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MCS: Immunsystemschäden und deren Therapie

BeitragVerfasst: Samstag 8. März 2008, 22:09
von Silvia K. Müller
Wenn ich höre, bei Chemikaliensensiblen gäbe es keine Auffälligkeiten bei Laborwerten und
keine körperlichen Befunde, stehen mir die Haare zu Berge.

Das Interview im heutigen Blog wurde von Barbara Fritts mit Prof. Dr. Bertie Griffith geführt.
Griffith ist ein Immunologe, der am EHC-Dallas seit langer Zeit arbeitet und forscht.
Laut seiner Aussage haben rund 90% der Umweltpatienten ein gestörtes Immunsystem. Lest im Blog,
die leicht verständlichen Erklärungen und was man gegen diese Immunschäden unternehmen kann.

http://www.csn-deutschland.de/blog/2008/03/08/umweltmedizin-immunsystemschaeden-und-deren-therapie-bei-chemikaliensensiblen/

MCS: Immunsystemschäden und deren Therapie

BeitragVerfasst: Samstag 8. März 2008, 23:36
von Lucca
Das 90% der Umweltpatienten Immunschäden haben, hätte ich nie gedacht.


@ Silvia
Mir stehen nicht nur die Haare zu Berge, wenn ich solche Zahlen lese und gleichzeitig
den Lug und Trug in Deutschland höre, sondern ich krieg noch eine unbändige Wut im
Bauch. Der Beschiss der hier abläuft ist nicht mehr feierlich.

MCS: Immunsystemschäden und deren Therapie

BeitragVerfasst: Sonntag 9. März 2008, 13:38
von Mari Jo
Es ist ja großartig, dass Sauna und Sport helfen, akkumulierte Gifte loszuwerden. Schön und gut, aber was machen sie in Dallas mit Patienten, die keine Sauna vertragen und die zu schlapp sind, überhaupt einen Spaziergang hinzubekommen? Speziell Menschen mit Neurodermitis und Nickelallergie - ich z.B. darf nicht mal richtig schwitzen, sonst bekomme ich eine Kontaktallergie auf den Nickel im eigenen Schweiß. Und wenn es sehr warm wird, habe ich sowieso gleich wieder einen Schub.

Ich frage mich ohnehin des öfteren, was wohl Patienten machen sollen, die weder das Geld noch die Energie haben, im angedachten Sinne für eine Schadstoff-freie Ernährung, Wasser und Wohnumfeld Sorge zu tragen. Die haben auch i.d.R. nicht die Mittel, nach Dallas zu kommen.

Darum bin ich auch FÜR einen Dachverband. Es ist immerhin ein erster Schritt zur Bildung einer Lobby, auf deren Basis evtl. Verfassungsklagen gegen dieses "Gesundheits"system mit seiner skandalösen Verschleierungsstrategie sowie gegen potenzielle Verursacher möglich werden.

MCS: Immunsystemschäden und deren Therapie

BeitragVerfasst: Sonntag 9. März 2008, 15:52
von Stier
Auch in DEUTSCHLAND gibt es Umweltmediziner, die bei Umwelterkrankten und Chemikaliensensiblen spezielle Laboruntersuchungen -auch bezüglich des Immunsystems - machen.

Der Nephrologe und Umweltmediziner Prof. Dr. med. WOLFGANG HUBER (Heidelberg) veranlasst bei Chemikaliensensiblen SPEZIELLE LABORUNTERSUCHUNGEN, auch im Hinblick auf IMMUNSCHÄDIGUNGEN.

Zu dieser Problematik liegen von Prof. Huber mehrere Publikationen vor.

