19. Oktober 2016
von Arne Peters
Medikamentenversuche
Heimkinder als Versuchskaninchen
Neue Erkenntnisse über Medikamentenversuche an Heimkindern / Eckhard Kowalke fordert Rehabilitierung für die Betroffenen
Eckernförde | Was er genau schlucken musste, weiß er nicht mehr, aber danach fühlte er sich immer „wie besoffen“, manchmal „wie gelähmt“. Franz Wagle (49) aus der Nähe von Itzehoe hat fast 16 Jahre in Kinderheimen verbracht. Er kam in den 70er-Jahren von Nordstrand nach Bredstedt, weiter nach Sundsacker und Eckernförde, Harrislee, Schleswig und Neumünster. Von Schlägen berichtet er und von Missbrauch. Unter anderem ist er sich sicher, dass er für pharmazeutische Versuche benutzt wurde. Damit scheint er kein Einzelfall zu sein.
Das hat Sylvia Wagner herausgefunden, eine 52 Jahre alte Apothekerin aus Krefeld. In einer wissenschaftlichen Abhandlung (Sozial.Geschichte Online) beschreibt sie, wie insbesondere in den 1960er-Jahren in den Kinder- und Jugendpsychiatrien der Bundesrepublik Medikamente verabreicht wurden. Sie forschte bundesweit nach
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http://www.shz.de/lokales/eckernfoerder ... 24381.html