Kurklinik Stadtlengsfeld

Kurklinik Stadtlengsfeld

Beitragvon Anne » Montag 21. März 2005, 00:24

Hallo Ihr Lieben,

nun habe ich, nachdem zuerst meine Kur abgelehnt wurde, einen neuen Kurtermin erhalten und zwar in der Kurklinik Stadtlengsfeld, den ich diese Woche noch antreten muss.
Meiner Bitte, nach Bredtstedt oder wenigstens Dierhagen eingewiesen zu werden, wurde leider nicht entsprochen. Aber einen Vorteil hat Stadtlengsfeld trotzdem, wenn ich es dort in den Räumlichkeiten nicht aushalten kann, bin ich in einer Stunde wieder zu Hause.
Nun muss ich mich überraschen lassen, was mich dort erwartet.

Ich wünsche Euch allen ein frohes und schönes Osterfest.

Liebe Grüße
Anne
Anne
 

Kurklinik Stadtlengsfeld

Beitragvon Roland » Dienstag 22. März 2005, 23:48

Hallo Anne,

danke für Deine lieben Wünsche, ich wünsche Dir und allen anderen auch ein schönes und gesundes Osterfest.

Und Dir wünsche ich viel Glück, dass sich selbst dort Ärzte finden, die noch ein bisschen Mensch in sich tragen und Du es ohne Verschlechterung ertragen kannst.

Liebe Grüße
Roland
Roland
 

Kurklinik Stadtlengsfeld - VORSICHT

Beitragvon Silvia K. Müller » Mittwoch 23. März 2005, 15:45

Liebe Anne,

sorry das ich erst jetzt schreibe.

Die Klinik ist dafür bekannt, das man Chemikaliensensible psychiatrisiert und bei einem Kongress wurde erwähnt, das man Patienten ohne deren Wissen reexponiert. Der Leiter, Prof. Plassmann, ist für seine Äusserungen die jeglicher wissenschaftlichen Grundlage entbehren, bekannt.

Sollte man Dich dort schlecht behandeln, oder es Dir nicht gut gehen, tritt sofort mit Deinem Anwalt in Kontakt. Lass Dir die Privat- oder Handynummer für die Zeit über Ostern geben.

Ich suche in den Akten nach Berichten über die Klinik. Solltest Du sie benötigen, kann ich sie Dir oder Deinem Anwalt dann zusenden.

Liebe Grüße und laß Dich nicht unterkriegen,
Silvia
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Silvia K. Müller
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Kurklinik Stadtlengsfeld

Beitragvon Glada » Freitag 25. März 2005, 22:32

Hallo Anne,

so was aber auch, Du hast wirklich das Glück alleine gepachtet.
Die haben dort baugleiche Allergikerzimmer für MCS Kranke und belügen nur die Patienten und führen sie hinters Licht, um sie abschließend zu psyachiatrisieren.
Plassmann geht davon aus, daß MCS durch Traumata aus der Kindheit kommt. Er hat noch mehr solcher "Thesen" parat.

Ich wünsche Dir Stärke Anne!
Glada
Glada
 

Kurklinik Stadtlengsfeld

Beitragvon Glada » Montag 4. April 2005, 19:47

Liebe Anne,

ich hoffe einfach von ganzem Herzen, Dir geht es da irgendwie gut und man versucht Dich nicht zu schädigen.

Ganz liebe Grüße
Glada
Glada
 

Dierhagen

Beitragvon Betty Zett » Dienstag 5. April 2005, 12:43

Hallo Marlene,

das ist neu.
Schreib es doch bitte in einen neuen Post, damit die andere´n es finden und informiert sind.

Liebe Grüße

Betty Zett

Bereits erledigt. Siehe:
CSN - Forum / Therapie & Behandlung / Kliniken / Ostseeklinik Dierhagen
Gruß
Jürgen
- Editiert von Webmaster am 05.04.2005, 21:06 -
Betty Zett
 

Kurklinik Stadtlengsfeld

Beitragvon Betty Zett » Freitag 13. Mai 2005, 16:51

Hallo liebe Anne,

bist Du wieder zurück?
Ich habe schon eine lange Zeit nichts mehr von Dir im Forum gelesen?
Wie war es in der Klinik?

Hoffentlich geht es Dir gut,

Betty Zett
Betty Zett
 

Kurklinik Stadtlengsfeld

Beitragvon Anne » Dienstag 17. Mai 2005, 20:05

Hallo Ihr Lieben,

nach meiner 7-wöchigen Kur möchte ich mich nun wieder zurückmelden. Mit den üblichen Problemen der MCS-Kranken habe ich diese Zeit so einigermaßen über die Runden gebracht. Mein Zimmer war ein Umweltzimmer, gefließt, aber mit mäßigem Geruch nach Holz. Das größere Problem waren für mich aber die Gerüche nach Duftstoffen, die von anderen Mitbewohnern über meine Balkontür in mein Zimmer kamen. Aber das kenne ich ja von zu Hause auch (wohne in einem Wohnblock).
Die Ernährung ist meines Erachtens in dieser Klinik für Umweltkranke wenig geeignet. So bekam ich Darmprobleme und musste die "Ernährungsexpertin" bitten, mir kein Essen mit Geschmacksverstärkern und Konservierungsstoffen mehr zu verabreichen (eigentlich hätte ja sie mich dahingehend beraten müssen, diese zu vermeiden). Meiner Bitte wurde aber anscheinend doch entsprochen und so waren 2 Tage später meine Beschwerden gebessert.
Gut getan haben mir Massagen, Packungen, Jacobsen-Training, Wirbelsäulen- und Atemgymnastik sowie die Möglichkeit das Aquarellmalen zu erlernen.
Ein Gruppensemiar habe ich ablehnen müssen, da ich die Parfümgerüche der Teilnehmer in diesem Raum nicht ertragen konnte.
Als sehr angenehm habe ich die Umgebung der Klinik gefunden, in der ich eine sehr saubere Luft vorgefunden habe und viele ausgedehnte Spaziergänge unternehmen konnte, die mir sehr gut getan haben. Auch die Sauna war für mich gut verträglich, so konnte ich doch etwas für meine Entgiftung tun. Leider werden in dieser Klinik keine umfangreichen Tests, Infusionstherapien, Ausleitungen uws. angeboten, die schon sehr viel beim Umweltkranken bewirken können.

