Mutaflor

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Beitragvon Juliane » Montag 8. Februar 2010, 01:04

Häufig wird auch bei MCS Patienten Mutaflor empfohlen.

Der Beipackzettel zeigt, dass es sich hier nicht nur um ein paar harmlose Darmbakterien handelt:



Mutaflor

http://www.mikrokosmos-darm.de/pdf/gi_mutaflor_kapseln.pdf



Arzneimittel, phthalathaltige

ÖKO-TEST Jahrbuch für 2007

http://emedien.oekotest.de/cgi/index.cgi?artnr=41270;bernr=06;co=
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Beitragvon Galaxie » Dienstag 9. Februar 2010, 00:20

das mit mutaflor ist schon sehr lange bekannt. - in bittere pillen von 1994 von kiepenhauer & witsch vgl.

Grüsse v. Galaxie!
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Beitragvon Arnfried » Donnerstag 11. Februar 2010, 00:13

Wer es verträgt, kann auch mit Joghurt oder Soja-Joghurt die Darmflora aufbauen. Ist mir persönlich symphatischer als das Zeug aus der Apotheke.

Beim Joghurt darauf achten, dass NICHT mild darauf steht, da fehlen die besonders wirksamen Bakterienstämme.
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Beitragvon kf-forum » Donnerstag 11. Februar 2010, 12:57

Mit Joghurt kann man keine gesunde darmflor aufbauen! Man kann nur dafür sorgen, dass die Menschen das täglich weiter essen, weil nur dann immer neue nützliche Bakterien nachgeliefert werden. Ob diese nützlichen Bakterien den Darm aber auch besiedeln, ist nicht erwiesen.
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Beitragvon Morlock » Freitag 12. Februar 2010, 16:43

Soweit ich weiß, sind lt. Öko-Test in den Mutaflor-Kapseln Weichmacher enthalten.
Das Heft hatte ich damals, aber leider habe ich es kürzlich ausgemistet, sonst könnte
ich es Euch ganz genau sagen.

http://emedien.oekotest.de/cgi/index.cgi?artnr=38928;bernr=06;co=
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Beitragvon Juliane » Samstag 13. Februar 2010, 07:29

@ Morlock

Deshalb hatte ich den Link zum Beipackzettel und den Link auf Ökotest oben eingesetzt.


Wenn Du den Link anklickst, findets Du alle damals getesteten Produkte:

Arzneimittel, phthalathaltige

In vielen Tabletten, Kapseln und Dragees sind die Wirkstoffe von einer Hülle umgeben, die mit Weichmachern geschmeidig gemacht wird. Dabei handelt es sich vor allem um das als fortpflanzungsgefährdend eingestufte Dibutylphthalat. Doch die Zulassungsbehörde sieht keinen Handlungsbedarf.

72 Produkte in diesem Test

http://emedien.oekotest.de/cgi/index.cgi?artnr=41270;bernr=06;co=
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Beitragvon Juliane » Samstag 13. Februar 2010, 07:33

Hier noch Wiki zum Thema


"Dibutylphthalat (Abk. DBP) ist eine chemische Verbindung, eine farblose, ölige Flüssigkeit mit einem schwachen aromatischen Geruch. Es ist ein Ester aus 1-Butanol und Phthalsäure und gehört damit neben Diethylhexylphthalat, Di-iso-nonylphthalat und Diethylphthalat zur Gruppe der Phthalate. Industriell wird es als Weichmacher verwendet......

Verwendung
Verwendung findet DBP als Zusatzstoff in Medikamentenhüllen, damit sich die Inhaltsstoffe nicht schon im Magen, sondern erst im Darm auflösen. Dabei handele es sich unter anderem um Medikamente gegen Erkältungen, Bronchitis, Asthma, Schlafstörungen, erhöhte Cholesterinwerte und Eisenmangel. DBP wird hauptsächlich als Weichmacher für PVC[3][4] und als Absorbens (Waschflüssigkeit)[5] zur Reinigung von Gasgemischen und organischen Verbindungen eingesetzt....

Toxikologie
Die Europäische Union stuft Dibutylphthalat als „fortpflanzungsgefährdend“ ein und hat für die tägliche Aufnahme einen TDI-Wert („tolerable daily intake“) von 10 Mikrogramm pro Kilogramm Körpergewicht festgesetzt (seit Juli 2005, vorher 100 Mikrogramm). Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft DBP als „frucht- und entwicklungsschädigend“ ein....

In Babyartikeln, Kosmetika und Spielzeug ist DBP verboten. Im neuesten Entwurf der RL 2002/95/EG RoHS wird Dibutylphthalat in das Stoffverbot aufgenommen.[6]

http://de.wikipedia.org/wiki/Dibutylphthalat
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Beitragvon Juliane » Montag 28. März 2011, 11:22

Mutaflor hat in der Zwischenzeit die Zutaten geändert.


