[b]Giftwirkung:[/b] Durch das PH3, das sich aus Aluminiumphosphid, Magnesiumphosphid und Phosphorwasserstoff im Stoffwechsel entwickelt, werden wichtige Fermentsysteme des Körpers blockiert. Bei einer sehr hohen Konzentration im Blut kommt es zu der Ausbildung von bis zu 30 % Methämoglobin. Der Abbau des Phosphorwasserstoffes im Körper erfolgt über Phosphat und phosphoriger Säure.
[b]Symptomatik: [/b]Die Intoxikation wird in akute und subakute Vergiftungen differenziert. Akute Vergiftungen durch hohe Dosen von Phosphorwasserstoff, PH3, können entweder blitzartig zum Tode führen oder zeigen die Zeichen einer Dyspnoe, Zyanose, Erregung, Erstickungskrämpfen und Bewusstlosigkeit. Die Patienten versterben in der Regel nach 24 - 48 Stunden mit den Anzeichen eines Lungenödems, mit Atemstillstand und maximal dilatierten Pupillen. Subakute Intoxikationen sind meist schwer zu erkennen, da hier vor allem Allgemeinsymptome, wie Übelkeit, Mattigkeit, eine allgemeine Schwäche, langanhaltendes Erbrechen und Durchfälle, sowie Kopf- und Bauchschmerzen auftreten. Hauptgefahr: Die hauptsächliche Gefahr der Begasungsmittel geht primär von einer Gefährdung der Atmung aus. Sekundäre Gefahren bestehen durch die Einwirkung von Phosphorwasserstoff auf den Stoffwechsel des Menschen. Hier sind vor allem das Gehirn, Leber und die Nieren betroffen.
[b]Prognose: [/b]Falls die Patienten diesen Zeitraum überleben ist mit der Ausbildung eines Leber- und / oder Nierenschadens zu rechnen. Chronische Intoxikationen sind nicht bekannt. Man diskutiert das Entstehen einer Kardiomyopathie nach wiederholten akuten und / oder subakuten Vergiftungen.
Hier ein Bericht von 1986:
http://www.llbbgd.de/Arbeitsmedizin/Phosphin86.pdf
[b]Auszug:[/b]
Eine Sicherheitsfachkraft wies uns auf einen Bericht hin, nachdem es ... bei der mechanischen Bearbeitung von Sphäroguß und gleichzeitiger Wasserkühlung zu subakuten und ..zu akuten Phosphinvergiftungen gekommen sei.
Da im Organismus eine laufende Entgiftung kleinster Konzentrationen bis 2,5 ppm erfolge (Henschler, Hrsg. 1972), sei eine chronische Vergiftung nicht möglich. Nach Müller (zitiert bei Erhard 1961) seien eine kumulative Wirkung an sich ungefährlicher Mengen möglich und chronische Phosphorwasserstoffvergiftungen vorstellbar.
Eigene Beobachtungen
In den von uns betreuten Betrieben wird Grauguß ... bearbeitet. Bei orientierenden
Messungen mit dem Drägerprüfröhrchen ... konnten wir bei trockener Bearbeitung oder bei der Kühlung mit wasserfreiem Schneidöl kein Phosphin nachweisen. Versuchsweise wurde wasserhaltiges Kühlmittel aufgebracht, hier war am Werkstück unmittelbar über dem Drehstahl bis 5 ppm (!) PH3 zu messen.
Nach diesem überraschenden Ergebnis haben wir in einem anderen Betrieb an einer besonders großen DNCVertikaldrehmaschine,
an der nur unter Kühlung gelegentlich Grauguß gedreht wird, gemessen. In Kopfhöhe am Arbeitsplatz fanden sich bis 0,7ppm. Dieser
Arbeitsvorgang ... dauert 16-20 Min. und ist einmal pro Schicht, aber nicht täglich erforderlich. ... Von dem Dreher an der Vertikaldrehmaschine wurde ohne Kenntnis der Gefahrdung spontan ebenfalls über unspezifische Beschwerden geklagt (diffuse abdominelle Beschwerden, Magenschmerzen und Krämpfe, sowie Kopfschmerzen).