Eculizumab: Chronologie einer Therapie EHEC

Eculizumab: Chronologie einer Therapie EHEC

Beitragvon Juliane » Freitag 10. Juni 2011, 08:16

24. Mai 2011


Die Deutsche Gesellschaft für Nephrologie erstellt eine Pressemitteilung:


Von: Pressestelle der DGfN


Zitat:




"EHEC: Die Deutsche Gesellschaft für Nephrologie setzt umfassenden Maßnahmenkatalog um
EHEC-Hotline für Ärzte und Pressevertreter eingerichtet, Vernetzung von Nephrologen zur flächendeckenden Sicherstellung der Aphereseversorgung, Einrichtung eines HUS-Registers, tagesaktuelle Informationen auf http://www.dgfn.eu">http://www.dgfn.eu



Über die DGfN sind Nephrologen deutschlandweit vernetzt, so kann ggf. bei Versorgungsengpässen schnell gehandelt werden (z.B. Überweisung von Patienten aus den betroffenen Gebieten in weniger stark betroffene Gebiete, Versand von Maschinen und Fachpersonal). Derzeit reichen die Kapazitäten in den betroffenen Gebieten noch aus, für den Fall einer Verschärfung der Situation wurden Vorkehrungen getroffen.

Zudem wurde eine Hotline eingerichtet, unter der (Haus-)ärzte direkt mit nephrologischen Experten in Kontakt treten und Einzelfälle besprechen können.
01802 – 335670

Die DGfN informiert tagesaktuell auf http://www.dgfn.eu">http://www.dgfn.eu und stellt wichtige Hintergrundinformationen zur Verfügung

Die DGfN hat heute ein Register zur Erfassung EHEC-bedingter HUS-Fälle initiiert. Alle Nephrologen werden aufgefordert, ihre Fälle zu melden, ein spezieller Fragebogen wurde bereits erarbeitet...."


http://www.dgfn.eu">http://www.dgfn.eu/presse/aktuelles/meldungen.html?tx_ttnews[tt_news]=97&cHash=90c37125ebd8e52c617cf523fb48de3d
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Eculizumab: Chronologie einer Therapie EHEC

Beitragvon Juliane » Freitag 10. Juni 2011, 08:23

25. Mai 2011

New England Journal of Medicine veröffentlicht einen Bericht über
den Einsatz von Eculizumab


Zitat

"Complement Blockade in Severe Shiga-Toxin–Associated HUS
May 25, 2011 (10.1056/NEJMc1100859)


Michal Malina, M.D.
Center for Pediatrics and Adolescent Medicine, Heidelberg, Germany

Tobias Boppel, M.D.
Neurology Center, Heidelberg, Germany

Michael Kirschfink, M.D., Ph.D.
Institute of Immunology, Heidelberg, Germany

Franz Schaefer, M.D.
Center for Pediatrics and Adolescent Medicine, Heidelberg, Germany
franz.schaefer@med.uni-heidelberg.de.."


http://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMc1100859



Franz Schaefer u.a. (25. Mai 2011). Correspondence: Complement Blockade in Severe Shiga-Toxin–Associated HUS. New England Journal of Medicine.

Um die Zerstörung der Erythrozyten durch das STX2 medikamentös zu verhindern, wird auch der Einsatz von Eculizumab bei schwersten Verläufen diskutiert.[17] Dies ist ein monoklonaler Antikörper, der durch Bindung an die Komplementkomponente C5 die Aktivierung des Komplementsystems, die durch Bindung des STX2 an Erythrozyten ausgelöst wird, verhindern kann.


http://de.wikipedia.org/wiki/HUS-Epidemie_2011#cite_note-16
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Eculizumab: Chronologie einer Therapie EHEC

Beitragvon Juliane » Freitag 10. Juni 2011, 08:24

Eculizumab bei Wiki



"Eculizumab ist ein humanisierter Antikörper vom Typ IgG2/4 und wird von Lonza gentechnisch in der stabilen Maus-Myelomzelllinie NS0 hergestellt. Eculizumab wurde von dem amerikanischen Biotechnologieunternehmen Alexion entwickelt und ist seit 2007 in den USA und in der Europäischen Union als Orphan-Arzneimittel zugelassen. Es war in der Europäischen Union das erste Arzneimittel, das im zentralisierten Verfahren über ein beschleunigtes Beurteilungsverfahren zugelassen wurde.....