In einem seiner Beiträge zum Thema " Schadstoffbelastung im Alltag " schreibt er u.a.:

"Das IMMUNSYSTEM ist ein empfindlicher DIAGNOSTISCHER Indikator.
Bei der Suche nach Faktoren, durch die "TOXISCHE Belastungen" erkannt werden können erweist sich das Immunsystem als empfindlicher Indikator.
So ist bekannt, daß Schwermetallbelastungen, z.B. durch Blei, Quecksilber die Funktion der T-Suppressor-Lymphozyten und auch, bei längerer Einwirkung und höherer Konzentration alle Funktionen des gesamten Immunsystems beeinflußen.
Negative Folgen von Belastungen auf das Immunsystem können zu Dysregulationen, zu T-ZELL-DEFEKTEN, zu einer Erniedrigung der T-Helferlymphozyten, sowie zu einer Verminderung der mitogenen Stimulierbarkeit und somit Wachstum der Lymphozyten führen.

Und insbesondere T-Zell-Defekte können zur Entstehung vermehrter Infektanfälligkeit, wie auch zu schweren Atrophien führen.

Weitere diagnostische Parameter sind die IgE- und IgA-Spiegel, Multitest Merieux, sowie das Differentialblutbild.

Ihre diagnostische Relevanz ist jedoch im Vergleich zum "Lymphozyten-Subpopulationstest" und zur Lymphozytenstimulation deutlich niedriger anzusetzen.
Für die Diagnostik von Immundefekten ist das Verhältnis von T-Helfer- zu T-Suppressorlymphozyten, der sogenannte "CD4/ CD8-QUOTIENT ", aussagefähig.
Er sollte über 1,0 liegen. CD4/ CD8-Quotienten unter 1,0 sind Nachweis für einen Immundefekt.

MCS: Immunsystemschäden und deren Therapie

BeitragVerfasst: Sonntag 9. März 2008, 16:45
von Silvia K. Müller
Hallo Mari Jo,

aus eigener Erfahrung kann ich Dir sagen, dass fast alle Patienten Niedrigtemperatursauna vertragen.
Oft stellt sich schon eine erste Stabilisierung ein, wenn die Patienten in schadstofffreier Umgebung sind.
Sie beginnen ihre Symptome zu deadaptieren.

Ein Interview mit Ärzten aus Dallas heißt nicht: Auf nach Dallas, sondern ist ein Aufzeigen,
dass es Wissen und Möglichkeiten gibt. Fast alles wäre auch hier in Deutschland möglich, nur
fehlt es noch immer an einer adäquaten Einrichtung.

Bzgl. Verfassungsklage die Du anführst, muss ein Einzelner erst alle Instanzen durchlaufen haben.
Wenn Du dann tatsächlich Verfahrensfehler in Deinem Fall nachweisen kannst, steht Dir der Weg zur Verfassungsbeschwerde
offen. Wird die Beschwerde angenommen, hast Du Glück, bist aber noch nicht viel weiter.
Die meisten Chemikaliengeschädigten sind nach zwei Instanzen finanziell wie kräftemäßig verschlissen.
Nicht zu vergessen, dass dieser Weg zehn Jahre und länger in Anspruch nehmen kann. Ich habe den Weg
hinter mir und ich kann Dir sagen, dass ich es nicht bis dorthin geschafft hätte, ohne Hilfe meiner
Eltern. Ein Dachverband oder ähnliches hätte mir dabei wenig genutzt, weil ein Einzelner dadurch
nicht unterstützt wird und das deutsche Rechtssystem keine Sammelklagen zuläßt, außer beim Aktienrecht.


All das muss man wissen und bei manchen Dingen ist es auch ganz schlicht und einfach ein Wollen, denn
bspw. kostet Bionahrung oft nicht mehr als konventionell. Bemühen ist angesagt und offen sein für
Möglichkeiten die den Zustand verbessern könnten. Um es auf den Punkt zu bringen: Wer positiv rangeht,
kommt weiter, wenn es auch manchmal nur kleine Schritte sind. Wer alles negativ sieht und im Vorfeld
abblockt, hat bei Vorliegen einer schweren Umweltkrankheit von vornherein verloren. Abgenommen wird einem
von keinem etwas, man muss selbst aktiv werden. Doch Du bist neu hie und wirst darübr beim Stöbern im
Forum und Blog noch viel erfahren.

