30. August 2010
Unter dem Deckmantel der Gemeinnützigkeit...
...Ein Gespräch mit Thomas Schuler...Sie werfen Bertelsmann vor, dass nicht die Wohltätigkeit im Zentrum steht, sondern das Wohlergehen des Unternehmens. ...
...Die Stiftung kann nicht über ihr Vermögen entscheiden. Sie hat kein Mitspracherecht bei der Ausschüttung der Dividende und sie kann die Anteile nicht verkaufen. An ihrer Spitze stehen keine Personen, die unabhängig von den Interessen des Unternehmens agieren. ...
...Diese Interessensverquickung ist Wesensbestandteil der Stiftung, die ebenso in den Personen Liz Mohn und ihrer Kinder Brigitte und Christoph Mohn Ausdruck finden. Sie alle kontrollieren eine kleine GmbH, die Stiftung und das Unternehmen. Der Öffentlichkeit wird also nur vorgegaukelt, dass die Stiftung das Unternehmen nicht führe. ...
...Ich habe viele Zitate, Fakten und Zahlen mehrfach geprüft und viele Fragen eingereicht, weil das zum journalistischen Selbstverständnis gehört. So habe ich am Ende 44 Punkte mit mehr als 100 Fragen eingereicht.
Die Stiftung hat keine einzige dieser Fragen beantwortet. Die Verantwortlichen an der Spitze der Stiftung waren zu keinem Gespräch bereit.
Im Gegenteil: An der Jahrespressekonferenz, bei der die vier Vorstandsmitglieder Bilanz ziehen und ihr Programm präsentieren, durfte ich nicht teilnehmen, weil – wie mir schriftlich mitgeteilt wurde – diese Veranstaltung Journalisten aus der Region Ostwestfalen vorbehalten sei. Nicht sehr glaubwürdig, wenn man bedenkt, dass die Projekte international und national sind. ...
...Die Stiftung spricht gerne von Transparenz und Bürgerengagement und ihrem Einsatz für die Demokratie. Sie selbst ist in ihren Strukturen aber nicht demokratisch legitimiert.
Das gilt auch für andere Stiftungen, aber die sind – ich wiederhole mich – nicht so einflussreich. ...
https://www.heise.de/tp/features/Unter- ... 86711.html