Was den einen ihr verdünntes Heilwässerchen, ist den anderen ihr Tamiflu. Vernunftbegabte Menschen horten die Tabletten und verfallen in Panik, weil in manchen Bundesländern nur für elf Prozent der Bevölkerung Vorräte an geheimen Orten eingelagert sind. Dabei gibt es nur allerzarteste Hinweise darauf, dass die Arznei die Symptome der Schweine-Vogel-Menschen-Grippe ein wenig lindern könnte. Das Fieber wird offenbar um einen Tag, von sechs auf fünf, verringert. Ob das Zeug hilft, wenn das Virus zum Killer-Virus mutiert und als Giraffen-Grippe um den Globus zieht, ist noch völlig unklar.
Roche hat es geschafft, dass alle immer nur von Tamiflu reden, auch wenn Relenza von GlaxoSmithKline genauso wenig gegen Vogel-Menschen-Schweine-Grippe hilft. Vielleicht sollte GlaxoSmithKline sich ers tmal einen Firmennamen zulegen, den man besser aussprechen kann. Und dann beklagen, dass die Relenza-Vorräte nicht ausreichen.
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