Giessen: Psychologen lernen von Schauspielern

Giessen: Psychologen lernen von Schauspielern

Beitragvon Alex » Dienstag 23. März 2010, 23:35

Wie echt – Arbeiten mit Schauspielpatienten
Studenten trainieren Kommunikation mit Schauspielpatienten im Praktikum der Psychosomatik

Depression, Angst, Schmerzen – mit diesen und anderen psychischen Beschwerden von Patienten werden im neuen Semester angehende Mediziner des Fachbereichs Medizin der Justus Liebig Universität Gießen gezielt konfrontiert. Aber: Die Patienten sind nicht „echt“ und die Studierenden befinden sich im siebten Semester.
„Arzt sein“ ist ein kommunikativer Beruf und die Kommunikation muss gelernt - und geübt werden. Am der Gießener Medizin-Fachbereich wird seit einem knappen Jahr das Kommunikationstraining durchgeführt, bei dem die angehenden Mediziner ganz gezielt das ärztliche Gespräch üben. Ab dem siebten Semester im Praktikum Psychosomatik.
Die Laienschauspieler spielen dabei eine zentrale Rolle. Sie werden unter fachkundiger Anleitung eine Patientenrolle einüben – mit Depression, Angst oder Schmerzen beispielweise.
Beim Training geht es um das medizinische Erkennen einer Krankheit durch das strukturierte Gespräch, samt Anamnese, Diagnose. Ebenso geht es um die Übermittlung weniger schöner Nachrichten. Wie verhalte ich mich gegenüber dem Patienten? Wie frage ich ihn? Wie bringe ich ihn dazu mir etwas zu erzählen und wie teile ich ihm mit, dass er wahrscheinlich Krebs hat? Eine Situation die die Studierenden bisher nur aus der Theorie kennen.
„Learning by doing!“ - ärztliche Kommunikation kann man nur in der Praxis am Patienten üben und erlernen. Die Stärken der Schauspielpatienten liegen darin, dass sie den angehenden Medizinern direkt Feedback geben können. Diese Rückmeldungen helfen den Studierenden, ihre Haltung und ihre Kommunikation zu verbessern.
Das Training im Praktikum Psychosomatik in der Gießener Fakultät ist ein fester Bestandteil des Lehrplans und trägt zur Qualitätsverbesserung des Medizinstudiums bei.


Derzeit werden noch interessierte Laienschauspieler gesucht. Neben flexibler Tagesfreizeit sind Zuverlässigkeit und Engagement wichtige Voraussetzungen. Die Einsätze werden stundenweise vergütet.
Informationen dazu gibt es beim Projektleiter der Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie, Dr. S.H. van der Mei

http://www.ukgm.de/infosys/news/list.php?s=16#9306
Alex
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Giessen: Psychologen lernen von Schauspielern

Beitragvon Kira » Mittwoch 24. März 2010, 09:45

Echt krass .......

Gruß Kira
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Kira
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