Wie auch in anderen Psychosomatischen Kliniken wurde auch dort die Ursache der Erkrankung in Erlebnissen aus der Vergangenheit gesucht. Es war für mich nicht immer leicht, meiner Therapeutin verständlich zu machen, dass meine Beschwerden nicht nur beim Zusammentreffen mit Personen auftauchen, die ich im sprichwörtlichen Sinne "nicht riechen kann", sondern auch bei Kontakt mit Personen auftreten können, die mir sehr lieb und sympathisch sind, ebenso beim Kontakt mit bestimmten Umgebungsgerüchen.
Ich muss aber auch sagen, dass ich die Therapeuten gar nicht verurteilen kann, denn sie arbeiten lediglich nach den derzeitig geltenden Vorgaben der Schulmedizin. So lange sie selbst diese Krankheit nicht am eigenen Leibe erfahren haben, kann man kaum erwarten, dass sie entgegen dem Wissen, welches sie beigebracht bekommen haben, die Patienten beurteilen werden. Erst wenn von höherer und maßgebender Seite korrigierende Instruktionen kommen, werden wir hoffen können, dass die MCS auch als das gesehen wird, was sie ist, nämlich eine in der Regel erworbene Krankheit durch Umweltschadstoffe. Bis dahin müssen wir wohl oft noch vergeblich auf Verständnis und wirksame Hilfen in der medizinischen Behandlung hoffen.

Eine sehr negative Erfahrung habe ich allerdings in der Klinik mit einer Mitpatientin machen müssen, die mit mir den gleichen Balkon bewohnte und nach ihren Angaben auch MCS hatte. Sie klärte mich gleich darüber auf, dass sie wegen eines Wasserschadens und des darauffolgenden Pilzbefalls der Wohnung ihre ganze Wäsche mitgebracht hätte und in den nächsten Wochen täglich bergeweise waschen müsse. Ich gestattete ihr, dass sie meine Balkonseite dazu auch teilweise mitbenutzen könne, Hauptsache sie würde keine Duftstoffe verwenden, was sie verneinte. In den ersten 4 Wochen ging das auch gut, dann teilte sie mir mit, dass sie jetzt ausgependelt hätte, dass sie den Schimmelpilz endgültig beseitigen könnte, wenn sie ihre Wäsche mit Sagrotan behandeln würde (Sie hatte nach ihren Angaben das Pendeln in der Klinik Neukirchen gelernt, in der sie vor einiger Zeit war). Erst hatte ich mir nichts dabei gedacht. Als aber mein Zimmer nach ein paar Tagen grässlich nach einem Reinigungsmittel stank und ich Schwellungen an den Augen und Augenbrennen bekam, ging ich in den Supermarkt und las dort mal die Inhaltsliste von Sagrotan durch. Ich fiel dabei fast aus allen Wolken, denn meine gute MCS-kranke Balkonmitbewohnerin behandelte ihre tägliche bergeweise Wäsche mit Desinfektionsmittel. Nun begann leider ein Kampf, denn sie war ja überzeugt, dass das "Pendel" ihr die Wahrheit gesagt hätte. Ich hingegen konnte diese Gerüche nicht mehr ertragen. Ihre schlimmer werdenden Beschwerden schob sie natürlich anderen Ursachen zu.
Ich habe es nach ein paar Tagen durch Gesprächen mit der Therapeutin erreichen können, dass sie, wie in der Hausordnung eigentlich vorgeschrieben, ihre Wäscheberge nicht mehr auf dem Balkon trocknen durfte. Unverständlich ist für mich geblieben, dass jemand, der MCS hat, kein Verständnis für andere Umweltkranke aufbringen und Rücksicht nehmen kann. Wie soll man es dann erst von Menschen erwarten, die diese Krankheit selbst nicht kennen?
Leider hat mich dieses Erlebnis sehr demotiviert in Bezug auf gemeinsames Wohnen oder eine gemeinsame Urlaubsreise mit MCS-Kranken. Ich weiß jetzt, was da auf mich zukommen kann.
Und ich kann nur jeden empfehlen, sich lieber auf den eigenen Verstand verlassen, als auf diese ganzen undurchsichtigen Pendeleien.

Seid erst mal alle ganz lieb gegrüßt von
Anne

@Silvia: Danke für Deinen Tipp mit dem Anwalt. Ich konnte ihn zwar vor meiner Kur nicht mehr lesen, aber ich bin auch derzeit finanziell nicht in der Lage, bei auftauchenden Problemen einen Anwalt einzuschalten. Ich kann nur darauf hoffen, dass möglichst bald Umweltkranke ihre Rechte genauso selbstverständlich in Anspruch nehmen und angemessene Hilfe erwarten dürfen, wie alle anderen Kranken auch.

Liebe Grüße
Anne
Anne
 

Kurklinik Stadtlengsfeld

Beitragvon Marlene » Dienstag 17. Mai 2005, 21:12

MCS-Patienten müssen nicht immer echte Patienten sein. Ich wurde bei einem ähnlichen Aufenthalt lediglich von einer sogen. MCS-Patientin ausgehorcht und auf die Probe gestellt, das wurde mir erst im nachhinein klar. Die Gründe dafür kenne ich nicht.
Marlene
 

Kurklinik Stadtlengsfeld

Beitragvon Anne » Dienstag 17. Mai 2005, 21:33

Hallo liebe Marlene,

ist dir das auch in Stadtlengsfeld passiert?
Ich hatte ehrlich gesagt auch drüber nachgedacht, ob die Frau wirklich MCS hat. Aber nach den Gesprächen, die ich mit ihr hatte, würde ich es nicht ausschließen wollen.

