EPD - Enzym-potenzierte Desensibilisierung

Hallo,
ich habe MCS und möchte über eine noch nicht sehr bekannte Behandlungsart berichten. Es ist die EPD - Enzym-potenzierte Desensibilisierung.
Mir wurde die Behandlung von einem Umweltmediziner als sehr effektiv nahegelegt. Nach seiner Aussage wurden bereits viele MCS-Patienten damit behandelt, denen es weitaus schlechter ging als mir und die alle wieder ein “normales” Leben ohne Beeinträchtigungen führen können. Man sagt, diese Behandlung hat überhaupt keine Nebenwirkungen und besteht aus ca. sechs Injektionen, im Abstand von jeweils 50 bis 70 Tagen. Im schlimmsten Fall schlägt die Desensibilisierung nicht an. Ich habe es geglaubt. Die Injektionen bestehen aus einem Enzym und Allergenen.
Die Behandlungsvorbereitungen waren zwar etwas aufwendig, aber die Aussicht auf Besserung war es wert, dachte ich.
Zuerst macht man eine Candida-Kur mit Medikamenten und Diät. Die Dauer der Behandlung ist individuell. Ungefähr eine Woche vor der Injektion muss man seine Wohnung sehr penibel reinigen, Haustiere und evtl. Topfpflanzen entfernen. Ungefähr eine Woche vor der Injektion bekommt man nochmals ein Pilzmittel sowie ein Wismutpräparat. Man muss, nach Rücksprache mit dem Arzt, alle sonstigen Medikamente und Nahrungsergänzungen absetzen. Dann darf man kein Shampoo, Deo, Reinigungsmittel, Waschpulver etc. mehr verwenden. Auch keine duftneutralen Produkte. Einen Tag vor und einen Tag nach der Injektion darf auch keine Zahnpasta, kein Spülmittel, keine Seife, wirklich nur noch Wasser, verwendet werden. Während dieser 3 Tage dürfen auch nur bestimmte Nahrungsmittel gegessen werden. Es sind Lamm, Kaninchen, Süßkartoffeln, Kartoffeln, Meersalz, Rhabarber, gekochte Karotten, Sellerie und Steckrüben. Es ist Fructose erlaubt. Ansonsten nur Mineralwasser, mindestens 8 Gläser pro Tag. Nach der Injektion muss man beim Trinken aber aufpassen. Ein Hormon, das das Urinvolumen reduziert, wenn man durstig ist, verhält sich im Immunsystem auch als Bote. Während er ersten sechs Tage nach der EPD kann es die Wirkung der Behandlung umkehren. Diesen Effekt vermeidet man indem man in der ersten Woche auf große Mengen Wasser verzichtet. Weiterhin muss man Bücher, Zeitungen, Duftstoffe meiden. Es entsteht sonst keine Desensibilisierung, sondern die bestehenden Symptome verschlimmern sich. Nach 3 Tagen soll man von vielen unterschiedlichen Lebensmitteln essen damit das Immunsystem diese erkennt und keine Allergene mehr aufbaut, aber nicht zuviel, nur jeweils die Menge von ca. 1 Esslöffel, sonst könnte man neue Unverträglichkeiten hervorrufen. Weiterhin muss man mindestens 3 Tage dem Arbeitsplatz fernbleiben. Danach sollte man noch Kopierer, Drucker, Faxgeräte und Computer meiden. Bis 3 Wochen nach der Injektion dürfen keine Medikamente jeglicher Art genommen werden, außer den Verschriebenen oder nur nach Rücksprache mit dem Arzt. Anfallende Zahnarztbesuche müssen verschoben werden.
Ich habe also diese Behandlung durchgezogen und mich rigoros an alles gehalten.
Bei der ersten Injektion ging es noch ohne große Komplikationen ab. Ich wurde extrem geruchsempfindlich und sehr nervös und ich fühlte mich einfach unwohl. Das hielt ungefähr 3 Wochen an. Dann war alles beim Alten. Bis auf eine bleibende Unruhe und Nervosität.
