Der Methacholintest

Der Methacholintest

Beitragvon Juliane » Sonntag 30. Mai 2010, 11:23

"Der Methacholintest (Methacholin-Provokationstest, engl.: Methacholine Challenge Test ) ist ein unspezifischer, inhalativer Provokationstest, der in der Pneumologie und Allergologie zur Messung von bronchialer Obstruktion und Hyperreaktivität z. B. bei Asthma bronchiale eingesetzt wird......


In Deutschland wird von der Firma Lindopharm unter den Handelsnamen Provokit® 0,33 % Inhalationslösung, (Pulver + Lösungsmittel) vertrieben. Provokit® enthält in einer 10 ml Durchstechflasche (rot) mit Pulver: 33 mg Methacholinchlorid und als Hilfsstoffe Dinatrium hydrogenphosphat-2-Wasser und Natrium dihydrogenphosphat-1-Wasser, in einer Durchstechflasche (blau) mit Lösungsmittel: Wasser für Injektionszwecke......



Für Provokationstests mit Methacholinchlorid gelten die gleichen Vorsichtsmaßnahmen, die grundsätzlich in Lungenfunktionslabors notwendig sind. Das Personal muss mit der Therapie von Atemwegsobstruktionen einschließlich des Asthmaanfalls vertraut sein. Bei Bedarf müssen Sauerstoff und inhalative β2-Sympathomimetika verabreicht werden können. Ein Arzt mit Erfahrung in der Notfallmedizin muss jederzeit erreichbar sein. Bei einem Patienten darf innerhalb von 24 Stunden der Methacholintest jeweils nur einmal durchgeführt werden....


Kontraindikationen
Der Methacholintest darf nicht durchgeführt werden bei:

bekannter Überempfindlichkeit gegen Methacholinchlorid oder anderen Parasympathomimetika
mittelschwerer Atemwegsobstruktion
schweren kardialen Erkrankungen, insbesondere bradykarde Rhythmusstörungen, Gebrauch von Parasympathomimetika
spirometrieinduzierter Obstruktion (gilt nicht für ganzkörperplethysmographische Messung)
Exacerbation eines Asthma bronchiale
schwerer arterieller Hypertonie
Schwangerschaft
Kindern unter 5 Jahren
Besondere Vorsicht ist auch geboten, wenn in der Anamnese ein Status asthmaticus oder ein anaphylaktischer Schock eruierbar ist.....


Pharmakodynamik und Pharmakokinetik
Methacholin mit dem ATC-Code V04CX11 ist ein Muskarinrezeptor-Agonist, der langsamer durch Cholinesterasen abgebaut wird als Acetylcholin. Es handelt sich um einen direkten cholinergen, parasympathomimetischen Bronchokonstriktor, der über eine Stimulation des Nervus vagus wirkt...."



http://de.wikipedia.org/wiki/Methacholintest
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Beitragvon Juliane » Sonntag 30. Mai 2010, 11:24

"Unter unspezifischen inhalativen Provokationen versteht man Untersuchungen mit bronchokonstriktorisch wirksamen pharmakologischen Substanzen. Die Untersuchung ist bei Patienten mit chronischem Husten und/oder Atemnot unklarer Genese indiziert, wenn spontan keine messbare Obstruktion vorliegt. Zur Durchführung wird heute vorwiegend der Methacholintest mit dem Cholinergikum Methacholin verwendet. Im Vergleich zu anderen Substanzen wie Histamin oder Carbachol ist mit unerwünschten lokalen oder systemischen Neben- oder Spätwirkungen nicht zu rechnen...."

http://wapedia.mobi/de/Allergietest#5.
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Beitragvon Juliane » Sonntag 30. Mai 2010, 11:24

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Beitragvon Juliane » Sonntag 30. Mai 2010, 12:11

AWMF online

Leitlinien der Deutschen Gesellschaft Allergologie und klinische Immunologie



"7.2 Forschungsbedarf

Ist der Ausfall eines bronchialen Provokationstests mit Allergen aus dem Ergebnis eines

Provokationstests mit Histamin oder Methacholin und dem Ergebnis einer Hauttitration mit

dem in Frage stehenden Allergen quantitativ vorhersagbar?

Welche Allergen-Dosis führt zu sicheren, spezifischen und sensitiven

Provokationsergebnissen; d.h., wie ist die Allergen-Dosis zu ermitteln, die den natürlichen

Expositionsbedingungen entspricht?

Es besteht Forschungsbedarf hinsichtlich der Vergleichbarkeit der hier angeführten

Methoden.

Allergen-Extrakte müssen standardisiert bzw. vorhandene Standards angewandt werden.

Die Effekte einer medikamentösen Begleittherapie müssen untersucht werden."


http://www.dgaki.de/Leitlinien/veraltetAWMF-BronchProvo_061-006.pdf
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Beitragvon Amazone » Sonntag 30. Mai 2010, 18:33

Nur noch einmal zur Erinnerung aus einem früheren Post von mir:

Nachstehend ist zu lesen, dass der Metacholintest nicht geeignet ist, um die Mechanismen von Hyperreagibilität bei chemischer Verletzung zu objektivieren, und die Schlussfolgerung ist, dass man einen solchen Test bei MCS ablehnen sollte.