Viele Grüße
Anne
Anne
 

Kurklinik Stadtlengsfeld

Beitragvon franka » Mittwoch 18. Mai 2005, 17:16

ist plassmann eigentlich noch immer der chef dort??
meines erachtens hat er die klinik ca. 2001 verlassen.
lg von franka
franka
 

Kurklinik Stadtlengsfeld

Beitragvon Anne » Mittwoch 18. Mai 2005, 23:28

Hallo liebe Franka,

nein Plassmann ist dort nicht mehr Chefarzt. Es gibt jetzt eine neue Chefärztin.

Viele Grüße
Anne
Anne
 

Kurklinik Stadtlengsfeld

Beitragvon SilkeMaria » Donnerstag 19. Mai 2005, 21:01

hallo liebe Anne,

darf ich Dich fragen, ob Du als "arbeitsfähig" entlassen worden bist?
Wie geht es nun bei Dir weiter?

Ich lebe derzeit von ca. 5-10 Lebensmitteln, und diese Klinik würde mir mit der angebotenen Ernährung vermutlich das garaus machen....

LG
Silke
SilkeMaria
 

@ Silke - Lebensmittel

Beitragvon Gast Alice » Donnerstag 19. Mai 2005, 22:31

Hallo Silke,

kann das gut nachvollziehen. Mein Speiseplan sieht auch nicht viel anders aus. Bin seit gestern auf Babynahrung ohne dies und das umgestiegen (teure Ernährungsumstellung) und hoffe, dass es mir damit langfristig besser geht. Allerdings sind meine Symptome Ursache von Schimmelpilzen, deren Enzyme in der Nahrungsmittelproduktion und Mykotoxine.

Hast Du schon mal daran gedacht, auf Babynahrung umzustellen?

LG
Alice
Gast Alice
 

Kurklinik Stadtlengsfeld

Beitragvon Anne » Donnerstag 19. Mai 2005, 23:14

Hallo liebe Silke,

nein, ich bin nicht arbeitsfähig entlassen worden. Bin zurzeit noch krank geschrieben.
Ja, mit 5 - 10 Lebensmittel würdest du wohl in dieser Klinik nicht weit kommen. Aber ich habe erlebt, dass mehrere Leute sich ihr Essen (vor allem Abendbrot) selbst gekauft haben.
Man kann zwar mit der Ernährungsberaterin sprechen, aber ich glaube, dass sie ihre Beratung vor allem auf Adipositaspatienten ausgerichtet hat. Chemikaliensensible gehen da wohl eher unbefriedigt raus, vor allem wenn sie vorher schon sehr gute Ernährungsberatungen kennengelernt haben.

Viele Grüße
Anne
Anne
 

Kurklinik Stadtlengsfeld

Beitragvon SilkeMaria » Freitag 20. Mai 2005, 02:26

@Alice: habe ich auch bereits durch. selbst darauf habe ich reagiert. es ist soo schwierig. Ich hatte mich bereits weiter vorgearbeitet, aber eine doppelte unvermeidbare Exposition (Kontrastmittel sowie eine Lokalanaesthesie) haben wieder alles zunichte gemacht.
Trotzdem vielen Dank für diesen Tipp und Dir viel Erfolg!

@Anna: ich bewundere Dich, wie Du das durchgehalten hast... Schon alleine der Gedanke, dass sich in den Lebensmitteln Konservierungsstoffe und Geschmacksverstärker befinden, ich hätte da nichts zu mir nehmen können..
Vielen Dank für die Hinweise, ich werde alles daran setzen, um einen Aufenthalt in dieser Klinik zu vermeiden!!

Liebe Grüsse

Silke
SilkeMaria
 

Kurklinik Stadtlengsfeld

Beitragvon sunday » Freitag 20. Mai 2005, 23:12

hallo anne,

wer ein sehr geringes einkommen hat, braucht für einen anwalt nur max. 20 euro zahlen.
man muß (mit entsprechenden einkommensnachweisen und nachweis über miete etc.) beim amtsgericht einen beratungsschein beantragen, der wird meist sofort ausgestellt. bei netten anwälten zahlt man damit meist überhaupt nichts.
liebe grüße
sunday
- Editiert von sunday am 20.05.2005, 23:13 -
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Kurklinik Stadtlengsfeld

Beitragvon Anne » Freitag 20. Mai 2005, 23:50

Danke, liebe Sunday, für Deinen Hinweis. Wenn es um irgendwelche finanzielle Hilfen ging war ich meist knapp oberhalb der Bemessungsgrenze. Da das Leben als MCS-Kranker ja sehr teuer ist, heißt das für mich im Moment, Anwalt nicht finanzierbar.
Ich hatte leider früher wegen meines eher geringeren Einkommens auch keine Rechtschutzversicherung abgeschlossen, so werde ich leider auf rechtlichen Beistand verzichten müssen, falls es notwenig wird.

Liebe Grüße
Anne
Anne
 

Kurklinik Stadtlengsfeld

Beitragvon Anne » Freitag 20. Mai 2005, 23:56

Hallo liebe Silke,

ja, das mit dem schadstofffreien Essen ist in der Klinik tatsächlich kaum möglich. Du könntest höchstens mal anfragen, ob Dir Bio-Nahrung besorgt werden kann. Vielleicht lassen sie mit sich reden.

