Was untersuchen bei chron. MCS

Was untersuchen bei chron. MCS

Beitragvon Nemo » Mittwoch 19. Oktober 2005, 08:49

Hallo,

was ratet Ihr bei chronischer MCS, mittelschwerer - zeitweise schwerer Grad, untersuchen zu lassen?
Ich muß immer noch für die Versicherungen Beweise ranschleppen.
PET, neurolog. Untersuchungen, Psychometrie, SPECT, Porphyrietest, ... wurden schon gemacht.
Gibt es etwas Neues, was Erkenntnisse bringt?

Viele Grüße
Nemo
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Was untersuchen bei chron. MCS

Beitragvon Anne » Mittwoch 19. Oktober 2005, 16:10

Hallo Nemo,

ist denn das SPECT nicht aussagekräftig? Wie ich gehört habe, ist das meist für die Rentenversicherung ausreichend. Oder stellt man sich jetzt trotz vorliegender Befunde quer?
Ich verstehe langsam nicht mehr, was da so vor sich geht.

Liebe Grüße
Anne
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Was untersuchen bei chron. MCS

Beitragvon franka » Mittwoch 19. Oktober 2005, 16:26

PET Veränderungen, wurden zumindest in der Vergangenheit, zum Großteil damit vom Tisch gewischt, daß es keine Vergleichsuntersuchungen mit Gesunden gäbe, die den Unterschied auf eine Vergleichsbasis stellen könnten....
Wenn sich ein Arzt dann noch getraut hatte, Veränderungen mit Lösemittelkontakt zu erklären, wars dann ganz aus und unseriös für die Gutachter.

Wie bescheuert das ist, brauche ich wohl nicht zu sagen...
franka
 

Was untersuchen bei chron. MCS

Beitragvon Betty Zett » Mittwoch 19. Oktober 2005, 17:32

Hallo Franka,

warum nehmen sie nicht die Kontrollgruppen, die sie bei Alzheimerstudien einsetzen? Oder die Referenzgruppen der PET Geräte Hersteller?
Bei Alzheimer und Co darf PET sein und zwar bezahlt von den Kassen und gilt als das Untersuchungsmedium schlechthin.

Bei der RKI Studie durfte PET nichts sein, weil es einen Einwand des GSF gab, man dürfe Gesunde aus ethischen Gründen
keiner Strahlung aussetzen.

Wie sagt man: Wie der Karl will, immer wie er es braucht!
Betty Zett
 

Was untersuchen bei chron. MCS

Beitragvon Anne » Mittwoch 19. Oktober 2005, 17:35

Hallo Franka,

dann werde ich mir wohl das Geld für das SPECT sparen können, wenn es letztendlich wieder so ausgelegt wird, als dass man ja keine Vergleichsmöglichkeiten hat.
Ich weiß, dass diese Untersuchung bei fast allen MCS-Kranken Schädigungen ergibt. Aber so lange man das nicht zur Bewertung heranzieht, hat es wohl nicht viel Sinn.

Liebe Grüße
Anne
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Beitragvon Betty Zett » Mittwoch 19. Oktober 2005, 19:31

Hallo Anne,

bei mir wurde das SPECT anerkannt und floß in die Bewertung des Versorgungsamtes und der BfA ein.

Liebe Grüße
Betty Zett
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Was untersuchen bei chron. MCS

Beitragvon franka » Mittwoch 19. Oktober 2005, 23:55

Hallo Anne,machs trotzdem!
Heute ist heute und morgen - wer weiß?
Dokumentation ist nie verkehrt.
Möglicherweise hast du ja glück und es nimmt jemánd ernst.
nichts unversucht lassen. wer weiß was später ist.
franka
 

Was untersuchen bei chron. MCS

Beitragvon Karlheinz » Donnerstag 20. Oktober 2005, 09:17

Epikutanhauttests vom Toxcenter. Fotografieren und vom Arzt bestätigen lassen.

Karlheinz
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Was untersuchen bei chron. MCS

Beitragvon Gudrun » Donnerstag 20. Oktober 2005, 11:23

Hallo Karlheinz,

kannst du uns zu diesem Test noch was dazu sagen? Welche Stoffe werden da getestet? Und wo genau ist er erhältlich?

Liebe Grüße
Gudrun
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Epicutan bei chron. MCS ist schwierig

Beitragvon Betty Zett » Donnerstag 20. Oktober 2005, 11:44

Hallo,

seid bei schwerer MCS nicht enttäuscht, wenn der Epicutantest nicht anschlägt, daß ist
bei schwer geschädigtem Immunsystem fast normal.
Es kann im Testverlauf dennoch zu Schockreaktionen kommen, ohne das die Haut einen Krümmel Reaktion zeigt.
Deshalb ist es wichtig so einen Test nur bei einem wirklich MCS erfahrenen Arzt mit Notfallprogramm durchzuführen.

