Biologische Wertigkeit der Proteine beachten

Biologische Wertigkeit der Proteine beachten

Beitragvon Juliane » Donnerstag 2. Juni 2011, 15:40

"Die biologische Wertigkeit der Proteine in einem Lebensmittel ist ein Maß dafür, mit welcher Effizienz ein Nahrungsprotein in körpereigenes Protein umgesetzt werden kann.

Je ähnlicher das Nahrungsprotein dem Körperprotein in seiner Aminosäurenzusammensetzung ist, desto weniger Nahrungsproteine pro kg Körpergewicht werden benötigt, um ein Proteingleichgewicht (Eiweißbilanz = 0, Eiweißsynthese = Eiweißabbau) zu erreichen. Besondere Bedeutung kommt hierbei dem Gehalt an essentiellen Aminosäuren zu.


Als Referenzwert dient Vollei, dessen biologische Wertigkeit willkürlich auf 100 bzw. 1 (100 %) gesetzt wurde, da es zu damaliger Zeit das Protein war, für welches die höchste biologische Wertigkeit angenommen wurde. Das Konzept der "biologischen Wertigkeit" wurde von dem deutschen Ernährungswissenschaftler Karl Thomas (1883–1969) auf Anregung von Max Rubner entwickelt.

Wird ein Nahrungsprotein besser als Eiprotein vom Körper verwertet, hat es eine biologische Wertigkeit mit einem Wert über 100. Wird im Gegensatz dazu ein Protein schlechter als Eiprotein vom Körper verwertet, liegt die biologische Wertigkeit dieses Proteins unter 100. Je höher die biologische Wertigkeit eines Nahrungsproteins ist, desto niedriger ist die Bedarfsmenge. Um den Proteinbedarf mit Proteinen aus Vollei zu decken, ist z. B. eine tägliche Mindestmenge von 0,5 g pro kg mageres Körpergewicht erforderlich. Mit zunehmender biologischer Wertigkeit sinkt die erforderliche Zufuhr für das Eiweißgleichgewicht; z. B. bei 136 für Kartoffel+Ei auf ca. 0,4 g/kg.

Durch geschickte Kombination können Nahrungsmittel mit einer relativ geringen biologischen Wertigkeit zu einer biologisch hochwertigen Mahlzeit werden, da sich die Aminosäurezusammensetzungen der jeweiligen Proteine zueinander ergänzen und es somit zu einer Aufwertung kommt.


Beispiele:

Lebensmittel Biologische Wertigkeit
Vollei 100 (Referenzwert)
Molkenprotein 104–110
Kartoffeln 98–100
Rindfleisch 92
Thunfisch 92
Kuhmilch 88
Edamer Käse 85
Soja 84–86
Reis 81
Roggenmehl (82 % Ausmahlung) ca. 76–83
Bohnen 72
Mais 72
Weizenmehl (83 % Ausmahlung) 56–59




Kombinationsbeispiele:

36 % Vollei plus 64 % Kartoffel: 136
75 % Milch plus 25 % Weizenmehl: 125"

http://de.wikipedia.org/wiki/Biologische_Wertigkeit



"Der (chem.) Aminosäureindex zeigt das Verhältnis von Nahrungsprotein, welches durch seine biologische Wertigkeit gekennzeichnet ist, zum Körperprotein an.

Der Körper benötigt eine bestimmte (durchschnittliche) Zusammensetzung von Aminosäuren um eigene Proteine daraus herzustellen. Ist in einem Nahrungsprotein eine bestimmte Aminosäure (limitierte Aminosäure) in geringerer Menge vertreten, muss von dieser Nahrung eine größere Menge gegessen werden um den Mindestbedarf zu decken. Die überzähligen anderen Aminosäuren werden in Nahrungsenergie umgewandelt und der Stickstoffanteil über die Nieren ausgeschieden.

In die Berechnung des Indexes gehen auch Faktoren ein, die einen Abbau von Protein hindern. Enzyminhibitoren (enzymhemmende Faktoren), wie zum Beispiel Cellulose senken die Verwertbarkeit des Proteins weiter.

Zusammen mit limitierenden Aminosäuren ergibt sich der Aminosäureindex, welcher die wahre Verwertbarkeit des Proteins darstellt."

http://de.wikipedia.org/wiki/Aminos%C3%A4ureindex
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Biologische Wertigkeit der Proteine beachten

Beitragvon Juliane » Donnerstag 2. Juni 2011, 15:45

Am 05.04.2008 hatte ich zu diesem Thema schon mal einen Buchtipp eingetragen für Vegetarier:


Rezepte bei Frances Moore-Lappe, Die Öko-Diät

http://www.amazon.de/Die-%C3%96ko-Di%C3%A4t-Fleisch-schont/dp/3596240131)



viewtopic.php?t=6105
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Beitragvon Juliane » Donnerstag 2. Juni 2011, 15:49

Nahrungsergänzung mit Proteinen aus Kartoffel und Ei siehe auch

viewtopic.php?t=15028
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Beitragvon Juliane » Montag 7. Januar 2013, 11:46

Aminosäuren aus Hülsenfrüchten als Ergänzung
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Biologische Wertigkeit der Proteine beachten

Beitragvon Twei » Montag 7. Januar 2013, 16:12

@Juliane

Wenn beim Zitieren etwas ausgelassen wird, dann wird es durch ....Pünktchen... gekennzeichnet.

Im Post 02.06.2011, 15:40:50 hast Du eine ganz wichtige Textpassage ausgelassen und zwar zwischen:
"...und es somit zu einer Aufwertung kommt..."

und

"...Beispiele:

Lebensmittel Biologische Wertigkeit..."

Diese Stelle lautet im Gesamten, auch unter Berücksichtigung der VERSIONSGESCHICHTE:
[quote]... und es somit zu einer Aufwertung kommt. Viele traditionelle Speisenzusammenstellungen führen zu einer Ergänzungswirkung (siehe Kombinationsbeispiele). Tierisches Protein ist meist besser verwertbar als pflanzliches Protein, da dessen Aminosäurenzusammensetzung der Aminosäurenzusammensetzung des körpereigenen Proteins ähnlicher ist.

Hochwertiger ist dabei nicht automatisch mit "wertvoller" oder "vollwertiger" gleichzusetzen, da der gesundheitliche Wert eines Lebensmittels durch zahlreiche weitere Faktoren bestimmt wird, z. B. den Gehalt an Vitaminen, Mineralien, Art und Menge der enthaltenen Fette, Kohlenhydrate, Ballaststoffe, sekundäre Pflanzenstoffe, Belastung durch anthropogene Giftstoffe (z. B. Pestizide, vgl. Ökologische Landwirtschaft) u. a. m.. Das Adjektiv „hochwertig“ wird verwendet um auszudrücken, dass eine geringere Masse an Proteinen gebraucht wird, um den Proteinbedarf des Körpers zu decken.

[size=12px][b]Allgemein sollte man aber die Bedeutung der biologischen Wertigkeit nicht überbewerten, denn in der Praxis machen sich die Werteunterschiede nur geringfügig bemerkbar.[/b][/size]

Beispiele:

Lebensmittel Biologische Wertigkeit...[/quote] siehe alte Version als auch die NEUE unter - http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Biologische_Wertigkeit&oldid=84330514
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