Liebe Grüße
Anne
Anne
 

@Silke

Beitragvon Gast Alice » Samstag 21. Mai 2005, 16:22

Hallo Silke,

danke für Deine guten Wünsche. Du hast ja selber bereits die Erfahrung gemacht, dass eine Umstellung auf Babynahrung auch nichts bringt. Bei mir hat sich dadurch bisher auch nicht viel geändert, außer dass ich nicht ganz so extreme Muskelkrämpfe in den Extremitäten habe.

Was kannst Du denn überhaupt noch essen? Und wie sieht es mit Vitaminmangel aus? Wie gleichst Du den aus? Ich kann nämlich den Vitaminbedarf nicht so ohne weiteres durch Vitaminpräparate abdecken, da auch diese zum Großteil mit Hilfe von Schimmelpilzenzymen hergestellt werden.

Liebe Grüße
Alice
Gast Alice
 

Kurklinik Stadtlengsfeld

Beitragvon SilkeMaria » Samstag 21. Mai 2005, 22:14

Liebe Alice,

im Moment ernähre ich mich von Kartoffeln, Reis, Quinoa, Mohrrüben, etwas Fisch und wenig Pute, und Bananen. Alles schön im Wechsel.
Ansonsten nehme ich die Supplements von KLAIRE ein. Im grossen und ganzen toleriere ich sie gut, allerdings darf ich sie nicht morgens einnehmen. Sonst reisst es mich regelrecht um.

Welche Präparate hast Du?

Ich habe zudem mit der Miller-Technik begonnen, brauche aber noch sehr viel Geduld.........schwierig, denn ich habe MCS seit 16 jahren mindestens, die Diagnose wurde jedoch leider erst letztes Jahr gesichert.

Die Muskelkrämpfe hatte ich verstärkt auf Vollkornprodukte. Ißt Du Rotation?

Liebe Grüsse
Silke
SilkeMaria
 

@Silke

Beitragvon Gast Alice » Samstag 21. Mai 2005, 22:59

Hallo Silke,

lieben Dank für Deine schnelle Antwort. Sag, was sind denn diese Supplements von KLAIRE? Kenne ich nämlich nicht. Und was war die Ursache für Deine Erkrankung, weißt Du das? Und wer hat die Diagnose bei Dir gesichert?

Bei mir ist das so, dass mein Körper inzwischen durch jahrelange Schimmelpilz-exposition in meiner Mietwohnung (verdeckter Schipi wurde im Okt. 2003 erst entdeckt) auf minimalste Trigger reagiert, sei es, dass Möhren von außen zwar einwandfrei, aber innen vielleicht schon Schimmelpilzgifte enthalten oder dass Putenfleisch entweder Antibiotika enthält oder die Viecher mit verschímmeltem Futter gefüttert wurden, dann gibt es einen sogenannten Carry-Over Effekt ins Fleisch. Und so verhält sich das auch bei Medikamenten mit Geschmackskorrigenzien, modifizierter Stärke u.v.m. was "mit Hilfe" von Schipi-Enzymen hergestellt wird, aber nicht kennzeichnungspflichtig ist. Hatte mir jetzt in Absprache mit meinem Allergologen Magnesium Tonil mit Vitamin E in Kapselform besorgt. Lt. Aussage des Herstellers darf ich die Kapselhülle wegen mikrobiellen Enzymen schon nicht schlucken. Wegen dieser komplexen Symptomatik hilft bei mir auch die Rotationsdiät nicht weiter.

Mir geht es schon seit längerem ziemlich besch.... manchmal habe ich einfach keine Kraft mehr und mein Allergologe weiß einfach nicht weiter, genauso wenig wie ich. Pfingsten hätte ich beinahe den Notarzt rufen müssen und bin diese Woche krank geschrieben, obwohl ich eigentlich Urlaubsvertretung hätte machen müssen. Ich quäle mich manchmal nur noch mit Kopf unterm Arm zur Arbeit. Ich habe wie wahrscheinlich viele hier im Forum eine Ärzteodyssee hinter mir und die Diagnosen reichen von Sensibilisierungen gegen 4 Schipis, Hausstaubmilben, Fibromyalgie, MCS, CFS etc. Wie eine Ärztin neulich meinte: Ich habe nicht nur Läuse sondern auch Flöhe.

Würde mich freuen, wieder von Dir zu "hören".

Liebe Grüße
Alice
Gast Alice
 

Kurklinik Stadtlengsfeld

Beitragvon SilkeMaria » Sonntag 22. Mai 2005, 06:23

Liebe Alice,

Deine Diagnosen habe ich auch alle, seit kurzem kam auch noch Hashimoto mit dazu/Autoimmunerkrankung der Schilddrüse. Das wurde "zufällig" entdeckt, denn laut Ärzte war ja laut Blutbild wieder mal alles in Ordnung.....
MCS wurde durch Herrn Dr. Bartram/Umweltmediziner in Weissenburg, sowie durch eine PET Aufnahme des Gehirns, veranlaßt durch Herrn Dr. Binz/Trier gesichert. Zudem war ich in Behandlung in Bredstedt.

Über die Ursachen der Erkrankung habe ich mir mein eigenes Bild gemacht, es sind viele kleine Puzzlesteinchen, die sich auf einen genetischen Defekt mit aufgebaut haben. Ich kann Dir das hier gar nicht alles niederschreiben, ich denke, dass sprengt den Rahmen hier.

Meine Supplements sind alle hypoallergen, ich hatte sie über die Klinik erhalten.Bei B-Komplex sowie P5P, Pyridoxal-5-Phosphat, bin ich mir was Schipi anbelangt, nicht ganz sicher. Ich vertrage sie eigenartigerweise erst ab mittags. Dazu könnte Dir Roland vielleicht mehr sagen, er hat auf diesem Gebiet ein sehr umfangreiches Wissen.

Meine wenigen Lebensmittel hole ich alle ganz frisch im Bioladen, ich lagere sie nie lange, grade wegen der Schipi´s.

