderheilerszene. Das alles hat allen MCS Kranken geschadet und hat MCS Aktivisten zermürbt.

Wir könnten längst Akzeptanz und Rechte in Deutschland durchgesetzt haben, wenn sich MCS Aktivisten auf das Wesentliche konzentriert hätten statt
die Arbeit anderer zuschanden zu reiten.

viewtopic.php?f=91&t=19747&p=114685#p114763

Betroffene Menschen mit MCS (Multiple Chemical Sensitivity) und/oder ME/CFS, FM können jung oder älter sein, männlich oder weiblich, sind teils noch in der Lage evtl. zur Schule, Arbeit (Vollzeit oder Teilzeit) zu gehen, oder aber sie sind in schweren Fällen ans Haus oder völlig ans Bett gebunden.

Jedoch Tag für Tag werden wir weltweit weiterhin Hunderttausenden von verschiedenen Chemikalien ausgesetzt und somit kontaminiert, wie z.B. Duftstoffe, endokrine Disruptoren, Pestizide, Nahrungsmittelzusatzstoffe, Medikamente, Abgase (Industrie, Auto, Flugzeug, Hausbrand), sämtliche Kunststoffe, Weichmacher - egal ob für Wasserflaschen, Couchbezüge, Pfannenbeschichtungen, Auto-/Flugzeugbauteile, petrochemische Polymere im Kaugummi, Beschichtungen von Getränkekartons, Yoghurtbecher, Infusionsschläuche, Mineralöle in Lebensmittel, Flammschutzmittel, Feinstaubbelastungen, Luftverschmutzungen, Nanopartikeln etc. - das ist nur ein Bruchteil einer unendlichen Liste und wir haben keine Ahnung womit wir hier seit Generationen bombardiert werden, wenn nur ein Teil davon auf die Epigenetik wirkt, na dann Prost. Viele der Chemikalien verlassen nie unseren Körper, sondern wachsen in Fett und Knochenmark an.

Einzige Therapie besteht hauptsächlich in der Expositionsvermeidung.
Eine echte Heilung gibt es bisher nicht, da weder Auslöser noch Verlauf der Erkrankung auf organischer, zellulärer oder molekularer Ebene genau bestimmt werden konnten.
Neurotoxizität ist ein Begriff zur Beschreibung von neurophysiologischen Veränderungen durch Exposition gegenüber toxischen Stoffen. Dieser Exposition kann neben immunologischen und organischen u.a. auch zu neurokognitiven Symptome und/oder psychiatrischen Störungen führen.

Wenn, sollte man alles auch kompakt betrachten, deshalb verweise ich auch u.a.(nur um einiges zu nennen) auf
Toxikologie in Dtschl. vernachlässigt viewtopic.php?f=47&t=21239
Neurotoxizität viewtopic.php?f=93&t=21288


Schwerst kranke Menschen werden angefeindet, drangsaliert oder systematisch ausgegrenzt. Angst vor unterschiedlichen Formen von Gewalt wird geschürt:
Manche offensichtlich, andere subtil und von Nicht-Betroffenen kaum wahrnehmbar.
Denn die Alltäglichkeit von Gewalt in unserer Gesellschaft verstellt oft den Blick für das Wichtigste: für die inneren und äußeren Verletzungen der Betroffenen (Opfer), die diese häufig und zusätzlich zur toxischen Erkrankung für ihr ganzes Leben schädigen.

Was sind das für Menschen - ist diese Gesellschaft noch normal :?:
Oberflächlichkeit, Ignoranz, mangelnde Empathie, Realitätsmangel um nur einige Einzelphänomene einer aus allen Fugen geratenen , orientierungslosen, abgestumpften Spaßgesellschaft zu nennen. Kommentare/Reaktionen von Nichtbetroffenen sind trivial, wirken seltsam ärmlich, desinteressiert und man schiebt den Chemiekalien sensibilisierten Menschen noch die Schuld zu selbst an ihrer Misere schuld zu sein , man soll sich nicht so anstellen und, und .... Die ganz normale Empörung und Solidarisierung bleibt aussen vor.

Selbst die Medien bringen nichts oder halt nur psycholastige Berichte, die eher schaden als uns helfen unsere Menschenwürde ,Rechte, Inklusion und Barrierefreiheit durchzusetzen - um nur einiges zu nennen.

Wo sind die Unterstützer, Helfer, Mutige die uns öffentlich den Rücken stärken und sich für uns stark machen :?:
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