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Diskriminierung im Krankenhaus

BeitragVerfasst: Freitag 18. Januar 2008, 00:59
von Mia
Hallo,

es muß dringend etwas geschehen, damit Krankenhauspatienten mit MCS nicht länger so infam von einigen Ärzten diskriminiert werden dürfen.
Einer Patientin mit gefährlicher Erkrankung und zusätzlich seit vielen Jahren an MCS erkrankt, wurde heute in einem Kleinstadt-Krankenkaus vorgehalten, dass es MCS gar nicht gäbe. Der behandelnde Arzt sprühte sich im Krankenzimmer ein Parfüm in seine Hände und die schwerkranke Patientin sollte daran riechen. Diese Methoden erinnern mich sehr an sehr dunkle Zeiten in unserer Geschichte. Die Frau, die voller Hoffnung auf eine Behandlung in die Klinik gekommen war ( wie viele andere, nicht zusätzlich an MCS erkrankte Patienten auch ), mußte das Krankenhaus wieder verlassen, weil man sich weigerte, der älteren Dame das versprochene Einzelzimmer, das ihre Familie zudem finanzieren wollte, zu geben. Was kann sie zun, um sich über das bösartige Verhalten des Arztes zu beschweren? Welchen Rat kann ich ihr geben? Ich bin entsetzt, das so etwas ungestraft möglich ist.

Mia

Diskriminierung im Krankenhaus

BeitragVerfasst: Freitag 18. Januar 2008, 08:05
von Kallewirsch
Das ist ein riesen Skandal. Es erschüttert mich, so etwas zu lesen. Leider ist Umweltmedizin und Umweltkrankheiten in Deutschland nicht existent. Ärzte die ein solches Verhalten an den Tag legen, haben den falschen Beruf gewählt. Schließlich haben sie einen Eid geleistet.

Man müsste ihn anzeigen!

Diskriminierung im Krankenhaus

BeitragVerfasst: Freitag 18. Januar 2008, 09:14
von Mia
Es muß doch eine Menschenrechtsorganisation geben, die sich für Minderheiten einsetzt. Wer kennt zuverlässige Ansprechpartner in der Politik und im Gesundheitswesen, an die man sich wenden kann?
Bitte konkrete Hinweise, auch über e-mail.

Wer sich nicht wehrt, hat schon verloren.

Mia

Diskriminierung im Krankenhaus

BeitragVerfasst: Freitag 18. Januar 2008, 10:06
von Clarissa
sollte es zeugen geben für diese ungeheuerlichkeit dann anzeige wegen körperverletzung mit vorsatz, wenn er darüber informiert war das er eine mcs patientin vor sich hat. Atteste, ausweis?????

Diskriminierung im Krankenhaus

BeitragVerfasst: Freitag 18. Januar 2008, 11:15
von sunday
hallo,

man sollte den arzt auf jeden fall anzeigen und es auch der ärztekammer (und evtl. auch der krankenkasse) melden. auch wenn er nicht bestraft wird, wird er doch gewisse unannehmlichkeiten bekommen und so etwas in zukunft wohl nicht mehr machen.
gleichzeitig (damit er es lesen kann, bevor er von der anzeige erfährt) könnte man ihm an seine privatadresse (im krankenhaus würde es wohl sofort in den papierkorb werfen, um zu demonstrieren, daß "sowas" nur "unsinn" ist) ein paar sachen schicken, die man aus dem internet kopiert und die ergebnisse von neueren forschungen enthalten, die zeigen, daß mcs weder einbildung noch "nur psychosomatisch" ist. (ärzte, die nicht so dumm und bösartig sind, kann man sogar schon durch hinweise auf solche studien "bekehren", was mir jetzt schon bei mehreren ärzten gelungen ist. leider ist keiner dabei, der mcs-kranke auch behandeln könnte).

liebe grüße
sunday

Diskriminierung im Krankenhaus

BeitragVerfasst: Samstag 19. Januar 2008, 00:00
von Anne
Einerseits bin ich schockiert über so ein Verhalten, andererseits ist mir klar, warum Ärzte so reagieren. Zu verdanken haben wir alles gewissen sog. "Umweltmedizinern", deren Namen uns hier schon einschlägig bekannt sind. Haben wir nicht schon oft in deren Veröffentlichungen gelesen, dass man uns MCS-Kranke mit den Stoffen in Kontakt bringen soll, von denen wir merken, dass wir sie nicht vertragen?