TONIL kenne ich leider nicht. Erhälst Du es in der Apotheke? Und von Allergologen habe ich so meine eigene Meinung, denn nach so langer Krankheitszeit hat man mit Ärzten seine eigenen Erfahrungswerte.....

Wo lebst Du denn?
Hier noch meine e-mail:silke6600@gmx.de.

Liebe Grüsse
Silke
SilkeMaria
 

Kurklinik Stadtlengsfeld

Beitragvon Marlene » Sonntag 22. Mai 2005, 12:54

Hallo Anne,
leider kann ich erst jetzt antworten. Nein, meine Erfahrungen mit Mitpatienten, die mich offenbar nur aushorchen wollten, selber aber offenbar keine Hypersensitivität hatten, habe ich nicht in der Kurkinik Stadtlengsfeld gemacht. Das war in einem anderen Institut.

Es grüßt Marlene.
Marlene
 

@Silke

Beitragvon Gast Alice » Sonntag 22. Mai 2005, 18:28

Hallo Silke,

komme gerade von einer Bekannten wieder, die sich voll eingeduftet hatte, und wie Du ja vielleicht auch weißt, enthalten auch Parfums (nicht alle) Enzyme von Schipis. Da kannst Du Dir so ungefähr vorstellen, wie es mir ging.

Das Magnesium Tonil mit Vitamin E bekommt man in der Apotheke. Kostenpunkt für 50 Kapseln ca. 18 Euro, aber so wie es aussieht, bekommt mir das auch nicht so gut, und ich denke, das liegt an dem carry-over Effekt von den Schipi-Enzymen.

Du, mal ganz abgesehen davon, dass auch ich meinem Allergologen die Puzzelteilchen bisher selber zum Zusammensetzen bringen mußte und er mir auch nicht großartig helfen kann, ist er ein ganz Lieber, der sich jedesmal richtig Zeit für mich nimmt und alle möglichen Untersuchungen (z.B. die auf Aflatoxine und Ochratoxin A) veranlaßt, ohne dass ich die selber zahlen muß, und für mich in Laboratorien und Kliniken anruft, um sich schlau zu machen. Er behandelt mich wie einen mündigen Patienten, und darauf lege ich persönlich viel Wert. Ansonsten habe ich mit Ärzten bisher leider auch keine guten Erfahrungen gemacht.

Ich lebe in der Landeshauptstadt von NRW, aber was umweltmedizinisch geschulte Ärzte angeht, ist das hier ein Dorf.

Wo lebst Du denn, Silke? Ich antworte Dir nächstes Mal auch von meiner privaten Emailadresse, sonst sprengen wir hier wirklich den Rahmen.

Drück mir die Daumen, dass ich morgen den Arbeitstag schaffe, war jetzt eine Woche krank, und viel besser geht es mir immer noch nicht.


Liebe Grüße
Alice
Gast Alice
 

Kurklinik Stadtlengsfeld

Beitragvon eva » Sonntag 22. Mai 2005, 20:15

Hallo Alice,

du bist ja ganz schlimm dran. Kann Dein Arzt Dich nicht noch länger krankschreiben?
Mir geht`s nicht so schlecht, ich hab nur 3000 Allergien und die Nase voll von Ärzten, die MCS-Kranke als "Ökochonder" bezeichnen und noch nicht mal die nötigsten Untersuchungen machen. Da hast Du ja mit Deinem Arzt zumindest teiweise Glück gehabt. Wie heißt denn Dein Arzt, vielleicht kann ich ja auch mal da hingehen?
Gute Besserung wünscht Dir
Eva
eva
 

Kurklinik Stadtlengsfeld

Beitragvon SilkeMaria » Sonntag 22. Mai 2005, 20:47

Liebe Alice,

ich wünsche Dir für morgen einen guten Arbeitsanfang, und ganz viel Kraft!!
Falls Du mich anmailst, ab Mittwoch bin ich für eine Woche nicht online. Ich werde mich dann aber anschließend bei Dir melden.

Bis dahin alles Gute,

Grüsse aus Baden-Württemberg
Silke
SilkeMaria
 

Kurklinik Stadtlengsfeld

Beitragvon Alex » Sonntag 9. April 2006, 09:07

29.09.2000 Reinhard Plassmann

Einige Zitate Plassmanns aus dem Beitrag " Psychosomatik in der Umweltmedizin" der 1999 in der ZfU erschien:

Mittlerweile überblickt die Umweltstudie der Burg-Klinik 100 Fälle überwiegend schwerster chronischer Erkrankungen. Die durchschnittliche Zeit der Arbeitsunfähigkeit in den zwei Jahren vor Reha-Beginn lag bei 333 Tagen, 75 Prozent der Patienten sind langzeitkrankgeschrieben (Abb. 1). Der verbleibende Rest der Patienten ist überwiegend arbeitslos.

Es handelt sich um eher jüngere Patienten mit einem Durchschnittsalter von 42,2 Jahren. Zum Vergleich: Das Durchschnittsalter bei Patienten mit psychosomatischen Syndromen insgesamt beträgt 44,6 Jahre, bei Patienten mit onkologischen Erkrankungen 54,7 Jahre.

Mit 67 Prozent dominiert der Arbeitsplatz bei den von den Patienten subjektiv erlebten Unverträglichkeitsbereichen, an zweiter Stelle steht die Ernährung (Abb. 2). Die Hälfte der Patienten meidet zahlreiche Lebensmittel. Sehr häufig nennen sie auch Unverträglichkeiten im Wohnbereich und in Bezug auf Textilien und Kosmetik.

Eine Untergruppe bilden die Patienten mit amalgambezogenen Befürchtungen, was etwa ein Drittel der Patienten betraf. Etwa ein Viertel der Patienten hat Unverträglichkeiten in drei oder mehr Bereichen, zwei Patienten beschrieben diffuse Überempfindlichkeiten, die sich nicht auf bestimmte Bereiche beziehen ließen.