Bei der zweiten Injektion wurde es schon problematischer. Bereits bei der Vorbereitung fühlte ich mich schlecht. Ich hatte sehr massive Knochenschmerzen, Kopf- und Muskelschmerzen. Aber Medikamente jeder Art sind tabu. Also durch. Auf die Injektion ging es mir gar nicht gut. Die Schmerzen verschlimmerten sich. Die Nervosität stellte sich wieder ein. Der Arzt konnte sich dies nicht vorstellen. Er meinte die Behandlung ist ohne Nebenwirkungen. So was hat er noch nicht gehabt. Er verlor sichtlich die Geduld mit mir und mir ging es viel zu schlecht um zu debattieren. Ich bat den Arzt also um ein Schmerzmittel. Ich bekam ein Medikament mit 2 Seiten Nebenwirkungen in der Packungsbeilage. Mir war schon alles egal. Aber es stellte sich keine Besserung ein, die Schmerzen blieben unverändert. Das Medikament musste aber nun einige Zeit genommen werden, damit sich nicht neue Sensibilisierungen einstellten. Es war ja schließlich die Vermeidungszeit. Die nächsten Wochen bemerkte ich eine Verschlechterung meines Zustandes, auch meiner Familie fiel mein verändertes Wesen auf. Es war eine gesteigerte Geruchsempfindlichkeit, Nervosität, Gereiztheit. Meine Besuche beim Arzt verliefen ergebnislos. Ich solle die nächste Injektion abwarten, dann wird es besser werden. Mich nicht so hineinsteigern sondern ablenken. In der Zwischenzeit bekam ich wieder Pilzmedikamente.
Ja und aller guten Dinge sind drei. Die dritte Injektion rief die bereits bekannten Beschwerden erneut in verstärkter Weise hervor. Dazu kam noch, dass ich verstärkt auf Dieselabgase reagierte. Dies musste ich schnell feststellen. Meine Schleimhaut im Hals entzündete sich und schwoll an, es bildeten sich Blasen und eine Ader platzte. Ich bekam Atemnot. Ich wusste nicht was tun. Den Notarzt holen? Aber ich sollte doch keine Arztbesuche machen oder Medikamente nehmen, das könnte ja eine neue Sensibilisierung hervorrufen. Als blieb ich die ganze Nacht im Bett sitzen und wartete. Die Blutung hörte nach einiger Zeit auf. Die Atemnot blieb (bis heute). Es war Freitag. Ich wartete bis Montag und ging sofort zum Arzt. Ich hatte wohl einen schlechten Tag erwischt. Er meinte mir ginge es doch gut und was er nun noch tun solle. Es blutet ja nicht mehr. Zu sehen wäre auch nichts mehr (wobei die Entzündung nicht zu übersehen war), und wenn es so schlimm gewesen wäre, warum ich dann keinen Notarzt gerufen hätte. Jetzt könne er auch nichts mehr machen. Er meinte auch noch, ich sehe die Behandlung nicht richtig und meine Einstellung dazu wäre falsch. Es müsste schon eine Besserung da sein. Dann, nach meinen Widerworten sagte er, ich solle in eine Drogerie gehen und falls es mir dann schlecht geht wiederkommen, damit er sehen kann wie mein Befinden ist und er kann dann evtl. die Duftstoffe ermitteln die mir Unbehagen bereiten. Aber wenn ich meinte es wäre alles schlimmer geworden, so ist es besser mit der nächsten Injektion zu warten. Ich solle mich erst mal so drei bis vier Monate erholen bevor wir erneut mit einer Desensibilisierung fortfahren.
Ich bin nicht mehr hingegangen. Es hat so ungefähr 1 Jahr gedauert, bis ich mich soweit erholt hatte und den Zustand erreicht habe wie er vor der EPD war. Meine Halsbeschwerden mit Atemnot, Entzündung und Bläschen bei Duftstoffkontakt sind geblieben.
Ich habe dann noch über eine Bekannte von einer Dame erfahren, der es genauso ergangen ist wie mir. Die war nur so gescheit und ist schon nach der zweiten Injektion nicht mehr hingegangen.
Das sind also meine Erfahrungen mit der EPD.
Ich habe dies erzählt um anderen MCS-Betroffenen, denen diese Behandlungsform angeboten wird, zu größter Vorsicht zu raten. Jeder Mensch reagiert zwar anders, und es mag ja sein, dass diese Behandlung bei vielen Allergien wirkungsvoll ist, aber gerade bei MCS sollte man doppelt vorsichtig sein.
