Heuser beschreibt MCS Diagnostik

Heuser beschreibt MCS Diagnostik

Beitragvon Kaloo » Dienstag 10. August 2010, 10:24

Heuser auf facharzt.de "...Wann immer Ärzte derartige Beschwerden nicht verstehen, neigen sie dazu, diese Beschwerden und die Verfassung des Patienten zu psychiatrisieren und Diagnosen wie psychosomatische oder somatoforme Störung, Konversions-Reaktion, posttraumatische Stresserkrankung und andere Diagnosen zu benutzen.

Mit dieser Aufzeichnung werde ich - für den Patienten mit Multisystem-Beschwerden nach chemischer Exposition - eine praktische Vorgehensweise skizzieren. Das Protokoll hat sich für meine Patienten und mich gut bewährt. Es dokumentiert chemische Verletzungen (sofern vorhanden) und ermöglicht folglich eine objektive Beurteilung der Beschwerden des Patienten.

Anomale Gehirn-Scans nach toxischer Exposition...
Die Funktion des Zentralnervensystems sollte durch eine neuro-psychologische Beurteilung (inklusive Tests für Simulanten) bewertet und durch einen funktionellen Gehirn-Scan (Single Photon Emission Computed Tomography (SPECT) oder Positron Emission Tomography (PET)) bei den Patienten ergänzt werden, die über Störungen der kognitiven Funktion, der Kurzzeit-Merkfähigkeit, des Gleichgewichts und auch Verhaltensveränderungen sowie intermittierende Verwirrung klagen.

Signifikante Anomalien nach toxischer Exposition lassen sich mittels PET dokumentieren. Wir haben mehr als 30 Patienten entsprechend untersucht und bewertet, bei denen sich signifikante Schädigungen der neuro-psychologischen Funktionen zeigten und deren PET-Gehirn-Scans hochgradig anomal waren.

Der ursprüngliche Scan kann als Vergleichsbasis für Nachfolge-Scans und deren Bewertung - im Hinblick auf künftige chemische Exposition oder Therapie - dienen. Wenn SPECT oder PET nicht verfügbar sind, kommen ein Elektroenzephalogramm (EEG) und Untersuchungen mit evoziertem Potential (einschließlich P-300) in Frage.

Strukturelle Anomalien werden mit einem MRI (Magnetic Resonance Imaging) ausgeschlossen. Die Durchgängigkeit der zerebralen Gefäße wird mittels MRA (Magnetic Resonance Angiography) beurteilt.


Auch ein trockenes Auge tritt häufig auf
Periphere Nervenfunktion wird auf traditionelle Weise mit der Durchführung von Untersuchungen der Nervenleitgeschwindigkeit und mittels Elektromyographie (EMG) festgestellt. Eine sensiblere Testmöglichkeit bietet jedoch das CPT (Current Perception Threshold). Es empfiehlt sich bei Patienten, die nach chemischer Exposition über Taubheit, Kribbeln, Schmerzen, Jucken und andere anomale Empfindungen klagen.

Eine Augenuntersuchung sollte abklären, ob das Syndrom eines trockenen Auges vorliegt. Dieses wird laufend nach chemischer Reiz-Exposition festgestellt und kann für Beschwerden wie Trockenheit, Reizung, Jucken und für intermittierendes Verschwommensehen verantwortlich sein.

Die Hals-Nasen-Ohren-Untersuchung offenbart des Öfteren objektive Beweise (Atrophie, Röte) für eine chronische Rhinitis und eine chronische Laryngitis. Stimmband-Reizung und/oder Dysfunktion ist ebenfalls häufig und erklärt sodann die Beschwerden von Heiserkeit, Husten und Kurzatmigkeit.

Über die pulmonale Funktion lassen sich obstruktive und/oder restriktive Schädigungen dokumentieren, die Kurzatmigkeit, Husten und Keuchen verursachen. Chronisches Asthma kann sich entwickeln und über viele Jahre hinweg fortbestehen - selbst nach einer sehr kurzen inhalativen Exposition gegen Reiz-Chemikalien.

Eine Mastzellen-Störung könnte Allergien erklären
Die Untersuchung des endokrinen Systems zielt primär auf Beweise für eine anomal niedrige Schilddrüsenfunktion, sekundär auf eine chronische Schilddrüsenentzündung (die sich nach chemischer Exposition sodann entwickeln kann), aber auch auf unregelmäßige Menstrual-Perioden, Fehlgeburt und anomale Testikular-Funktion. In der amerikanischen männlichen Bevölkerung zeigt sich - nach chemischer Exposition - laufend ein hoher Prozentsatz (zeitweilig 50 Prozent überschreitend) von unregelmäßig geformten Spermien.

Eine Haut-Konsultation sollte bei Patienten durchgeführt werden, die über wiederkehrenden Hautausschlag, Striemen und Jucken klagen. Klagt der Patient über Rötungen und anaphylaktische Reaktionen, ist eine Hautbiopsie angezeigt. Nach unseren Erfahrungen leidet eine signifikante Anzahl von Patienten an einer Mastzellen-Störung, was deren Allergien und chemische Sensibilität erklären dürfte [1]. Bei diesen Patienten findet sich in der Hautbiopsie eine überdurchschnittlich hohe Anzahl von Mastzellen.

Die Immunfunktion verdient bei jedem Patienten eine Bewertung. Einige Komponenten (wie TA1-Zellen [2], Chemikalien-Antikörper) sind Indikatoren für eine erfolgte chemische Exposition. Andere wie die natürlichen Killerzellen sind ebenfalls sehr oft betroffen und - falls unterwertig für einen signifikanten Zeitraum - könnten sie das erhöhte Krebsrisiko bei diesen Patienten erklären....


http://www.facharzt.de/content/red.otx/173,715,0.html
Kaloo
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Re: Heuser beschreibt MCS Diagnostik

Beitragvon Kira » Samstag 8. November 2014, 11:35

davon wollen die Mediziner auch nichts mehr wissen oder wie war das noch ...
CHEMISCH VERLETZT
Erste Beweise für Hirnschäden
Interview mit Professor Gunnar Heuser, einem der führenden Experten für Chemikalienopfer

Der in Hamburg geborene Toxikologe und Hirnforscher Gunnar Heuser lehrte lange Zeit an der Universitätsklinik von Kalifornien (UCLA). Heute behandelt er in seiner Privatpraxis in Los Angeles Chemisch Verletzte. Außerdem vertritt er die Kranken als medizinischer Gutachter vor Gericht. Um Schäden durch Chemiegifte im Gehirn nachzuweisen, setzt der renommierte Mediziner zwei junge - und teure - Verfahren ein: "Positronen-Emissions-Tomographie" (PET) und " Single Photon Emission Computed Tomography" (SPECT).

Daß die Chemisch Verletzte Cindy Duehring 1997 den Alternativen Nobelpreis für ihre aufklärerische Arbeit zu den gesundheitlichen Risiken von Chemiegiften verliehen bekam, geht auf den Vorschlag von Gunnar Heuser zurück. ...

http://www.medi-info.de/infos/MCS/heuser.php
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