MCS: Immunsystemschäden und deren Therapie

BeitragVerfasst: Sonntag 9. März 2008, 20:21
von Stier
Anbei der Name eines weiteren Umweltmediziners aus DEUTSCHLAND, der Erfahrungen mit der OBJEKTIVIERUNG von UMWELTERKRANKUNGEN und CHEMIKALIENSENSIBILITÄTEN hat:

Im Internet ist zu finden:


"Ich bin Dr. med. FRANK BARTRAM, seit 1980 niedergelassener Mediziner, Facharzt für Allgemeinmedizin; Seit 1983 spezialisiert auf UMWELTMEDIZIN; Keine Praxisteilnahme an der hausärztlichen Grundversorgung.
Ich halte zahlreiche Fachvorträge im In- und Ausland. Seit 1995 bin ich ärztlicher Ausbilder für den Kurs zur Erlangung der Zusatzbezeichnung "Umweltmedizin".
Von 2000-2002 war ich Ausbilder im Auftrag des Luxemburger Gesundheitsministeriums für Luxemburger Ärzte. Darüber hinaus bin ich MITAUTOR von ORIGINALARBEITEN zur "OBJEKTIVIERUNG von MCS-ERKRANKUNGEN"
Vorstandsmitglied:
~ Dbu - Deutscher Berufsverband der Umweltmediziner
~ EUROPEAM - European Academy for Environmental Medicine
~ IGUMED - Interdisziplinäre Gesellschaft für Umweltmedizin
Darüber hinaus bin ich Mitglied im IVU e.V.
Meine Anschrift lautet:
Augustinergasse 8
91781 Weißenburg
Tel.: 09141-86190
Fax: 09141-92506

Im CSN Forum waren auch zudem Einträge, dass Dr. BARTRAM zusätzlich noch im neugegründeten ZENTRUM für UMWELTMEDIZIN in HERNE tätig ist.

MCS: Immunsystemschäden und deren Therapie

BeitragVerfasst: Sonntag 9. März 2008, 21:22
von Analytiker
Vielleicht sollten sich Prof. Eikmann und andere deutsche sog. Umweltmediziner bei Dr. Bartram im Bereich Umweltmedizin einmal grundlegend fortbilden, um MCS und andere auch in Deutschland existierende Umwelterkrankungen diagnostizieren zu können. Damit wissenschaftlich unhaltbare Äußerungen wie \"Es gibt MCS-Kranke, das Krankheitsbild MCS gibt es nicht\" und \"Wir haben MCS noch nicht nachgewiesen\", wie sie beispielsweise in einem Zitat von Prof. Eikmann im November 2007 im Bericht der Frankfurter Rundschau, zum Thema Chemikalien-Unverträglichkeit von Frauke Haß, nachzulesen waren, hoffentlich zukünftig der Vergangenheit angehören.

Es gibt eben Umweltmediziner und Umweltmediziner!
- Editiert von Analytiker am 09.03.2008, 20:26 -