Der Preis für eine Infusionsflasche (300 mg) beträgt 5827 Euro. Die Erhaltungsdosis beträgt 900 mg Eculizumab ca. alle 14 Tage...."

http://de.wikipedia.org/wiki/Eculizumab
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Eculizumab: Chronologie einer Therapie EHEC

Beitragvon Juliane » Freitag 10. Juni 2011, 08:25

28.05.2011


Ärzte Zeitung online




" Er könnte ein kleiner Hoffnungsschimmer sein für die Patienten, die seit der EHEC-Welle mit einem hämolytisch-urämischen Syndrom (HUS) in deutschen Kliniken liegen: der monoklonale Antikörper Eculizumab.

Denn die übliche Therapie aus Plasmapherese und Dialyse bei Nierenversagen kommt in manchen Fällen schlicht an ihre Grenzen. Bei der jetzigen EHEC-Welle sind an den Folgen des HUS bereits mindestens zehn Menschen gestorben.

Ein am Mittwoch hochrangig im "New England Journal of Medicine" publizierter Leserbrief kommt deshalb wie gerufen: Drei Kinder, die bereits im vergangenen Jahr am HUS erkrankt waren, konnten durch den Antikörper Eculizumab gerettet werden.

Ihre Situation habe sich "binnen 24 Stunden nach der ersten Infusion dramatisch verbessert", schreiben die Autoren aus Heidelberg, Paris und Montreal (NEJM 2011, online 25. Mai)...........





Das Heidelberg Team um Schaefer und seine Kollegen aus Kanada und Frankreich vermuten in der Komplementkaskade deshalb einen potenziellen Therapieansatz bei HUS mit schweren Komplikationen. Schaefer: "Wir hoffen nun, dass diese Ergebnisse den akut Erkrankten zu Gute kommen."

Und das ist bereits geschehen: Kurz nach der Publikation am Mittwoch haben die Heidelberger ihre Ergebnisse an die Kollegen in der Republik weitergeleitet.

Erste Kliniken setzen Eculizumab jetzt bei schweren HUS-Fällen ein. So etwa an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH). Dort wird der Antikörper verwendet, wenn nach drei Plasmapheresen keine Besserung oder gar eine Verschlechterung eintritt. Bis zum Freitag wurden damit bislang zwei Patienten behandelt.

Auch am Uniklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) wird der Wirkstoff bereits verwendet. Zehn Patienten mit neurologischen Komplikationen würden bereits damit behandelt, sagte der ärztliche Direktor Professor Jörg Debatin am Sonntag.

Der UKE-Nephrologe Professor Rolf Stahl sagte: "Erst in einigen Wochen werden wir wissen, wie erfolgreich diese Therapie sein wird."

An der Uniklinik Schleswig-Holstein in Lübeck wird das Mittel laut Medienberichten seit Mitte der Woche ebenfalls eingesetzt...."

http://www.aerztezeitung.de/news/article/656736/ehec-antikoerper-laesst-hoffen.html
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Eculizumab: Chronologie einer Therapie EHEC

Beitragvon Juliane » Freitag 10. Juni 2011, 08:27

30. Mai 2011

Pressemeldung der


Deutsche Gesellschaft für Nephrologie
Vorstandsvorsitzender:
Prof. Dr. med. Reinhard Brunkhorst (Hannover)


http://www.dgfn.eu/aktuell.html

Zitat


"Derzeit wird die Plasmapherese als Standardverfahren bei EHEC-assoziiertem HUS eingesetzt.

Der großen Mehrzahl aller Patienten kann mit diesem Verfahren geholfen werden.

Einige der Betroffenen sprechen allerdings auf die Plasmapherese nicht an. Diese

schwerkranken Patienten leiden oft auch an Störungen des zentralen Nervensystems, die

mitunter lebensbedrohlich sein können. Seit Freitagabend wird bei diesen Patienten als

„Rescue-Therapie“ der Antikörper Eculizumab eingesetzt. Dieser Antikörper ist bisher nur bei

wenigen Kindern mit EHEC-HUS therapeutisch eingesetzt worden – Erfahrungen mit

erwachsenen Patienten lagen nicht vor. Das Medikament ist derzeit nur für die Therapie der

sogenannten paroxysmalen nächtlichen Hämoglobinurie (PNH), einer äußerst seltenen

Bluterkrankung, zugelassen. „Auch wenn Zentren erste Erfolge vermelden, wissen wir noch

wenig über die längerfristige Wirkung und mögliche Nebenwirkungen. Über Risikoprofil und

Erfolg der Therapie lässt sich derzeit noch keine sichere Aussage treffen, dafür ist es noch zu

früh“, so Prof. Dr. Reinhard Brunkhorst, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie.

