"Gegendarstellung
In der Sendung „Zecken-Borreliose“, die erstmalig am 3. Mai 2012 um 22:00 im Programm von ARTE ausgestrahlt.
„Diese Gruppe von Ärzten, die laut Fingerle die Menschen verunsichern, hat sich in der Deutschen Borreliose-Gesellschaft zusammengeschlossen. Eine kleine Minderheit, die aber sogar Behandlungsleitlinien herausgegeben hat. Sieht sehr wissenschaftlich aus. Diese selbst ernannten Experten sind vor allem im Internet sehr präsent, aber auch sonst in der Presse. Das Problem: vieles von dem, was sie behaupten, ist wissenschaftlich überhaupt nicht haltbar, so das unmissverständliche Urteil von zahlreichen internationalen Experten. Aber für den Laien ist das kaum zu erkennen. Eines ihrer Zentren ist das Borreliose-Centrum Augsburg.“
Hierzu stellt die Deutsche Borreliose-Gesellschaft, vertreten durch Ihren Vorstand fest:
[1] Es trifft nicht zu, dass sich in der Deutschen Borreliose-Gesellschaft die Ärzte zusammengeschlossen haben, die laut Fingerle die Menschen verunsichern. Richtig ist, dass die Deutsche Borreliose-Gesellschaft eine medizinische Gesellschaft und ein eingetragener gemeinnütziger Verein ist, der von Wissenschaftlern in der Universität Jena gegründet worden ist mit dem Ziel, zu einem besseren Verständnis der Erkrankung zu kommen. Kranke ärztlich zu beraten oder zu behandeln ist nicht Aufgabe der Gesellschaft.
[2] Es ist unwahr, dass die Deutsche Borreliose-Gesellschaft Zentren betreibt und dass das Borreliose-Centrum Augsburg eines ihrer Zentren ist.
[3] Es ist falsch, die Mitglieder der Gesellschaft als selbsternannte Experten zu bezeichnen, die vieles behaupten, was wissenschaftlich überhaupt nicht haltbar sei und dies als das unmissverständliches Urteil von zahlreichen internationalen Experten darzustellen.
Zutreffend ist, dass die Mitglieder der Deutschen Borreliose-Gesellschaft niedergelassene Ärzte mit jahrelanger Erfahrung in der Diagnostik und Therapie von an Borreliose erkrankten Menschen sind oder international durch ihre Publikationen ausgewiesene Experten, wie unter anderen, Dr. Willy Burgdorfer, der Erstbeschreiber von Borrelia burgdorferi.
Richtig ist weiter, dass die Deutsche Borreliose-Gesellschaft in einem aufwändigen Abstimmungsprozess (Delphi-Verfahren) die wissenschaftliche Literatur und Expertenmeinungen zur Lyme-Borreliose ausgewertet und daraus unter Angabe der Quellen die Leitlinien zur Therapie und Diagnostik der Lyme-Borreliose abgeleitet hat.
Weiterhin wird in dem genannten Beitrag im Wortlaut behauptet:
„Die Ärzte aus der Deutschen Borreliose-Gesellschaft haben dabei eine ganz erstaunlich große Menge von Symptomen entdeckt. … [Dr. Nicolaus:] Diese Symptome sind auch in den Leitlinien der Deutschen Borreliose-Gesellschaft beschrieben.“
Hierzu stellt die Deutsche Borreliose-Gesellschaft, vertreten durch Ihren Vorstand fest:
[4] Es ist falsch, dass die Ärzte aus der Deutschen Borreliose-Gesellschaft eine ganz erstaunlich große Menge von Symptomen entdeckt haben und in ihren Leitlinien beschreiben. In den aktuellen Leitlinien werden nur wenige Leitsymptome genannt und ansonsten auf Literaturstellen hingewiesen, in denen weitere Symptome beschrieben und differentialdiagnostisch eingeordnet werden.
10. Mai 2012
Dr. med. Kurt E. Müller
Univ.-Prof. Dr. rer. nat. Hartmut Prautzsch
Prof. Dr. med. Rüdiger v. Baehr
PD Dr. hum. sc. Oliver Nolte
Dr. rer. nat. Sabine Lautenschläger
Dr. med. Bernt-Dieter Huismans
Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Ernst Fink
http://www.borreliose-gesellschaft.de/de/Aktuelles/Richtigstellung
http://www.arte.tv/de/6621674,CmC=6629438.html
http://www.swr.de/betrifft/-/id=98466/did=9838308/pv=video/nid=98466/1h7negr/index.html