Die Patienten fühlen sich subjektiv sehr krank. Dies zeigt sich zum Beispiel in durchschnittlichen Beschwerdewerten von 30. In diesen Wert geht sowohl die Symptomvielfalt, als auch die beklagte Beschwerdeintensität ein. Zum Vergleich liegt der durchschnittliche Beschwerdewert von onkologischen Patienten bei 12,6.

Bruchstellenmodell unterscheidet drei Phasen


Um Behandlung und Rehabilitation planen zu können, brauchen wir zunächst ein Erklärungsmodell. Allerdings hat die Ätiologie der Umweltkrankheiten einen Komplexitätsgrad, der weit höher liegt als bei anderen Erkrankungen. Aufgrund vielfältiger, einander durchkreuzender körperlicher und psychischer Prozesse versagen monokausale Modelle erfahrungsgemäß.

Das hier vorgestellte "Bruchstellenmodell" beruht auf der Annahme, dass bei der Entstehung einer chronischen Umweltkrankheit drei verschiedene Zeitpunkte zu unterscheiden sind, an denen zur Krankheit führende somatische, psychische und soziale Prozesse stattfinden können:

Phase A – Prädisposition: Entstehung präexistenter psychischer Belastungen in der Zeit vor der Umwelterkrankung.

Phase B – Auslösung: Entstehung von Primärsymptomen und der subjektiven Krankheitstheorie.

Phase C – Chronifizierung: Hier wirken sich Eigengesetzlichkeiten im somatischen Bereich, in der Krankheitsverarbeitung und in der psychosozialen Lebensorganisation aus.

In allen drei Phasen des Krankheitsverlaufes sind die ätiologischen Komponenten so sorgfältig wie möglich zu differenzieren. Kein einzelner ätiologischer Faktor darf für sich beanspruchen, alleinige Krankheitsursache zu sein.

Psychosomatische Prozesse zu beschreiben heißt deshalb nicht, sie als alleinige Krankheitsursache anzusehen. Es gibt allerdings auch keinen Grund, solche psychosomatischen Komponenten zu übergehen.

In der Prädispositionsphase stehen wir klinisch vor dem Phänomen der Co-Morbidität. Bei Umweltpatienten finden sich regelmäßig präexistente psychische Belastungen vielfältigster Art.

Nach unseren bisherigen Erfahrungen sind Umweltpatienten in der Phase vor ihrer Umwelterkrankung nicht psychisch krank, sondern psychisch belastet. Es handelt sich häufig um tüchtige, an Leistung orientierte und nach Selbstständigkeit strebende Persönlichkeiten.

Auffällig häufig berichten die Patienten im Zuge der psychosomatischen Behandlung über eine "frühe Unrechtserfahrung". Sie waren in ihrer Lebens- und Persönlichkeitsentwicklung Bedingungen ausgesetzt, die sie als Unrecht empfunden haben: Sie sahen sich einer unbegründet feindlich reagierenden Umwelt wehrlos ausgeliefert. Die persönlichen Spielarten dieser Erfahrung sind sehr verschieden (siehe nebenstehenden Kasten).

Auf jeden Fall leisten viele Patienten vor der eigentlichen Umwelterkrankung einen permanent erhöhten Bewältigungs- und Abwehraufwand in ihrer Persönlichkeitsorganisation und ihrer Lebensgestaltung. Sie wollen nicht die Kontrolle über die früh erlebten Konflikte verlieren, welche aber ständig eine Art latenter Bruchstelle in der Persönlichkeit bilden.



Die Körperwahrnehmung als unheimlich erlebt


Bei einem erheblichen Teil der Umweltpatienten, insbesondere bei solchen mit Krankheitsbildern vom Typ der MCS, sehen wir bei der Entstehung der Primärsymptome (Phase B) Verläufe, die sehr stark an die Muster von Traumaerfahrung und

-verarbeitung erinnern [2]. Diesem Modell folgend unterscheiden wir zunächst die traumatische Situation vom traumatischen Prozess.

Die von den Patienten geschilderten Auslösesituationen ihrer Erkrankungen haben häufig traumatischen Charakter. Die Patienten beschreiben übereinstimmend, dass sie sich einer Situation ausgesetzt fühlten, in der sie überwältigt, bedroht, beschädigt und dabei zutiefst hilflos waren.

Die als schädlich erlebten Agenzien sind ubiquitär, häufig unsichtbar, kaum identifizierbar und lokalisierbar und häufig mit den Sinnen nicht wahrnehmbar: Sie erfüllen somit alle Bedingungen des Unheimlichen.

Das Gleiche gilt für die erlebten körperlichen Erscheinungen. Die Patienten beschreiben übereinstimmend die äußerst unangenehme Situation, die eigenen Reaktionen ihres Körpers nicht mehr zu verstehen, vorhersehen und nicht einordnen zu können. Sie erleben Körperwahrnehmungen als äußerst unangenehm und chaotisch, als rätselhaft und unheimlich.



Angegriffen vom eigenen Körper und der Umgebung


Insbesondere das Unvorhersehbare und Heftige der Körperreaktion wird immer wieder als traumatische Erfahrung beschrieben. Die Patienten fühlen sich, als ob sie mit verbundenen Augen jederzeit mit einem Schlag rechnen müssten.

Es kann sich dabei um eher kurzdauernde, einmalige und als katastrophal erlebte Situationen handeln, oder um eine eher kumulative Traumatisierung durch Situationen, die eine Zeit lang bewältigt werden, bis es dann zur Dekompensation kommt. Der Grund dafür ist das permanente Gefühl von Bedrohung und Überwältigung einerseits verbunden mit dem Gefühl fehlender Handlungs- und Bewältigungsmöglichkeiten andererseits.

