Forschung: steigenden Resistenz gegen Antibiotika

[Betty Zett]

Ein mit EU-Geldern unterstütztes Forschungsnetzwerk soll sich künftig mit der steigenden Resistenz gegen Antibiotika beschäftigen. Das Projekt GRACE (Genomics to Combat Resistance against Antibiotics in Community – acquired LRTI in Europe) ist speziell auf Krankheiten der unteren Atemwege, wie Lungenentzündung und Bronchitis, ausgerichtet. Es versammelt Expertenteams aus neun EU-Staaten, um das in Europa vorhandene Wissen auf diesem Gebiet zusammenzuführen und neue Erkenntnisse zu gewinnen.

Für das Projekt werden 11,5 Millionen Euro aus dem EU-Rahmenprogramm für Forschung bereitgestellt. Die Finanzierung läuft bis mindestens 2011. Janez Potocnik, EU-Kommissar für Wissenschaft und Forschung, begrüßt das neue Forschungsprojekt. „Wir wissen um die wachsende Sorge der Menschen bezüglich der zunehmenden Antibiotikaresistenz bei weit verbreiteten Krankheiten. GRACE ist ein gutes Beispiel dafür, dass sich die Forschung mit Fragen befasst, die die Menschen bewegen.“ Ein Expertenteam auf europäischer Ebene verbessere die Chancen, schnell Lösungen zu finden, sagte Potocnik.

Bisher gibt es in Europa noch keine klaren, auf wissenschaftliche Daten gestützten, Leitlinien für den Einsatz von Antibiotika. Die Entscheidung liegt beim behandelnden Arzt. Ärzte und Patienten sollen nun mit Hilfe von GRACE besser mit Informationen versorgt werden.


Brüssel/Berlin, 20.03.2006
Europäische Kommission in Deutschland