MCS: Immunsystemschäden und deren Therapie

BeitragVerfasst: Dienstag 11. März 2008, 12:41
von Mari Jo
Danke für den Tipp mit Herne, das versuche ich mal. Herne ist ja gar nicht so weit weg von mir. Mein Problem ist, dass sich in meinem Umfeld (Bonn) kaum brauchbare (Umwelt-)Mediziner finden lassen. Eine Ärztin, bei der ich vor Jahren vollste Unterstützung hatte, gab den Status aufgrund etlicher Regressfälle schließlich auf. (Die Krankenkassen hatten etliche Aufwendungen z.B. für Umweltanalytische Wohnungsmessungen von ihr zurück gefordert) Seitdem betreut mich als "Facharzt" ein Rheumatologe / Endokrinologe, der mich zwar durchaus ernst nimmt und dessen Laboruntersuchungen an mir auch eindeutig abweichende Parameter aufweisen. Er bezeichnet meinen Zustand allerdings nicht als CFS/MCS, sondern als "Autoimmunerkrankung", hat außer Cortison (weil ich einen dauerhaft erniedrigten Cortisol und ACTH-Level vorweise) aber nichts anzubieten, was ich zur Therapie machen könnte/sollte. (Die niedrigen Level rühren ohnehin wahrscheinlich daher, dass man mich über 7 Jahre versucht hat, mit Cortison zu therapieren - bin froh, dass ich das hinter mir habe)

In Neukirchen erlernte ich die Rotationsdiät und erfuhr einiges über die Belastungen meines Körpers mit Schwermetallen, ich erhielt Antioxidantien und Vitamine. Eine Schwermetall-Ausleitung einmal pro Jahr stationär wurde mir ans Herz gelegt. Diese wollte ich jedoch bislang nicht wiederholen, weil ich nach der ersten Ausleitung fiaskalische Reaktionen hatte und mein jetziger Zustand auch zu schlecht ist, um die Reise nach dort noch mal anzutreten. Gerne würde ich aber zu Dr. Bartram reisen, da ich schon einige Veröffentlichungen von ihm gelesen habe - und wie schon angemerkt, Herne wäre eine Hoffnung.

MCS: Immunsystemschäden und deren Therapie

BeitragVerfasst: Dienstag 11. März 2008, 13:09
von Clarissa
na wenn du in bonn wohnst ist koblenz, trier nicht mehr so weit und dort residert

Neurologie, Psychiatrie, Psychologie, Umweltmedizin
Dr. Peter Binz
Liebfrauenstr. 4a, 54290 Trier
Tel: 0651-975810, Fax: 0651-9758122
Umweltkontrollierte Räumlichkeiten, Luftfilter, Duftstoffverbot, CSN-getestet

wäre evtl. was für dich.

MCS: Immunsystemschäden und deren Therapie

BeitragVerfasst: Dienstag 11. März 2008, 15:40
von Stier
hallo Mari Jo,

Dr.Binz ist Facharzt für Neurologie. Er ist sehr kompetent in der Diagnostik neurologischer Probleme bei umweltgeschädigten Patienten.
Wenn du aber eine spezielle umweltmedizinische Immundiagnostik und auch eine entsprechende Therapie brauchst, kann Dr. Binz dir nicht weiterhelfen. Da wärst du bei Dr. Bartram oder auch bei Prof. Huber in Heidelberg in besseren Händen.

MCS: Immunsystemschäden und deren Therapie

BeitragVerfasst: Dienstag 11. März 2008, 17:23
von Mari Jo
Danke für die Tipps! Mit der Praxis Bartram habe ich schon telefoniert - eine Reise nach Bayern ist jedoch anscheinend für eine sinnvolle Diagnostik unumgänglich, da in Herne alles nur über Privatabrechnung läuft, schade. Trotzdem hat mich die Freundlichkeit und Aufgeschlossenheit der Praxismitarbeiterin schon beeindruckt und ich denke, das wäre was.

Allerdings habe ich mich auch schon vor Wochen in Bredstedt "beworben", obwohl man mich dort bereits aufgeklärt hat, dass ein Aufnahmestopp herrscht und erst ab Ende April wieder Bewegung in die Terminvergabe kommt. Vielleicht sollte ich noch warten, bis das mal klappt...

Wer hat eigentlich hier schon Erfahrungen mit Bredstedt und könnte mir darüber was mitteilen?

MCS: Immunsystemschäden und deren Therapie

BeitragVerfasst: Dienstag 11. März 2008, 17:50
von Dundee
Über Bredstedt kannst Du Einträge über die Suchfunktion oben finden.