Der traumatische Charakter der Situation entsteht auch daraus, dass die Patienten sich gleichsam umzingelt fühlen, angegriffen von der Umgebung und vom eigenen Körper, der sie mit unberechenbaren Reaktionen anzugreifen scheint. Dabei geht das natürliche Vertrauen in das Selbst- und Weltverständnis verloren.

Es entsteht ein Desorientierungstrauma, da die Patienten für die Geschehnisse keine Erklärung finden – sei es, weil chronisch-toxische Vorgänge ihnen (und den Ärzten) noch weitgehend unbekannt und rätselhaft sind, sei es, dass psychische Konflikte zu Symptomen führen, die ebenfalls noch unverstanden und unverarbeitet sind.

Die Desorientierung im eigenen Körper und in der Welt ist ein Zustand, den der Mensch auf Dauer nicht erträgt. Wichtigster Bestandteil der Bewältigung dieses Traumas ist der Wiedergewinn von Erklärungsmodellen in Gestalt der subjektiven Krankheitstheorie. Hierbei versuchen die Patienten, sich die eigene Störung des Wohlbefindens zu erklären.

Umweltpatienten investieren enorm viel Energie in ihre subjektive Krankheitstheorie, sie werden zu Laienexperten. Je ausgeprägter die Desorientierung der Patienten, desto mehr beginnen sie, um eigene Erklärungsmodelle zu kämpfen.



Unverständnis und Ablehnung wirken traumatisch


Diese subjektive Krankheitstheorie umfasst einen ätiologischen und einen präventiven Teil. Sie soll Ursache und Wirkung erklären und Vorsorge vor weiteren Traumata ermöglichen. Der streckenweise irrationale Charakter dieser Theorien fällt immer wieder auf. Er resultiert aus der objektiven Schwierigkeit, die komplexen Vorgänge zu deuten – eine Schwierigkeit, die die Patienten mit der Wissenschaft teilen –, und aus der subjektiven Bedeutung, die das Desorientierungstrauma als Wiederholung früher Erfahrung bekommt.

Der Kampf um Anerkennung der eigenen Erklärungsmodelle hat sehr große Bedeutung. Zum einen ist es ein zutiefst beunruhigender Zustand, an einer Erkrankung zu leiden, für die die Medizin keine Erklärung und kaum Hilfe anbieten kann. Dazu kommt der Kampf um die eigenen Rechte. Es ist erfahrungsgemäß für Umweltpatienten eine traumatische Erfahrung, auf Unverständnis oder Ablehnung zu stoßen.

Jedoch ist eine subjektive Krankheitstheorie für die Patienten lebensnotwendig – sei sie in Teilen auch irrational [4] (Tab. 1). Daraus ergibt sich als therapeutische Konsequenz, dass zwischen der Krankheitstheorie des Patienten und derjenigen der Klinik eine Passung herzustellen ist.

Das aktive Arbeiten mit der subjektiven Krankheitstheorie ist für die Behandlungsplanung sehr wichtig. Ein Patient mit somatischer und psychosozialer Krankheitstheorie, der zum Beispiel Giftstoffexposition und beruflichen Stress für die Entstehung seiner MCS verantwortlich macht, wird häufig auch eine psychosoziale Lösung fordern, etwa berufliche Entlastung oder Berentung.

Selbst bei Hinweisen auf äußeren und inneren Stress (wie gravierende innerpsychische Konflikte) macht es wenig Sinn, dem Patienten Psychotherapie vorzuschlagen, wenn sie nicht in sein persönliches Erklärungsmodell passt. Sinnvoll sind dann am beruflichen ansetzende Lösungsstrategien – verbunden mit stützender und sensibilisierender psychosomatischer Grundversorgung.



Problematisch sind konditionierte Reaktionen


In Phase C laufen Chronifizierungsprozesse durch somatische, psychische und psychosoziale Faktoren ab. Bei einem erheblichen Teil der Umweltpatienten mündet die Erkrankung in einen langjährigen chronischen Verlauf.

Die Chronifizierungsfaktoren bilden insofern eine dritte Bruchstelle, als hier der soziale Rückzug eine Eigengesetzlichkeit bekommt, wie bei anderen chronischen Erkrankungen auch. Die soziale Rolle verändert sich: Die Patienten geben Verantwortung ab, sie werden zu Versorgungsempfängern sowohl in ihren (sofern vorhanden) Familien, als auch im sozialen Netz.

Besonders problematisch ist die ständige Zunahme von Überempfindlichkeitsreaktionen durch konditionierte Reaktionen, wie das Harlacher (1998) für die Elektrosensitivität detailliert beschrieben hat [3, siehe auch 1, 5–7].

Das gedankliche Bemühen von Umweltpatienten hat zum Ziel, unschädliche von schädlichen Einwirkungen zu unterscheiden und die schädlichen zu vermeiden. Es werden also in großem Umfang negative Attributionen erzeugt, indem bestimmte Situationen oder Auslöser mit negativen Erwartungen assoziiert werden. Hierdurch entsteht nicht nur ein in der Regel sehr ausgedehntes Vermeidungsverhalten, sondern auch konditionierte somatische Reaktionen, also eine Abhängigkeit der Symptomentstehung von der kognitiven Bewertung.

Der Gedanke an Negatives löst dann Reaktionen aus, der Gedanke an Positives nicht. Nicht die Gerüche, sondern die Assoziationen zu den Gerüchen sind es, die Reaktionen auslösen [7]. Die generalisierten Befindlichkeitsstörungen von Umweltpatienten können deshalb auch als getriggerter Abruf der ursprünglichen Primärsymptome verstanden werden.