Nur hat keiner von diesen sog. Umweltmedizinern den wirklichen Nachweis erbracht, dass MCS eine psychische Erkrankung ist. Sie haben nur Behauptungen aufgestellt, die sie selbst nicht bewiesen haben und die schon längst von anderen Wissenschaftlern widerlegt wurden. Und trotzdem hören Ärzte auf sie? Wie kann das sein?

Angenommen MCS wäre wirklich psychischer Natur. Könnte man den Kranken den Kontakt mit den Stoffen aufzwingen, die sie nicht ertragen oder vertragen? Was würde in einem solchen Fall passieren?
Nehmen wir mal als Beispiel einen Menschen mit einer Schlangenphobie. Hat jemand das Recht einen solchen Patienten 10 Ringelnattern, also ungefährliche Schlangen auf sein Krankenbett zu schmeißen, damit er von seiner Phobie geheilt wird? Was würde in einem solchen Fall passieren?
Dazu muss man kein Arzt sein, um zu wissen, dass beim Patienten eine starke hysterische Reaktion ausgelöst wird, die sich bis zum Wahnsinn steigern kann, selbst wenn alle Schlangen völlig ungefährlich sind.

Ich will damit sagen, dass dieser Arzt, der in sich in Gegenwart einer Patientin einparfümiert, die ihn darauf aufmerksam gemacht hat, dass sie diese Substanz nicht verträgt, sich m. E. sogar strafbar gemacht hat. Es ist egal, ob bei der Patientin psychische oder körperliche Reaktionen vorliegen. Auch an einem psychisch Erkrankten hätte er nicht das Recht gehabt, Körperverletzung zu begehen bzw. die Psyche des Patienten zu verletzen.

Diese arme Frau wird mit Sicherheit zusätzlich zu ihrer MCS ein psychisches Trauma von ihrem Krankenhausaufenthalt davontragen. Sie hat erlebt, nicht ernst genommen zu werden. Wenn sie mal eines Tages akut ernsthaft erkrankt, wird sie womöglich einen Krankenhausaufenthalt verweigern, weil sie erlebt hat, dass sie im Krankenhaus anstatt Hilfe eine Verschlimmerung ihrer Krankheit sowie Bedrohung erfahren hat. Dieses Trauma kann für sie lebensgefährlich sein.

So ein Arzt sollte eigentlich nicht auf Patienten losgelassen werden.

LG Anne

Diskriminierung im Krankenhaus

BeitragVerfasst: Samstag 19. Januar 2008, 01:32
von Yol
Ist Europa nicht eine Chance, nationale Misstände anzuprangern? Es gibt ein EU-Parlament und jedes Land hat diverse Eu-Parlementarier als Vertreter. Die meisten haben offene E-mail-Adressen. Vielleicht könnte man eine Stelle ausfindig machen, die man einfach mit diesen Misständen konfrontieren könnte. Wer nichts hat, hat ja bekanntlich nichts zu verlieren, sodass es nur auf den Versuch ankäme.
Im Reader's Digest gibt es manchmal Berichte, über die schlimmsten Richter, die schlimmsten Ärzte usw. Hier werden öffentlich die Namen und die unfeinen, bezw. unreinen "Fälle/Methoden" aufgeführt. Dies in allen Details, also für den Leser nachvollziehbar, mitsamt der Konsequenz. Leider haben wir keinen Reader's Digest zur Verfügung, der den Mut zur fundierten Recherche und der Veröffentlichung schon immer hatte (Ich lese ihn seit mehr als 40 Jahren).
Dann noch eine persönlichen Gedankengang, was mir eventuell in einem solchen Fall passieren könnte: Ich denke, meine Agressionen wären übergeschwappt (ist ja bekannt bei Chemikalienexposition...) und hätte ihm eine geklebt. Vielleicht wäre ich danach in der Psychiatrie gelandet, aber für diesen Fall habe ich schon vorgebaut, der Arzt würde wahrscheinlich den kürzeren ziehen... allerdings bin ich ja nicht in Deutschland, wo ich die Verhältnisse nicht abschätzen kann. Gut wäre, wenn MCS-ler nicht allein zur Behandlung gehen würden, eine Zweitperson könnte sicherlich in solchen Fällen einiges verhindern.
LG

Diskriminierung im Krankenhaus

BeitragVerfasst: Montag 21. Januar 2008, 00:15
von Arnfried
[size=14px]Textgröße14px

Ich hatte auch schon das "Vergnügen" eines Krankenhausaufenthalts mit MCS. Im Fünf-Mann-Zimmer! Nun mache ich mir Gedanken über eine Einzelzimmer-Zusatzversicherung. Diese sind jedoch oft an eine Chefarzt-Behandlung gekoppelt und somit recht teuer. Wie findet man eine reine Einzelbettversicherung? Und kommt man damit auch sicher in ein Einzelzimmer?

