aerzteblatt.de
27. September 2013
Antisepsis: Anaphylaktische Reaktionen unter Chlorhexidin
Bonn – Das häufig angewendete Antiseptikum Chlorhexidin kann lebensbedrohliche Überempfindlichkeitsreaktionen auslösen. Dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) liegen 147 Berichte aus Deutschland über anaphylaktische Reaktionen im Zusammenhang mit der Anwendung von Chlorhexidin vor. Der größte Teil der Fälle ereignete sich bei der Anwendung von chlorhexidinhaltigen Mundspüllösungen.
Chlorhexidin wird seit Mitte der 1970er Jahre als Desinfektionsmittel eingesetzt. Besonders beliebt ist es in der Zahnmedizin, doch auch in der Humanmedizin ist es weit verbreitet. Es ist nicht nur in Haut- und Schleimhautantiseptika und Handdesinfektionsmitteln enthalten, sondern auch in Gleitgelen für medizinische Eingriffe, in Spüllösungen für Blasenkatheter oder in Augen- und Nasentropfen sowie in Gelen zur Bindung überschüssiger Magensäure.
Außer in Arzneimitteln findet sich Chlorhexidin auch in Wundpflastern und Kosmetika. Zudem wird Chlorhexidin zur Imprägnierung von zentralvenösen Kathetern angewendet, um durch Katheter verursachte Infektionen zu verhindern.
Japanische Mediziner berichteten bereits 1986 über ...
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