Schleichwerbung für Medikamente Krankes Geschäftsmodell
Verfasst: Dienstag 6. Dezember 2016, 20:45
Schleichwerbung für Medikamente
Krankes Geschäftsmodell
Journalistische Arbeit und Werbung müssen stets klar getrennt sein. Doch viele Frauenzeitschriften empfehlen regelmäßig rezeptfreie Medikamente in ihren Artikeln - die Grenze zur Schleichwerbung wird offenbar immer wieder überschritten.
Von Jörg Römer und Nina Weber
Dienstag, 06.12.2016
"Experten empfehlen eine tägliche Magnesiumzufuhr von 350 bis 400 Milligramm pro Tag. (... ) Bei Stress brauchen wir allerdings noch mehr. Ernährungswissenschaftler raten daher, dann sicherheitshalber hochwertige Magnesiumpräparate aus der Apotheke zu nehmen (z.B. das rezeptfreie "Magnesium Diasporal")."
Diese Sätze stehen nicht in einer Pharmaanzeige, sondern im redaktionellen Teil einer Frauenzeitschrift, der "Für Sie".
Texte wie dieser finden sich immer wieder in Blättern mehrerer Verlage. Sie handeln von häufigen Beschwerden - wie etwa Schlafstörungen - und empfehlen rezeptfreie Arzneimittel als schnelle, einfache und überaus wirksame Hilfe. Dabei nennen sie konkret Markenpräparate. Zudem tauchen überraschend oft Anzeigen für dieselben Produkte in den Zeitschriften auf.
Ein Zufall? Offenbar nicht. Für diese Praxis gibt es ein freundliches Wort: Empfehlungsmarketing. Aber wenn man ehrlich ist, erscheint zumindest in einem Teil der Fälle ein anderes treffender: Schleichwerbung.
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http://www.spiegel.de/gesundheit/diagno ... 22955.html
Homöopathie-Berichterstattung
"Aus meiner Sicht ist das Pharmawerbung"
"Heilt Millionen Deutsche", "Alles wird gut": Berichten Frauenzeitschriften über Homöopathie, geraten sie ins Schwärmen. Ex-Homöopathin Natalie Grams erklärt, wie dabei Missverständnisse zementiert werden.
© Ein Interview von Nina Weber
Dienstag, 06.12.2016
Zahlreiche Frauenzeitschriften loben in ihren Artikeln frei verkäufliche Arzneimittel, Markenartikel werden dabei auffallend oft genannt - das zeigt eine Auswertung von 13 verschiedenen Titeln, die SPIEGEL ONLINE veröffentlicht hat. Oft gesellen sich zu den Texten Anzeigen der jeweiligen Hersteller.
Am zweithäufigsten erwähnen die Zeitschriften Präparate der Deutschen Homöopathie-Union (DHU). Homöopathische Arzneimittel anderer Hersteller finden ...
http://www.spiegel.de/gesundheit/diagno ... 18120.html