Viele Grüße
Edith
ich habe MCS und möchte über eine noch nicht sehr bekannte Behandlungsart berichten. Es ist die EPD - Enzym-potenzierte Desensibilisierung.
Mir wurde die Behandlung von einem Umweltmediziner als sehr effektiv nahegelegt. Nach seiner Aussage wurden bereits viele MCS-Patienten damit behandelt, denen es weitaus schlechter ging als mir und die alle wieder ein “normales” Leben ohne Beeinträchtigungen führen können. Man sagt, diese Behandlung hat überhaupt keine Nebenwirkungen und besteht aus ca. sechs Injektionen, im Abstand von jeweils 50 bis 70 Tagen. Im schlimmsten Fall schlägt die Desensibilisierung nicht an. Ich habe es geglaubt. Die Injektionen bestehen aus einem Enzym und Allergenen.
Die Behandlungsvorbereitungen waren zwar etwas aufwendig, aber die Aussicht auf Besserung war es wert, dachte ich.
Zuerst macht man eine Candida-Kur mit Medikamenten und Diät. Die Dauer der Behandlung ist individuell. Ungefähr eine Woche vor der Injektion muss man seine Wohnung sehr penibel reinigen, Haustiere und evtl. Topfpflanzen entfernen. Ungefähr eine Woche vor der Injektion bekommt man nochmals ein Pilzmittel sowie ein Wismutpräparat. Man muss, nach Rücksprache mit dem Arzt, alle sonstigen Medikamente und Nahrungsergänzungen absetzen. Dann darf man kein Shampoo, Deo, Reinigungsmittel, Waschpulver etc. mehr verwenden. Auch keine duftneutralen Produkte. Einen Tag vor und einen Tag nach der Injektion darf auch keine Zahnpasta, kein Spülmittel, keine Seife, wirklich nur noch Wasser, verwendet werden. Während dieser 3 Tage dürfen auch nur bestimmte Nahrungsmittel gegessen werden. Es sind Lamm, Kaninchen, Süßkartoffeln, Kartoffeln, Meersalz, Rhabarber, gekochte Karotten, Sellerie und Steckrüben. Es ist Fructose erlaubt. Ansonsten nur Mineralwasser, mindestens 8 Gläser pro Tag. Nach der Injektion muss man beim Trinken aber aufpassen. Ein Hormon, das das Urinvolumen reduziert, wenn man durstig ist, verhält sich im Immunsystem auch als Bote. Während er ersten sechs Tage nach der EPD kann es die Wirkung der Behandlung umkehren. Diesen Effekt vermeidet man indem man in der ersten Woche auf große Mengen Wasser verzichtet. Weiterhin muss man Bücher, Zeitungen, Duftstoffe meiden. Es entsteht sonst keine Desensibilisierung, sondern die bestehenden Symptome verschlimmern sich. Nach 3 Tagen soll man von vielen unterschiedlichen Lebensmitteln essen damit das Immunsystem diese erkennt und keine Allergene mehr aufbaut, aber nicht zuviel, nur jeweils die Menge von ca. 1 Esslöffel, sonst könnte man neue Unverträglichkeiten hervorrufen. Weiterhin muss man mindestens 3 Tage dem Arbeitsplatz fernbleiben. Danach sollte man noch Kopierer, Drucker, Faxgeräte und Computer meiden. Bis 3 Wochen nach der Injektion dürfen keine Medikamente jeglicher Art genommen werden, außer den Verschriebenen oder nur nach Rücksprache mit dem Arzt. Anfallende Zahnarztbesuche müssen verschoben werden.
Ich habe also diese Behandlung durchgezogen und mich rigoros an alles gehalten.
Bei der ersten Injektion ging es noch ohne große Komplikationen ab. Ich wurde extrem geruchsempfindlich und sehr nervös und ich fühlte mich einfach unwohl. Das hielt ungefähr 3 Wochen an. Dann war alles beim Alten. Bis auf eine bleibende Unruhe und Nervosität.
