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Hilfe für Lehrer mit MCS

BeitragVerfasst: Dienstag 17. März 2009, 19:51
von CSN Blogger
Die Integration von Behinderten auf Arbeitsplätzen ist eine wichtige Aufgabe, der sich Behörden weltweit angenommen haben. Lehrer, die unter Chemikaliensensitivität / Multiple Chemical Sensitivity (MCS) leiden, haben es in Schulen nicht leicht. Baumaterialien die Chemikalien ausdünsten, Parfüms und Duftstoffe von Schülern und Kollegen, chemikalien- und duftstoffhaltige Reinigungsmittel Renovierungsarbeiten, Einsatz von Pestiziden, stellen nur einen kleinen Bruchteil der „Barrieren“ dar, mit denen chemikaliensensible Lehrer konfrontiert werden können.

Häufig wird eine Lehrkraft mit MCS frühzeitig in Pension geschickt. Ein Verlust, dem das Ministerium für Arbeit entgegensteuert, indem es Empfehlungen und Unterstützung zur Integration behinderter Lehrkräfte herausgibt, auch und insbesondere solchen, die unter MCS und Allergien leiden.


Integration von Behinderten am Arbeitsplatz: Lehrer mit MCS – Multiple Chemical Sensitivity und Allergien
http://www.csn-deutschland.de/blog/2009/03/17/integration-von-behinderten-am-arbeitsplatz-lehrer-mit-mcs-multiple-chemical-sensitivity-und-allergien/

Hilfe für Lehrer mit MCS

BeitragVerfasst: Dienstag 17. März 2009, 23:44
von Juliane
In der Bundesrepublik ist es üblich chemikaliensensitiven Lehrern eine Psychodiagnose zu verpassen. Damit hat man das Problem der Integration schnell gelöst. Besonders gerne findet man bei an MCS erkrankten Lehrern eine Somatisierungsstörung meist aber auch noch diverse sogenannte Komorbiditäten wie Angststörung, Persönlichkeitsstörungen, Neurasthenie, Depression etc.

Vom 17. bis 19. 3. 2006 fand in Frankfurt das 10. Kolloquium “Umwelt und Gesundheit” statt. Dort wurde dieser Fallbericht und noch viele andere vorgestellt.

"Die beamtete Lehrerin erhielt ein sogenanntes „ Wissenschaftliches Gutachten“ eines Experten für Neurologie und Psychiatrie. Nach einem ca. zweistündigen Gespräch und einer etwa 5 –10 Minuten währenden körperlichen Untersuchung diagnostizierte er „ überwertige Gedanken“, sowie eine „paranoide Persönlichkeitsentwicklung“. „Dies ist eine Persönlichkeitsstörung, der im sozialen Umgang durchaus die Wertigkeit einer Psychose zukommt“, außerdem bestehen „ inhaltliche Denk- und Urteilsstörungen für den Komplex Allergie, Allergene, Umwelt bzw. Umweltgifte.“ Der Experte beschreibt nach dem kurzen Gespräch, dass „ ihre naive Einstellung zur Umwelt ist verlorengegangen ist“, da sie„ selbst unter dem Parkettboden der Klassenräume ihrer Schule nachgräbt, um Ursachenforschung zu betreiben und um Beweise für die Richtigkeit ihrer Auffassung, ihrer Sicht der Dinge zu finden.“ Zitat: „ Somit hat bei Frau (…) die anfängliche paranoide Reaktion, resultierend aus den überwertigen Gedanken zu einer paranoiden Entwicklung mit querulatorisch- kämpferischer Note, zu einer bleibenden Verrückung des persönlichen Standpunktes gegenüber der Umwelt, zu einem Verrücktsein geführt. Nachdem sie nun nicht mehr nur gegen PCP allergisch ist, sondern sich auch mit einer MCS behaftet sieht, hat sie von sich selbst nunmehr das Bild, eine Armee von Umweltschützern anzuführen, die ausgezogen ist, die Schüler vor dem Verrotten durch Umweltgifte zu retten. Ihr Husten ist dabei nur die – inzwischen eher bewusstseinsfern neurotisch aufgesetzte Fahne, die dem Heereszug, den anzuführen zu müssen sie glaubt, vorangetragen wird.
Die Behandlung eines derartigen paranoiden Syndroms bzw. einer solchen paranoiden Persönlichkeitsentwicklung ist ein nahezu aussichtsloses Unterfangen, weil ein Krankheitsbewusstsein gänzlich fehlt.
Auch eine Behandlung in einer psychiatrischen Klinik scheidet wegen des fehlenden Krankheitsbewusstseins aus, gerade das Abgesperrtsein von der Außenwelt würde, wenn man dann eine Behandlung erzwingen wollte, sie in ihrer misstrauischen und feindseligen Haltung eher noch bestärken, besonders, wenn man bedenkt, dass auch psychiatrische Kliniken öffentlicher Gebäude sind, die ihren Husten erst recht in Gang halten würden.“ (Zitatende)

Die Ursachenforschung für die Erkrankungen an der Schule mit dem Ziel der Sanierung des Gebäudes wurden jedoch im Interesse der Schüler(innen ) weiter betrieben. Die Schule wurde sieben Jahre nach dem Anfangsverdacht wegen extrem hoher Schadstoffbelastung mit krebserzeugenden PAK in der Parkettklebemasse saniert. Die psychiatrisierte Kollegin hatte also zu Recht genau dort nach den Schadstoffen gesucht, wo sie später auch zu finden waren."

Wo in Deutschland Schadstoffe auftauchen und Menschen krank werden in der Schule laufen immer dieselben Prozesse ab: Psychopathologisierung. Hier kann man nachlesen was so alles passieren kann, wenn man in der Schule von der Schule krank wird:

http://www.bbu-online.de/AG%20Innenraumschadstoffe%20und%20Gesundheit/Schulen/Grundlegendes/Disposition%20Kindergesundheit.htm

Hilfe für Lehrer mit MCS

BeitragVerfasst: Mittwoch 18. März 2009, 00:17
von kf-forum