Liebe Silvia Müller,
herzlichen Dank, dass Sie diesen sicher sehr arbeitsintensiven Blog Beitrag hier eingestellt haben und so jedermann die Möglichkeit geben, sich über den aktuellen Wissenstand zu informieren.
Zunächst will ich mal den guten Sigmund Freud in Schutz nehmen, denn der war schon 1895 davon überzeugt, dass es biochemische Prozesse geben müsse, die die Psyche des Menschen beeinflussen und von dieser Idee ist er zeitlebens nicht abgewichen. Er war auch ein durchaus politischer Mensch und würde er heute noch unter uns weilen, wäre er bestimmt einer der schärfsten Kritiker jener Praxis der Psychopathologisierung von Menschen zum Zweck der Befriedung mithin der damit einhergehenden Abwehr berechtigter Schadensanspüche kranker Menschen an Schadensverursacher.
Die Abwehr von berechtigten Schadensansprüche und die Befriedung geschädigter Menschen ist nämlich der Grund dafür, dass die etablierte Medizin in diesem Land nicht mit dem Stand der Wissenschaft auseinandersetzt, ja man kann sagen trotzig verharrt!
Nach Erfahrungen vieler Umweltpatienten endet eine Untersuchung in einer universitären Umweltambulanz in den meisten Fällen mit einer psychosomatischen oder psychiatrischen Diagnose: Von A wie Angststörung über Depression, Persönlichkeitsstörung, Phobie, Psychose, Somatisierungsstörung bis W wie wahnhafte Störungen.
Warum das so ist konnte man letzten Herbst in der Frankfurter Rundschau nachlesen: "Die deutschen Hochschulprofessoren bekommen immer mehr Geld aus Drittmitteln. ... Am erfolgreichsten waren Universitätsprofessoren für Humanmedizin und Gesundheitswissenschaften."
Bei bundesrepublikanischen Umweltmedizinern scheint das wohl in besonderem Maß zuzutreffen, denn so berichtet scienzz.com am 27.07.2007: "um der zunehmenden Bedeutung des Human-Biomonitorings auf nationaler und auf internationaler Ebene Rechnung zu tragen hat das GSF-Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit die Informationsstelle Human-Biomonitoring eingerichtet.
Das Projekt wird aus Mitteln des Verbandes der chemischen Industrie gefördert."
Mit den Suchmaschinen des
http://www.kann man mit wenigen Klicks erschließen, warum umweltkranke Menschen hierzulande einer sehr spezifischen "Ausschlussdiagnostik" unterzogen werden:
Auf den Seiten des Umweltbundesamtes heißt es:
"HBM ist ein Werkzeug der gesundheitsbezogenen Umweltbeobach-tung. Im Human-Biomonitoring werden menschliche Körperflüssigkeiten und -gewebe untersucht, um ihre Belastung mit Schadstoffen zu bestimmen....Im Umweltbundesamt gibt es eine Kommision Human-Biomonitoring. Deren Aufgabe besteht darin, den Präsidenten und andere Mitarbeiter des Amtes sachkundig zu Fragen des HBM zu beraten."
Wer kann denn Fragen des UBA und der Kommissionsmitglieder beantworten?
Die Antwort findet man auf Seiten des GSF-Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit :
" Um der Bedeutung des Human-Biomonitorings ... Rechnung zu tragen, richtet das . GSF .. ... eine Informationsstelle zu Fragen des Human-Biomonitorimgs ein. In dem ... Projekt ... wird ein Informationspaket ... für Multiplikatoren des Umwelt-und Gesundheitswesens zur Verfügung gestellt".
Wer bezahlt dieses Paket?
" Das Projekt wird aus Mitteln des Verbandes der Chemischen Industrie e. V. gefördert".
Was sich hinter GSF verbirgt findet man auf deren Internetseiten:
"Die GSF erforscht Grundlagen einer zukünftigen Medizin ... Im Mittelpunkt stehen chronische, degenerative Krankheiten wie Lungenerkrankungen, Allergien, Krebs und Herz-Kreislauferkrankungen ... ..Die GSF ist eine Forschungseinrichtung des Bundes und des Freistaats Bayern ... Als ... Forschungszentrum .. analysieren die ...Forscher der GSF grundlegende Prozesse der Krankheitsentstehung , der Schädigung sowie der Abwehr- und Kompensationsfähigkeit des Organismus."
Und ebenda findet man die Seite Zahlen , Daten , Fakten der GSF
"Wirtschaftsplan 2007:
Gesamtbudget: 182,6 Mio. Euro
Drittmittel: 87, 7 Mio Euro
Zuwendungen Bayern: 9,5 Mio. Euro
Zuwendungen Bund: 85,3 Mio Euro ".
Diese Originalzitate sprechen für sich selbst