Liebe Grüße
Betty Zett
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Was untersuchen bei chron. MCS

Beitragvon Nemo » Donnerstag 20. Oktober 2005, 13:34

Hallo Anne,

so hatte ich das nicht gemeint, die Untersuchungen sind aussagekräftig.SPECT und PET zeigen
Hirnschäden, ganz egal ob das einer will oder nicht.

Die Versicherungen wie z.B. BfA verlangen alle zwei Jahre neue Befunde oder
es ist eine Begutachtung fällig. Die Gutachter sind fast generell nicht
mit der Materie bewandert oder sind bei MCS auf Kontra eingestellt.
Da sorge ich lieber vor und liefere denen aussagekräftige, kaum widerlegbare Befunde.
Jetzt bin ich wieder dabei Befunde zusammenzustellen, weil die BfA in Kürze anfragen wird.

Viele Grüße
Nemo
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Beitragvon Karlheinz » Freitag 21. Oktober 2005, 09:36

Hallo Gudrun,

es gibt Tests für die wichtigsten Umweltchemikalien, Füllungsmaterialien, Lokalanästhetika, Metalle, Amalgam etc. Näheres auch zum medizinischen Hintergrund unter http://www.toxcenter.de. Bei mir war fast alles positiv. Wenn alles ngeativ ist bitte freuen und nicht enttäuscht sein.
Da der Test 7 Tage auf der Haut bleibt (also länger als 2) wird das Egebnis nicht immer als Allergie anerkannt.
Man hat aber recht handgreiflich (fotografieren, von Arzt bestätigen lassen) dokumentiert, das man auf bestimmte Substanzen reagiert (nach welchem Mechanismus auch immer), denen man i.d.R. nicht nur 7 Tage sondern dauernd ausgesetzt ist. Und das schnell, preiswert und von zu Hause aus.
Nach Daunderers Untersuchungen wird der Test ca. 6 Monate nach vollständigem Entfernen der Allergene aus dem Körper und vermeiden jeglichen Kontakts wieder negativ. Daher die Idee: 7-Tage Epikutantest ersetzt Umweltanamnese.
Das Toxcenter ist zu erreichen unter 089/64914949. Daunderer ist am Telefon manchmal etwas kurz angebunden. Nicht irritiern lassen. Evtl. später noch mal anrufen. Vermutlich nöchte er erst mal eine Kieferpanoramaaufnahme.
Wenns schon eher zu jucken beginnt, soll man die Probe rausschneiden, was jedoch inpraktikabel ist, da man das nicht zuordnen kann. Dann heißts wohl Augen zu und durch oder ganz abbrechen. Bei sonst. ernsten Komplikationen natürlich abbrechen. Die dürften jedoch selten sein, insbes. wenn es sich tatsächlich um Allergien handelt.

Grüße Karlheinz
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Was untersuchen bei chron. MCS

Beitragvon Gudrun » Montag 24. Oktober 2005, 13:26

Vielen Dank, Karlheinz für deine Informationen. Damit kann ich etwas anfangen. :-)

Liebe Grüße
Gudrun
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Beitragvon Chris » Montag 24. Oktober 2005, 14:34

http://www.free.de/WiLa/Berufskrankheit/o3-fabig.htm

Für die Rente oder das Versorgungsamt kann SPECT gut sein - aber für die BG?
Für die Rente zählt die Krankheit.
Für das Versorgungsamt zählt was man nicht oder kaum noch kann - Alltagsbewältigung
Für die BG zählt nur - War der Arbeitsplatz der Auslöser? Da nützen die Befunde allein nichts. Du musst beweisen, dass der Beruf Dich krank gemacht hat.

Genießt die schönen Herbsttage Chris
Chris
 

Was untersuchen bei chron. MCS

Beitragvon Janik » Dienstag 25. Oktober 2005, 07:30

Wer die Literatur der amerikanischen Behandler liest, findet eine Menge Möglichkeiten
MCS und Chemikalienschäden zu untersuchen. Diese Ärzte haben zum Teile zehntausende Patienten gesehen.
Für mich ist das ein Maßstab. Aussagen von solchen Ärzten, die zusätzlich Erfolg in ihrer Behandlung aufweisen können ist eher zu vertrauen als Studienleitern, die offensichtlich nur eins im Sinn haben.