„Wir hoffen allerdings, dass sich die ersten positiven Signale, über die heute berichtet wurde, in

den nächsten Tagen weiterhin bestätigen“."


http://www.dgfn.eu/index.php?eID=tx_nawsecuredl&u=0&file=fileadmin/download/Aktuelles/ehec/20110530_Pressemeldung_Antikoerper_freigegeben_2.pdf&t=1307772289&hash=4e8deefbe047680ceaf755042a7d46f23aa0f00a
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Eculizumab: Chronologie einer Therapie EHEC

Beitragvon Juliane » Freitag 10. Juni 2011, 08:29

30. Mai 2011

Von: Pressestelle der DGfN

Zitat

"Seit Freitagabend wird bei diesen Patienten als „Rescue-Therapie“ der Antikörper Eculizumab eingesetzt. Dieser Antikörper ist bisher nur bei wenigen Kindern mit EHEC-HUS therapeutisch eingesetzt worden – Erfahrungen mit erwachsenen Patienten lagen nicht vor. Das Medikament ist derzeit nur für die Therapie der sogenannten paroxysmalen nächtlichen Hämoglobinurie (PNH), einer äußerst seltenen Bluterkrankung, zugelassen. „Auch wenn Zentren erste Erfolge vermelden, wissen wir noch wenig über die längerfristige Wirkung und mögliche Nebenwirkungen. Über Risikoprofil und Erfolg der Therapie lässt sich derzeit noch keine sichere Aussage treffen, dafür ist es noch zu früh“, so Prof. Dr. Reinhard Brunkhorst, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie. „Wir hoffen allerdings, dass sich die ersten positiven Signale, über die heute berichtet wurde, in den nächsten Tagen weiterhin bestätigen“.

Die DGfN lädt am Freitagvomittag in Hamburg (Ort und Zeit wird noch bekannt gegeben, siehe http://www.dgfn.eu">http://www.dgfn.eu ) zu einer Pressekonferenz ein, um u.a. über die Erfahrungen der ersten 3-5 Tage nach „Rescue-Therapie“ mit Eculizumab aus allen Zentren, in denen es zum Einsatz gekommen ist, zu berichten.

Darüber hinaus hat die DGfN bereits letzte Woche ein Register auf den Weg gebracht, in das alle EHEC-assoziierten HUS-Fälle – und zwar mit Daten zum Krankheitsverlauf und zur Therapie – eingepflegt werden. Durch die Auswertung dieser Datenbank können im Nachgang wissenschaftliche Erkenntnisse zur Therapie von EHEC-HUS generiert werden.

Die DGfN erarbeitet derzeit eine aktuelle Therapieempfehlung für den Einsatz des Antikörpers, die ab morgen Vormittag online unter http://www.dgfn.eu">http://www.dgfn.eu einsehbar ist..."

http://www.dgfn.eu">http://www.dgfn.eu/presse/aktuelles/meldungen.html?tx_ttnews[tt_news]=100&cHash=bd82abb8be46f668b6fe24604e753b69
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Beitragvon Juliane » Freitag 10. Juni 2011, 08:31

9. Juni 2011


abendblatt.de/hamburg

Zitat



"Am UKE seien mittlerweile 50 HUS-Patienten mit schweren Verläufen mit dem Antiköper Eculizumab behandelt worden. Bei 30 dieser Patienten habe sich der Krankheitsverlauf stabilisiert und verbessert. Dies sei aber immer noch kein Beleg dafür, dass der Antikörper zur Besserung beitrage, sagte Gerloff. Dazu müssten erst die Daten aller Erkrankten aus Norddeutschland ausgewertet werden....."

http://www.abendblatt.de/hamburg/article1918203/Greifswalder-Uni-Klinik-erprobt-neue-Behandlung-bei-HUS.html
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Beitragvon Juliane » Freitag 10. Juni 2011, 08:35

9.6.2011


Maybrit Illner diskutiert unter anderem mit dem Nierenspezialisten Professor Reinhard Brunkhorst . [Video]

Brunkhorst berichtet über die Vernetzung der Nierenspezialisten und die Veröffentlichung jener Antikörpertherapie

http://maybritillner.zdf.de/ZDFde/inhalt/19/0,1872,1021235,00.html?dr=1
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Beitragvon Juliane » Montag 4. Juli 2011, 09:24

Na also

Alexion will Zulassung f. Eculizumab beantragen

viewtopic.php?t=15880
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