"Methacholine Challenge
A harmful test that is used for lung function analysis which, can exacerbate chemically injured patients is methacholine challenge. Methacholine is a substance used to diagnose conventional (IgE) asthma. It was not developed to diagnose reactive airway disease, which has a completely different physiologic mechanism: neurogenic inflammation. Methacholine is a respiratory irritant. Its use in reactive airway disease can result in false diagnosis (of no lower airway problem) and/or prolonged exacerbation of reactive airway disease. It is thus medically contraindicated in patients with reactive airway disease, such as chemical injury patients. It can also cause vasoconstriction with coronary spasm.i The methacholine challenge has been found to be not a reliable predictor of airway hyperactivity study of non-smoking persons with airway hyperactivity to irritants.ii Its value is also unscientific, as it does not show correlation with patients who react to scented products, etc.2

Cold air challenge is sometimes used, but to avoid exacerbation of irritant effects and achieve optimal validity, use of the Robert Wood Johnson epidemiologic survey is preferred.2 This has been validated to distinguish between irritant asthma and healthy controls.iii

NEVER ACCEPT ANY CHALLENGE TESTING before discussing with your doctor because some types can cause long standing exacerbation (methacholine) and some others have meaningless, unverified protocols and can aggravate your illness without potentially valid conclusions. This includes methacholine challenge during lung function testing. Methacholine is a respiratory irritant that can cause long lasting exacerbations (weeks to months) in toxic injury patients with reactive airway disease. Methacholine was not designed to test the mechanism causing reactive airways from chemical injury. Diffusing capacity can use high levels of carbon monoxide, which greatly increases sensitization. See the Methacholine/Diffusing Capacity section on this website."

chemicalinjury.net/MC/16%20Methacholine%20Challenge.doc
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Beitragvon Juliane » Sonntag 30. Mai 2010, 23:46

chemicalinjury.net/MC/16%20Methacholine%20Challenge.doc

Siehe auch


viewtopic.php?t=5281
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Beitragvon Juliane » Montag 31. Mai 2010, 00:39

In Bochum ( Prof. Merget)verwendet man Methacholin, Zimtaldehyd

Zitat:

"Die Lungenfunktionsprüfung wurde mit dem Masterlab der Fa. Viasys Healthcare, Höchberg, durchgeführt. Methacholin wurde mittels Provotest II der Fa. Pari, Starnberg, vernebelt. Die Messung der Lungenfunktion im Rahmen des Methacholin-Tests erfolgte sowohl bodyplethysmographisch als auch spirometrisch. Das Hyperreaktivitätskriterium war eine PD20FEV1 < 0,46 mg inhaliertes Methacholin.

Der inhalative Provokationstest mit Zimtaldehyd (Fa. HERMAL) erfolgte mit einem APSpro-Vernebler der Fa. Viasys Healthcare (kumulierte Dosis 0,4 µg bis 36 mg Zimtaldehyd in Ethanol 70%), wobei als Negativkontrolle das Lösungsmittel verwendet wurde. Die Selbsteinschätzung der Versicherten bezüglich der Empfindlichkeit gegenüber Umweltreizen wurde mit einem Fragebogen ermittelt, der die Reaktion auf insgesamt 67 Umweltreize abfragt, die auf einer abgestuften Skala von "gar nicht zutreffend" (=0) bis "sehr zutreffend" (=5) bewertet werden......


Wir stellten die Diagnosen einer idiopathischen, teils physikalischen Urticaria und Umweltintoleranz (MCS-Syndrom). Zusammengefasst sahen wir im vorliegenden Fall die medizinischen Voraussetzungen zur Anerkennung einer BK 4301 als nicht gegeben. Die Assoziation zwischen Umweltintoleranz und NIICR bleibt in epidemiologischen Studien zu prüfen."


http://www.ipa.ruhr-uni-bochum.de/publik/info0305/amfall0305.php


In Hamburg (Prof. X. Baur ) verabreicht man Metacholin, sowie ein Helium-Kohlenstoff-Sauerstoff-Gemisch.

Zitat:

"Im Rahmen des MCS-Projekts soll untersucht werden, ob MCS-Patienten überhäufig Störungen im Bereich des Atemtraktes aufweisen, Entzündungsmarker in der Ausatemluft aufweisen oder überhäufig Allergien vom Typ I auf " Umwelt-Allergene" haben.
Auf Anfrage wurde gesagt, dass beim Lungenfunktionstest Metacholin, eine chemische Substanz, verwendet wird, sowie ein Helium-Kohlenstoff-Sauerstoff-Gemisch.
Dieses Projekt bietet Prof. X. Baur vom Zentralinstitut für Arbeitsmedizin an."

viewtopic.php?t=5281


An der LMU (Prof. Dr. Nowack) verabreicht man "Straßenstaub"


Zitat

"Für den Provokationstest saß ich in einer Prüfkammer (Glaskasten mit Inhaliergeräten), und bei jeder neuen Einatmung bekam ich etwas mehr „Straßenstaub“ verabreicht. "

http://www.csn-deutschland.de/blog/2010/05/28/eu-rente-bewilligt/
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Beitragvon Juliane » Montag 31. Mai 2010, 12:13

In Erlangen macht man Expositionstestungen mit Isocyanate, Formaldehyd

Krems schrieb am 17.05.2008,


Zitat

Ich wurde in Erlangen einem Expositionstest unterzogen.
Damals war ich noch gutgläubig, danach nicht mehr.
Mein Gesundheitszustand brach durch diese Tests (Isocyanate, Formaldehyd)
völlig zusammen. Im Bericht des BG Gutachters an das Gericht
stand: "leichte Reaktion..., die nicht auf Zusammenhang mit einer Berufskrankheit hindeutet"

viewtopic.php?t=6456
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