Bei der zweiten Injektion wurde es schon problematischer. Bereits bei der Vorbereitung fühlte ich mich schlecht. Ich hatte sehr massive Knochenschmerzen, Kopf- und Muskelschmerzen. Aber Medikamente jeder Art sind tabu. Also durch. Auf die Injektion ging es mir gar nicht gut. Die Schmerzen verschlimmerten sich. Die Nervosität stellte sich wieder ein. Der Arzt konnte sich dies nicht vorstellen. Er meinte die Behandlung ist ohne Nebenwirkungen. So was hat er noch nicht gehabt. Er verlor sichtlich die Geduld mit mir und mir ging es viel zu schlecht um zu debattieren. Ich bat den Arzt also um ein Schmerzmittel. Ich bekam ein Medikament mit 2 Seiten Nebenwirkungen in der Packungsbeilage. Mir war schon alles egal. Aber es stellte sich keine Besserung ein, die Schmerzen blieben unverändert. Das Medikament musste aber nun einige Zeit genommen werden, damit sich nicht neue Sensibilisierungen einstellten. Es war ja schließlich die Vermeidungszeit. Die nächsten Wochen bemerkte ich eine Verschlechterung meines Zustandes, auch meiner Familie fiel mein verändertes Wesen auf. Es war eine gesteigerte Geruchsempfindlichkeit, Nervosität, Gereiztheit. Meine Besuche beim Arzt verliefen ergebnislos. Ich solle die nächste Injektion abwarten, dann wird es besser werden. Mich nicht so hineinsteigern sondern ablenken. In der Zwischenzeit bekam ich wieder Pilzmedikamente.
Ja und aller guten Dinge sind drei. Die dritte Injektion rief die bereits bekannten Beschwerden erneut in verstärkter Weise hervor. Dazu kam noch, dass ich verstärkt auf Dieselabgase reagierte. Dies musste ich schnell feststellen. Meine Schleimhaut im Hals entzündete sich und schwoll an, es bildeten sich Blasen und eine Ader platzte. Ich bekam Atemnot. Ich wusste nicht was tun. Den Notarzt holen? Aber ich sollte doch keine Arztbesuche machen oder Medikamente nehmen, das könnte ja eine neue Sensibilisierung hervorrufen. Als blieb ich die ganze Nacht im Bett sitzen und wartete. Die Blutung hörte nach einiger Zeit auf. Die Atemnot blieb (bis heute). Es war Freitag. Ich wartete bis Montag und ging sofort zum Arzt. Ich hatte wohl einen schlechten Tag erwischt. Er meinte mir ginge es doch gut und was er nun noch tun solle. Es blutet ja nicht mehr. Zu sehen wäre auch nichts mehr (wobei die Entzündung nicht zu übersehen war), und wenn es so schlimm gewesen wäre, warum ich dann keinen Notarzt gerufen hätte. Jetzt könne er auch nichts mehr machen. Er meinte auch noch, ich sehe die Behandlung nicht richtig und meine Einstellung dazu wäre falsch. Es müsste schon eine Besserung da sein. Dann, nach meinen Widerworten sagte er, ich solle in eine Drogerie gehen und falls es mir dann schlecht geht wiederkommen, damit er sehen kann wie mein Befinden ist und er kann dann evtl. die Duftstoffe ermitteln die mir Unbehagen bereiten. Aber wenn ich meinte es wäre alles schlimmer geworden, so ist es besser mit der nächsten Injektion zu warten. Ich solle mich erst mal so drei bis vier Monate erholen bevor wir erneut mit einer Desensibilisierung fortfahren.
Ich bin nicht mehr hingegangen. Es hat so ungefähr 1 Jahr gedauert, bis ich mich soweit erholt hatte und den Zustand erreicht habe wie er vor der EPD war. Meine Halsbeschwerden mit Atemnot, Entzündung und Bläschen bei Duftstoffkontakt sind geblieben.
Ich habe dann noch über eine Bekannte von einer Dame erfahren, der es genauso ergangen ist wie mir. Die war nur so gescheit und ist schon nach der zweiten Injektion nicht mehr hingegangen.
Das sind also meine Erfahrungen mit der EPD.
Ich habe dies erzählt um anderen MCS-Betroffenen, denen diese Behandlungsform angeboten wird, zu größter Vorsicht zu raten. Jeder Mensch reagiert zwar anders, und es mag ja sein, dass diese Behandlung bei vielen Allergien wirkungsvoll ist, aber gerade bei MCS sollte man doppelt vorsichtig sein.
Viele Grüße
Edith