Zitate aus den Beipackzetteln:




Was MUTAFLOR® enthält:

Der Wirkstoff ist: Escherichia coli Stamm Nissle 1917

1 magensaftresistente Hartkapsel enthält 2,5 -- 25 x 109 vermehrungsfähige Zellen (KBE)

von Escherichia coli Stamm Nissle 1917

Die sonstigen Bestandteile sind:

Maltodextrin, Talkum, Poly(methacrylsäure-co-methylmethacrylat) (1:1), Macrogol (4000),

Triethylcitrat, Glycerol 85 %, Titandioxid, Eisen(III)-oxid, Gelatine, Gebleichtes Wachs,

Carnaubawachs, Schellack, Gereinigtes Wasser.


http://www.ardeypharm.de/pdfs/gebrauchsinfos/gi_mutaflor_2008-02.pdf







Was MUTAFLOR® mite enthält:

Der Wirkstoff ist: Escherichia coli Stamm Nissle 1917

1 magensaftresistente Hartkapsel enthält 0,5 -- 5 x 109 vermehrungsfähige Zellen (KBE)

von Escherichia coli Stamm Nissle 1917

Die sonstigen Bestandteile sind:

Maltodextrin, Talkum, Poly(methacrylsäure-co-methylmethacrylat) (1:1), Macrogol (4000),

Triethylcitrat, Glycerol 85 %, Titandioxid, Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O, Gelatine, Gebleichtes

Wachs, Carnaubawachs, Schellack, Gereinigtes Wasser.




http://www.ardeypharm.de/pdfs/gebrauchsinfos/gi_mutaflor_mite_2008-02.pdf







Was MUTAFLOR® Suspension enthält:

Der Wirkstoff ist: Escherichia coli Stamm Nissle 1917

1 ml Suspension enthält Bakterienkultur mit Escherichia coli Stamm Nissle 1917 entsprechend

10 8 vermehrungsfähigen Zellen (KBE).

Die sonstigen Bestandteile sind:

Gereinigtes Wasser, Natriumchlorid, Kaliumchlorid, Magnesiumsulfat-Heptahydrat,

Calciumchlorid, Magnesiumchlorid-Hexahydrat, Natriumhydroxid-Lösung 32 %.

http://www.ardeypharm.de/pdfs/gebrauchsinfos/gi_mutaflor_suspension_2008-12.pdf
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Beitragvon Janik » Montag 28. März 2011, 22:51

Vertragen Chemikaliensensible dieses Mutaflor? Ich kenne niemand mit MCS der damit richtig klarkommt.

Sich "Dibutylphthalat" reinzupfeifen ist auch mehr als grenzwertig. Lasst lieber die Finger davon.
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Beitragvon Juliane » Dienstag 29. März 2011, 19:45

@ Janik

Die neue Rezeptur ist ohne "Dibutylphthalat" siehe oben.

Aber Carnaubawachs, Schellack und die anderen Zutaten können auch Probleme machen.

Macrogol eine ganz gänige Zutat in Arzneimittel vertrage ich zum Beispiel überhaupt nicht.
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Beitragvon mirijam » Dienstag 29. März 2011, 22:38

Macrogol ist eine Bezeichnung für Polyethylenglykol (PEG). Vertrage ich auch nicht.
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Beitragvon mirijam » Dienstag 29. März 2011, 22:52

Beachtenswertes zu PEG

"Polyethylenglykole & Co - Von Wirkungen und Nebenwirkungen

PEG sind chemisch gesehen Polyether und genauso wie der strukturell ähnliche Diethylether, den man gewöhnlich als "Äther" bezeichnet, sauerstoffempfindlich. In Gegenwart von UV-Licht und Metallspuren bilden sie hochreaktive Hydroperoxide4-6), deren Brisanz im Fall des Äthers jedem Chemiker bekannt ist.

Daher wird empfohlen, PEG unter Ausschluss von Luftsauerstoff dunkel zu lagern und sie mit Antioxidantien und Chelatbildnern zu schützen. Letztere, zu denen z. B. die Komplexbildner EDTA und Phytinsäure gehören, inaktivieren allgegenwärtige Metallspuren, z. B. Eisenverbindungen. Dieser Schutz ist nicht nur für den Rohstoff wichtig, sondern auch für das spätere kosmetische Fertigprodukt.

Denn die durch Luftsauerstoff gebildeten Hydroperoxide sind sehr aggressiv und eine der Ursachen der gefürchteten Mallorca-Akne7). Es ist daher ratsam, sich nach der Applikation eines PEG-haltigen Präparates nicht der vollen Sonne auszusetzen. In diesem Fall wird die Hydroperoxidbildung nicht nur durch UV-Licht und Schwermetallspuren, sondern auch durch Wärme noch weiter beschleunigt. Unverständlich ist daher der immer noch zu beobachtende Einsatz von PEG in Sonnenschutzpräparaten."