Quelle: ZfU, 2000
Alex
 

Kurklinik Stadtlengsfeld

Beitragvon Gast Alice » Sonntag 9. April 2006, 10:19

Hallo Alex,

von Plassmann gibt es noch aktuellere "Beiträge". Wenn ich mich richtig erinnere hatte ich´diverse Artikel in der Webseite der Berger-Kliniken, zu der die Burg-Klinik gehört gefunden, aber ich weiß es nicht mehr genau.

Ich sollte nämlich unfreiwillig nach Stadtlengsfeld und habe im Einvernehmen mit meiner Krankenkasse (die mir wegen Krankengeldzahlung die Reha aufzwingt) dagegen Widerspruch eingelegt.

Habe seit gestern einen Beweis vorliegen, dass ich hochgradig gegen Formaldehyd und PCB sensibilisiert bin und hoffe, dass mir dieser Nachweis gegenüber den Behörden hilft.

Gruß Alice
Gast Alice
 

Kurklinik Stadtlengsfeld

Beitragvon Alex » Sonntag 9. April 2006, 12:01

Hallo Alice,

wenn Du die Beiträge wiederfinden könntest, wäre das Gold
wert für jeden, der diesem Mediziner in die Fänge getrieben
wird.

Über Formaldehydsensibilisierung gibt es gute Studien,
die Dir und Deinem Umweltmediziner helfen können, daß
Du geschützt wirst vor unsinnigen Behandlungen und "Kuraufenthalten".

Grüße
Alex
Alex
 

Kurklinik Stadtlengsfeld

Beitragvon Dundee » Montag 10. April 2006, 13:50

Hallo Alice,

kleiner Tipp: in Desifetionsmitteln ist Formaldehyd.
Laß Dir bescheinigen, daß die REHA Klinik kein
Desinfektionsmittel verwendet.

Gruß
Dundee
Dundee
 

Kurklinik Stadtlengsfeld

Beitragvon Gast Alice » Montag 10. April 2006, 15:13

Hallo Alex,

leider hab ich momentan den Kopf nicht frei, um nach diesen Artikeln von Plassmann zu suchen. Vielleicht kannst du ja selber mal unter den Publikationen der Berger-kliniken nachsehen.

Hast du vielleicht infos zu den Formaldehydsensibilisierungen für mich,unter welchen Links ich etwas nachlesen kann. Ich weiß bis jetzt nur, dass Formaldehyd bei Verbrennungsprozessen entsteht, in Spanplatten etc., Desinfektionsmitteln, Kosmetika usw. vorkommt. Vielleicht sind es ja die Formaldehydabspalter in Parfums, auf die ich so heftig reagiere?

LG Alice
Gast Alice
 

Kurklinik Stadtlengsfeld

Beitragvon Alex » Montag 10. April 2006, 17:36

Hallo Alice,

geh unter "Chemikalien und Wirkung", sowie in das Suchregister des Forums
und schau dort nach Formaldehyd. Du findest einen ganzen Thread, wo Formaldehyd drin
ist. Das ist ganz wichtig für Dich, damit Du wenigstens etwas vermeiden kannst.

Für Studien über Formaldehydsensibilisierung und Krankheiten durch Formaldehyd
gehe in PubMed.

Viele Grüße
Alex
Alex
 

Kurklinik Stadtlengsfeld

Beitragvon Gast Alice » Montag 10. April 2006, 21:34

Hallo Alex,

danke für den Tipp. Man könnte sich glatt die Kugel geben! Hochgradige Sensibilisierung Formaldehyd, PCB, Schimmelpilze. Es reicht!

Hast Du die Seiten von Plassmann und Konsorten gefunden?

LG Alice
Gast Alice
 

Plassmann

Beitragvon Kai Uwe » Montag 26. März 2007, 09:02

Mir fiel gerade eine Liste von Plassmann Veröffentlichungen in die Hände,
falls jemand zu diesem Psychiatrer hingenötigt wird, findet er hier
endgültig Klarheit wer der Mann ist:

http://www.ptz.de/fileadmin/media/pdf/Publikationen_-01.02.2007.pdf
Kai Uwe
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Kurklinik Stadtlengsfeld

Beitragvon sunday » Montag 26. März 2007, 11:56

hallo,

mir tun alle leid, die von krankenkassen etc. gezwungen werden, zu psychiatern etc. zu gehen.
wenn man nicht dazu gezwungen ist, kann es durchaus lustig sein.

als ich dieses ewige gesülze der ärzte "alles nur psychosomatisch" endgültig satt hatte, bin ich freiwillig zu einer psychotherapeutin (ärztin) gegangen (nicht zur behandlung, sondern nur, um mal zu testen, was passiert, wenn ich es mal andersherum versuche), hab nichts von mcs etc. gesagt, sondern "normal-gutgelaunt" gesagt, daß ich einige psychosomatische beschwerden habe und dann alle symptome aufgezählt, die man nicht sofort in die psycho-ecke schieben kann (sind ne menge).

obwohl es die gleichen symptome waren, die bei den anderen ärzten zu der aussage "nur psychosomatisch" geführt hatten (teileise vielleicht, weil ich da was von chemikalienunveträglichkeit gesagt hatte), meinte diese ärztin nun, ich wäre bei ihr an der falschen adresse ("psychosomatische nierenblutungen gibt es nicht").

bei einer 2. psych. ärztin war es dann ähnlich.

ergebnis: die ärzte drehen und wenden es immer so, wie es ihnen gerade in den kram paßt. aber wenn man weiß, wie sie denken und handeln, kann man es vielleicht etwas beeinflussen.

da auch ein besuch bei dr. binz ne pleite war (die gesamte "behandlung" bestand darin, daß er sagte, ich müsse unbedingt chemikalien vermeiden, da ich schon erhebliche schäden hätte), geh ich halt überhaupt nicht mehr zu irgendwelchen ärzten (kann mich gottseidank selbst behandeln).

liebe grüße
sunday
sunday
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