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Diskriminierung im Krankenhaus

BeitragVerfasst: Montag 21. Januar 2008, 02:29
von Anne
Hallo Arnfried,

ich kann dir jetzt zwar deine Frage nicht beantworten. Ich kann dir nur sagen, wie bei mir ein Krankenhausaufenthalt vor ein paar Jahren abgelaufen ist.

Man hatte mich, obwohl ich meine Chemikalienempfindlichkeit äußerte, in ein 3-Bett-Zimmer gelegt, in dem auch noch alle zwei Stunden ein Medikament vernebelt wurde. Ich bekam starke Beschwerden und als ich es nicht mehr aushalten konnte, setzte ich mich einfach in den Stationsflur. Die Schwestern gaben mir dann erst mal eine Allergietablette und man suchte für mich ein anderes Zimmer. Die folgende Nacht legte man mich erst mal in ein Zweibettzimmer und am nächsten Tag bekam ich für den Rest der Woche ein Einbettzimmer.
Ob das immer so möglich ist, weiß ich nicht. Wenn ich lese, wie Ärzte extrem gegen chemikaliensensible Menschen von Seiten der Pharmaindustrie und deren Handlanger beeinflusst werden, befürchte ich, dass die Situation für MCS-Kranke eher schlechter geworden ist.
Aber man muss trotzdem kämpfen, soweit das noch geht. Das ist man sich selbst schuldig.
Wenn du es dir finanziell leisten kannst, eine Versicherung für ein Einzelzimmer abzuschließen, dann ist es gut. Wenn nicht, dann setz dich auf den Flur und sage, wie es dir geht (sofern das überhaupt möglich ist) und bitte darum, dass sie dir helfen.
Im Moment bleibt uns nichts anderes übrig als zu kämpfen und auf verständnisvolles Personal zu hoffen.

LG Anne

Diskriminierung im Krankenhaus

BeitragVerfasst: Dienstag 22. Januar 2008, 01:24
von Arnfried
[size=14px] Hallo Anne,

leisten kann ich mir die Zusatzversicherung mit ALG 2 eigentlich nicht. Aber nach dem ich, ähnlich wie du, schon eine Nacht im Krankenhausflur gesessen bin, sehe ich das mehr als Notwendigkeit denn als Luxus. Man trifft ja nicht immer auf Verständnis, gerade mit MCS. Wenns blöd läuft, landet man in der Psychatrie statt im Einzelzimmer.
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Diskriminierung im Krankenhaus

BeitragVerfasst: Dienstag 22. Januar 2008, 19:49
von Anne
Hallo Arnfried,

wenn du eine gute Versicherung gefunden hast, kannst du sie ja vielleicht mal hier reinstellen.
Nur manchmal ist leider auch ein Einzelzimmer mit Problemen verbunden. Wenn desinfiziert wurde, wenn der Fußbodenbelag nicht verträglich ist, oder so wie es mir ging, wenn allabendlich Arzneimittel- und Krankenhausgerüche von außen, wenn untere Etagen gelüftet werden, in das Zimmer dringen. Nach ein paar Tagen bekommt man das zwar mit wie es abläuft und kann rechtzeitig das Fenster schließen, aber bis dahin hat man erst ein paar Kämpfe durchzustehen.
Geeignete MCS-Krankenhauszimmer sind im Moment meist eher Glückssache. Hoffen wir am besten, dass wir nicht noch an anderen Krankheiten erkranken und wir von Krankenhäusern verschont bleiben.

LG Anne
Das

Diskriminierung im Krankenhaus

BeitragVerfasst: Freitag 25. Januar 2008, 13:26
von Maria
Eine Zusatzversicherung kann ich mir leider auch nicht leisten.

Das Problem dabei ist auch, dass man eine finanzielle Ausgleichszahlung erhält, falls man anstatt mit einem Einbettzimmer mit einem Zweibettzimmer Vorlieb nehmen muss, falls keins mehr frei ist. Das nutzt uns als MCS-Patienten dann ziemlich wenig.

Also ist eine Zusatzversicherung auch keine 100%ige Sicherheit für uns!

Diskriminierung im Krankenhaus

BeitragVerfasst: Freitag 25. Januar 2008, 14:33
von Sonora
Kann man nicht durch den Hausarzt ein Einzelzimmer als Sonderfall erwirken?
Das erspart denen doch auch Komplikationen.