Aus http://www.dermaviduals.de/deutsch/publikationen/inhaltsstoffe/polyethylenglykole-co-von-wirkungen-und-nebenwirkungen.html
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Beitragvon mirijam » Dienstag 29. März 2011, 23:00

Folgendes wäre vielleicht noch zu beachten:

"Biologischer Abbau

Die Resistenz der PEG gegenüber chemischem und mikrobiologischem Abbau ist ein Vorteil für die Haltbarkeit und Lagerung von kosmetischen und dermatologischen Produkten. Wenn sie als Emulgatoren für Cremes eingesetzt werden, haben Sie gegenüber physiologischen oberflächenaktiven Verbindungen wie Monoglyceriden, Diglyceriden, Carbonsäure-Natrium- und Kalium-Salzen den Nachteil, dass die emulgierende Aktivität in der Haut unverändert bestehen bleibt. Das bedeutet: wie bei anderen synthetischen Emulgatoren, die nicht abgebaut werden, können später bei der Hautreinigung stärkere Auswascheffekte von teils auch hauteigenen Lipiden auftreten. Dies kann beispielsweise zu Langzeit-Unverträglichkeiten bei atopischer Haut führen, deren Regenerationskapazität vergleichsweise sehr gering ist15).

Folgende Stoffe im Zusammenhang mit PEG sind von besonderer Bedeutung:

Dioxan: 1,4-Dioxan bildet sich durch Reaktion von 2 Molekülen Ethylenglykol. Die Substanz war in den 80iger Jahren als Begleitstoff von PEG Thema von Presseberichten. 1,4-Dioxan ist nach Kosmetikverordnung (KVO) in Kosmetika verboten.
Ethylenoxid: steht ebenfalls in der KVO-Verbotsliste.
Schwermetalle: Schwermetalle können ggf. durch PEG stärker resorbiert werden und begünstigen die Autoxidation. Insbesondere sollten Make-ups, die nach einer PEG-haltigen Hautpflege aufgetragen werden, keine eisenhaltige Pigmente enthalten. Eisen-Ionen sind physiologisch unbedenklich, begünstigen aber die Hydroperoxid-Bildung. In der organischen Chemie nutzt man Metallkomplexe von PEG und ihren verwandten cyclischen Polyethern ("Kronenether") als Reaktionsbeschleuniger (s. Lehrbücher der Chemie)."


http://www.dermaviduals.de/deutsch/publikationen/inhaltsstoffe/polyethylenglykole-co-von-wirkungen-und-nebenwirkungen.html
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Beitragvon Juliane » Dienstag 19. April 2011, 16:40

arznei-telegramm 07/01


Zitat:


E. coli (MUTAFLOR) zum Remissionserhalt bei Colitis ulcerosa? Herstellerangaben zufolge soll die E.-coli-Zubereitung MUTAFLOR Rezidiven bei Colitis ulcerosa gleich gut vorbeugen wie das Standardtherapeutikum
......

Als Beleg dient eine als Kongressbericht veröffentlichte Untersuchung....


Obwohl die Teilnehmer während der Studie insgesamt siebenmal untersucht werden, sind Verläufe nicht wiedergegeben. Auch bleibt unklar, wie deutlich sich die Rezidivraten zwischen den Gruppen unterscheiden dürfen, damit therapeutische Gleichwertigkeit noch angenommen werden kann (Äquivalenzbereich). Fast ein Drittel der Teilnehmer bricht die Studie ab (32%). Gründe hierfür werden nicht angegeben. Der lapidare Hinweis, dass "beide Therapiestrategien sich als gut verträglich" erwiesen, kann eine detaillierte Auflistung der Störwirkungen nicht ersetzen. Die Veröffentlichung vernachlässigt somit wesentliche Anforderungen an Studien zur therapeutischen Gleichwertigkeit. Ebenso wenig wie die Daten von zwei älteren Studien (a-t 2000; 31: 15) eignen sich diese Ergebnisse, den therapeutischen Nutzen von MUTAFLOR bei Colitis ulcerosa zu belegen.


http://www.arznei-telegramm.de/zeit/0107_a.php3
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Beitragvon Juliane » Dienstag 19. April 2011, 16:47

Mutaflor seit 1917 im Handel

Zitat Wiki


Alfred Nißle (* 30. Dezember 1874 in Cöpenick; † 25. November 1965 in Freiburg im Breisgau) war ein deutscher Arzt und Wissenschaftler, der sich früh mit der Rolle der Darmflora des Menschen bei der Entstehung von Krankheiten beschäftigte.


Am 20. Juni 1916 hielt Nißle in Freiburg einen Vortrag Über die Grundlagen einer neuen ursächlichen Bekämpfung der pathologischen Darmflora. Die therapeutische Anwendung von Escherichia coli-Stämmen war fortan eines seiner hauptsächlichen Forschungsgebiete.[1] 1917 isolierte er einen E. coli-Stamm aus dem Darm eines Unteroffiziers des Balkankrieges, nachdem dieser im Gegensatz zu seinen Kameraden nicht an einem Durchfall erkrankt war.[4] Dieser so genannte Escherichia coli Stamm Nissle 1917 (DSM 6601) diente als Grundlage von Nißles bereits seit 1917 kommerziell vertriebener Mutaflor-Zubereitung, die zur Behandlung von Darmerkrankungen und auch anderer Erkrankungen mit unterschiedlichem Erfolg eingesetzt wurde. Die Schutzmarke Mutaflor hatte Nißle bereits 1916 registriert

http://de.wikipedia.org/wiki/Alfred_Ni%C3%9Fle
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