selektive Hemmung von Proteinkinasen

selektive Hemmung von Proteinkinasen

Beitragvon falco » Dienstag 24. Januar 2012, 12:06

Bei DocCheck News habe ich folgende Information gefunden:

Grundlage für neue Entzündungshemmer:
Insgesamt 518 Proteinkinasen sorgen in Körperzellen für die Signalübertragung und sind auch für Krankheiten verantwortlich. Wissenschaftler haben einen Wirkstoff entwickelt, mit dem sich eine einzelne Proteinkinase mit sehr hoher Selektivät hemmen lässt.

Wissenschaftler der Universität Tübingen haben nun erstmals einen Weg gefunden, diese Signalübertragung sehr selektiv zu unterbrechen, indem sie nur eine einzelne Proteinkinase hemmen. Derzeit sind weltweit 12 Proteinkinase-Hemmer als Arzneimittel zugelassen, die aber stets mehrere Kinasen (bis zu 50) gleichzeitig hemmen...
Stefan Laufer vom Lehrstuhl für Pharmazeutische Chemie und Prof. Thilo Stehle vom Interfakultären Institut für Biochemie deshalb in Kooperation den Wirkstoff „Skepinone-L“ entwickelt und seine Bindungseigenschaften untersucht. Als erster Stoff hemmt dieser selektiv eine der zentralen Kinasen im Entzündungsgeschehen, die „p38 MAP-Kinase“.


Originalpublikation:
Skepinone-L is a selective p38 mitogen-activated protein kinase inhibitor
Solveigh C. Koeberle et al.; Nature Chemical Biology, doi:10.1038/nchembio.761; 2011

Da ich nicht weiss, ob man so einfach aus dem Internet zitieren darf, bitte ich den Beitrag notfalls zu entfernen. Kenne mich mit copyrights nicht so aus.

http://news.doccheck.com/de/article/207668-grundlage-fuer-neue-entzuendungshemmer/?utm_source=DC-Newsletter&utm_medium=E-Mail&utm_campaign=Newsletter-DE-Arzt%20%285x%2FWoche%29-2012-01-23&mailing=39122&dc_user_id=f59d6f90bb3cc0f502cc75006ada7701&cide=dce104610&t1=1327338963&t2=0dd6c1be9e34bafc2a593fe566525def58a82975
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selektive Hemmung von Proteinkinasen

Beitragvon Frank-N-Furter » Dienstag 24. Januar 2012, 17:16

Die Info ist sehr interessant, aber ob solche Medikamente risikolos sind. Bei MCS wäre ich mega vorsichtig.
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selektive Hemmung von Proteinkinasen

Beitragvon Galaxie » Mittwoch 25. Januar 2012, 03:06

Ja, der Körper wert sich ja auch durch Entzündung, was ein normaler Vorgang ist. Dr. Münch der viel an Enzyme forscht und diese auch herstellt: wie Phlogenzym u.a. hält darüber auch Vorträge-. U.a. reagiert der Körper auch mit Entzündungen, wenn er was nicht verträgt. Kortison was ja anders ist hat ja auch zwei Seiten und wenn etwas anders und neu ist und man die Auswirkungen noch nicht kennt und MCS wird da sowieso nicht berücksichtigt ist das nicht ohne.

LG
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selektive Hemmung von Proteinkinasen

Beitragvon falco » Freitag 27. Januar 2012, 18:36

Hallo Frank-N-Furter, hallo Galaxie,

ja natürlich sind Risiken da, wenn man neue Wirkstoffe ausprobiert, insbesondere wenn die Studienlage beim Menschen noch nicht gegeben oder zu dünn ist.

Was mir in letzter Zeit positiv auffällt ist, dass sich die Schulmedizin viel intensiver mit dem Thema Entzündungsvorgänge und Entzündungsmediatoren beschäftig und auch immer mehr da forscht.

Nicht weil sie sich dem Thema Multisystemerkrankungen mehr stellt, sondern weil bei der tieferen Erforschung altbekannter Krankheiten man immer mehr die Rolle der Entzündungsmediatoren sieht und versteht.
Herzinfakte, Alzheimerdemenz, das Geschehen in Krebszellen, ja sogar die (simple) Heilung von Knochenbrüchen kann man nur noch mit einem tieferen Verständnis der beteiligten Entzündungsprozesse begreifen - und in der Folge dann auch besser therapieren.

Das kommt früher oder später auch der Erforschung und Anerkennung der Multisystemerkrankungen zu Gute.
In der Vergangenheit traf man ja meist auf Ärzte, die bei den Stichworten Proentzündliche oder Antientzündliche Mediatoren nur mit den Schultern zuckten. Befunde in denen Abweichungen bei IL2, IL6, IL10, TNFalpha, IFgamma und anderen mehr vorkamen konnten sie nicht interpretieren und wurden auch bei den mich behandelnden Ärzten meist ignoriert. \"Und was soll ich nun damit\".

Ich denke das wird sich allmählich ändern, wenn auch im Deutschen Ärtzeblatt oder der http://www.aerztezeitung.de oder universitäten Veröffentlichungen gesehen wird, an wie vielen Krankheiten aber auch bei Gesundungsprozessen Entzündungsmediatoren beteiligt sind. Auch die Rolle des NOS-Systems (siehe heute mein Beitrag zu Alzheimerplaquebildung und Hemmung diese Prozesses) wird tiefer erforscht und spiegelt sich in immer mehr Presseveröffentlichungen.

Irendwann kann sich kein Arzt, der sich in seinem Selbstbild als informiert versteht, mehr leisten, nichts von nitrosativem Stress zu wissen oder die wichtige Rolle der Entzündungsmediatoren bei vielen chronischen Krankheitsvorgängen nicht zu kennen und verstehen.
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