Diskriminierung im Krankenhaus

BeitragVerfasst: Freitag 25. Januar 2008, 19:20
von Anne
Hallo Sonora,

auf was soll der Hausarzt ein Einzelzimmer erwirken? So lange es die Krankheit MCS in Deutschland nicht gibt, hat auch niemand ein Recht auf MCS-gemäße Krankenhausbehandlung. Damit sind die Ärzte fein raus. Das ist leider so.

Ich finde, dass es höchste Zeit wird, dass sich in diese Richtung was tut, denn für mich persönlich kann ich sagen, dass es für mich lebensgefährlich werden kann, wenn im Krankenhaus meine Chemikalienintoleranz nicht beachtet wird. Ich kann meine Atemorgane ja nicht einfach mal für ein paar Tage abstellen, bis ich wieder zu Hause bin. Und wenn die Atemwege anschwellen, dann siehts halt nicht mehr so gut aus.

Ich kann nur hoffen, dass ein Umdenken maßgender Leute unseres Gesundheitssystems und der Politik nicht mehr zu lange auf sich warten lässt und dass sie möglichst bald die Umweltkrankheiten das sein lassen, was sie sind.

LG Anne

Diskriminierung im Krankenhaus

BeitragVerfasst: Donnerstag 22. Mai 2008, 00:07
von Arnfried
[size=14px]Meine Krankenkasse hat mir vorgeschlagen, anstelle der Einzelzimmer-Versicherung, die es nur in Kombination mit Chefarzt-Behandlung gibt, eine Krankenhaustagegeldversicherung abzuschließen und damit im Fall eines stationären Aufenthalts den Einzelzimmer-Zuschlag selbst zu zahlen.

Ich bekam dieses Angebot: 60 € Krankenhaustagegeld für 12,24 € monatlich. Immerhin weniger als die Hälfte der Einzelzimmer-Zusatzversicherung mit Chefarzt.
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Diskriminierung im Krankenhaus

BeitragVerfasst: Donnerstag 22. Mai 2008, 04:04
von Clarissa
und was machst du, wenn es keine einzelzimmer gibt? ist gerader einer bekannten passiert sie hatte im vorfeld schon 1 einzelzimmer bestellt und war nachher wegen platzmangel im 3 bettzimmer zu viert!!

Diskriminierung im Krankenhaus

BeitragVerfasst: Donnerstag 22. Mai 2008, 16:09
von sunday
hallo,

außerdem bekommt man solche private kranken- bzw. zusatzversicherungen nur dann einigermaßen billig, wenn man jung und gesund ist.

wenn man schon krank ist, zahlt man horrende zuschläge, wenn man überhaupt noch eine versicherung bekommt. und wenn man eine erkrankung nicht angibt, bekommt man keine leistungen. die meisten versicherungen versuchen sowieso ständig, sich vor den zahlungen zu drücken.

und auch im einzelzimmer entgeht man nicht den schadstoffen durch einrichtung, matrazen, bodenbelag, wasch- und putzmittel, parfümiertem personal usw. usw.

dazu noch essen, das aus gespritzten zutaten besteht und mit aromastoffen, farbstoffen usw. kontaminiert und mit leitungswasser zubereitet ist. ebenso die dort gereichten getränke.

dazu dann noch desinfektionsmittel, medikamente, spritzen usw. usw.

und außerdem noch die dort reichlich vorhandenen resitenten keime, an denen jedes jahr extrem viele patienten sterben und die die rel. häufigen fehldiagnosen mit entsprechenden falschbehandlungen usw. usw.

also, wer heutzutage einen krankenhausaufenthalt unbeschadet überstehen will, muß schon sehr gesund und robust sein.

liebe grüße
sunday

Diskriminierung im Krankenhaus

BeitragVerfasst: Donnerstag 22. Mai 2008, 20:21
von Jens
Hallo, Arnfried,
was nützt Dich das Krankenhaustagegeld von €60,00 für die paar Tage an denen Du
im Krankenhaus bist. Dafür zahlst Du jedes Jahr rund € 145,00.
Ich habe bei der priv. Zusatzvers. nur 2-Bett Zimmer abgeschlossen. Als ich sie
jetzt für einige Tage in Anspruch genommen habe, lag ich alleine im 2er Zimmer.
Obwohl ich bereit war den Zuschlag zu zahlen, bekam ich keine Rechnung.
Meine Tagegeldvers. habe ich vor einigen Jahren schon rausgenommen, weil das EZ
im Ernstfall von der ersparten Prämie bezahlen kann.
Gruß
Jens