Grüsse
Janik
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Was untersuchen bei chron. MCS

Beitragvon Janik » Dienstag 25. Oktober 2005, 07:33

Hallo Chris,

auch in einem BG Verfahren kann PET oder SPECT weiterhelfen, wenn es sich um neurotoxische Chemikalien gehandelt hat, durch die jemand krank wurde. Für gewisse Chemikalien kennt man heute schon bestimmte Schädigungsmuster.
Wenn ein BG Fall letztendlich entschädigt wird, dann kommen auch die Einschränkungen im Alltag
durch die Chemikalienschädigung zum Tragen.

Grüße
Janik
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Diagnostik

Beitragvon Janik » Dienstag 25. Oktober 2005, 09:00

Ich möchte Euch gerne mit Silvia zusammen Untersuchungsmöglichkeiten von einigen anerkannten Umweltmedizinern
hier einschreiben. Wir können es nur schrittweise, weil wir dazu Bücher durchschauen müssen.


I. Prof. Rapp - Diagnostik bei Kindern und Lehrern krank durch Teppichboden oder Chemikalien in der Schule:

Immunschäden
Die Mehrzahl meiner behandelten Patienten hatte eine Anzahl von immunologischen Störungen, die
im Blut zu testen sind.

Laboranalytik
Bei einigen zeigten sich bei laboranalytischen Untersuchungen Chemikalien.

Neurologische Schäden
Über ein Drittel hatte Antimyelinantikörper und / oder Antikörper gegen die eigenen Zellkerne.
67 % (4 von 6) hatten Störungen der Nervenleitgeschwindigkeit.

Provokation Neutralisations Methode (Miller Test)
Durch PN Test konnte festgestellt werden, daß die Meisten auf Staub, Schimmel, Pollen und Nahrung reagierten, wie auch auf Alltagschemikalien wie Formaldehyd, Phenol, Glyzerin und Kohlenwasserstoffe.
Bei Tests von Kindern, die durch Teppichboden in ihrer Schule krank wurden, reagierten 75% der Kinder und 60% der Lehrer positiv auf Extrakte die aus dem Teppichboden hergestellt worden waren.
Provokationstests zeigten die Symptome, die die Kinder auch in der Schule hatten.

SPECT
Vier Schüler und vier Lehrer ließen ein SPECT Scan durchführen. Es zeigten sich leichte bis schwere Veränderungen in deren Gehirn. Die Veränderungen waren typisch für die Exposition durch neurotoxische Substanzen. Aus finanziellen Gründen konnten wir diesen Test nicht bei allen Betroffenen durchführen.

Tierversuch
Bei Anderson Laboratories untersucht. Er war bereits ein Jahr alt und roch nicht mehr.
Mäuse wurden mit zermahlenem Teppich unter strikt kontrollierten Laborbedingungen bepustet. Sie wurden an zwei Tagen für je 4 Stunden dem Teppichboden ausgesetzt.
Während des Tests erlitten einige Mäuse Schwellungen im Gesicht, Atembeschwerden, Hautreaktionen, Augenprobleme und Lähmungen. Eine Maus starb in der 3. Stunde des ersten Testtages. Der Test ist in meinem Video "Sick Schools" zu sehen.
Janik
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Was untersuchen bei chron. MCS

Beitragvon Anne » Dienstag 25. Oktober 2005, 15:38

Hallo Janik,

du schriebst:

---> Für gewisse Chemikalien kennt man heute schon bestimmte Schädigungsmuster.

Genau das ist wahrscheinlich die Ursache dafür, dass Chemikaliengeschädigte die Untersuchungen, die die Schädigungsmuster aufdecken könnten selbst bezahlen müssen.....

Ich habe mittlerweile eine berufsbedingte 10-jährige Lösungsmittelschädigung hinter mir und zusätzlich noch vier Jahre Ammoniak. Und dann muss ich es auch noch selbst bezahlen, wenn ich dadurch erkrankt bin.

Liebe Grüße
Anne
Anne
 

MCS beweisen

Beitragvon Konstantin » Montag 26. Dezember 2005, 18:22

Wie man Chemikaliensensibilität beweist:

Chemisch sensible Patienten können objektiv diagnostiziert werden;
dies wird am besten in doppelblind-, placebokontrollierten, niederigdosierten
Challenge Tests, unter umweltkontrollierten Bedingungen durchgeführt.

Rea, WJ; Ross GH; Johnson AR; et.al.,
Confirmation of chemical sensitivity by means of double-blind inhalant challenges to toxic volatile chemicals.
Clin. Ecol., 1990
Konstantin
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