SPECT auffällig bei Chemikaliengeschädigten

SPECT auffällig bei Chemikaliengeschädigten

Beitragvon Janik » Samstag 15. September 2007, 10:18

SPECT-Hirnstamm-Rezeptor-Szintigraphie und SPECT-Hirn-Perfusions-Szintigraphie bei Schadstoffbelastungen
Stefan Labouvie, Kurt Müller


Ziel der Untersuchungen war es, signifikante Perfusionsstörungen im Gehirn und Störungen im dopaminergen System der Basalganglien bie Schadstoffbelastungen nachzuweisen.
Methode: Bei 248 Patienten mit Schadstoffbelastungen wurde mit Tc-99m-HMPAO eine SPECT-Perfusions-Szintigraphie des Gehirns durchgeführt. Eine SPECT-Untersuchung der D2-Dopamin-Rezeptoren in den Basalganglien erfolgte bei 159 Patienten mit Schadstoffbelastungen mit Jod 123-IBMZ. Die Auswertung beider Untersuchungen erfolgte qualitativ und quantitativ.

Ergebnis: Mit Hilfe der SPECT-Perfusions-Szintigraphie des Gehirns kann man typische Perfusionsstörungen in den Hemisphären bei Schadstoffbelastungen nachweisen, die meistens als sogenanntes “Patchwork-Muster“ imponieren. Von 248 Patienten hatten 89% eine Perfusionsstörung, während 11% eine regelrechte Perfusion in den Hirnhemisphären aufwiesen. Die Perfusionsdefekte waren in der Frontal-, Temporal- und Occipitalregion und im visuellen Cortex nachweisbar.

Die Hirnstamm-Rezeptor-Szintigraphie charakterisiert den postsynaptischen Dopamin-Rezeptor-Status bei Basalganglienerkrankungen. Die Untersuchungen bei Schadstoffbelastungen haben ergeben, daß ein veränderter Dopamin-Rezeptor-Status vorliegt, da die postsynaptische Rezeptordichte in den Basalganglien (Corpus striatum) signifikant erniedrigt ist. Von den untersuchten 159 Patienten hatten 71% einen pathologischen Befund, 29% hatten eine normale Rezeptordichte.

Diese Ergebnisse lassen den Schluß zu, daß beide Untersuchungsverfahren geeignet sind, Perfusionsstörungen und Störungen des dopaminergen Systems in den Basalganglien bei Schadstoffbelastungen nachzuweisen. Die Perfusionsminderungen sind möglicherweise im Rahmen einer bestehenden Immun-Angiitis zu deuten. Ursache der Störungen im dopaminergen System könnten Antikörperbildungen sein, die durch Schadstoffe induziert werden oder Schadstoffe könnten sogenannte Schein-Neurotransmitter sein, die die Rezeptoren besetzen.



Autorenadresse:
Dr. Stefan Labouvie


http://www.umweltmedizin.de/content/articles/511/537/index.html?catid=537&artid=9999&comp=41

2. Deutschsprachiger Kongress für Praktische Umweltmedizin
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SPECT auffällig bei Chemikaliengeschädigten

Beitragvon Janik » Samstag 15. September 2007, 10:20

Dioxin- und SPECT-Analysen bei einem Fall von Holzschutzmittelvergiftung
Karl-Rainer Fabig


Im Fall des Patienten ergab sich ein linearer Plot zwischen den (fünf) TEQ-Werten und den dazugehörigen (fünf) SPECT-Befunden.

Schlußfolgerung
Eine umweltmedizinisch fundierte Analyse der pathologischen SPECT-Befunde (-rCBF 10 %) und der Exposition suggeriert, daß die Ausprägung der pathologischen SPECT-Befunde und der Symptome durch die sich ändernde Toxizität der PCDD/PCDF bestimmt wird.

http://www.umweltmedizin.de/content/articles/511/537/index.html?catid=537&artid=9999&comp=40
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SPECT auffällig bei Chemikaliengeschädigten

Beitragvon Janik » Samstag 15. September 2007, 10:22

Zitat - "Im Zusammenhang mi einer toxischen Encephalopathie halte ich die SPECT-Untersuchung für indiziert, wenn aufgrund von Anamnese und Klinik mit einer solchen Schädigung des Gehirns zu rechnen ist."

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SPECT des Gehirns: Technik – Indikationen – Ergebnisse
Ernst-Ulrich Bieler


Dr. med. Ernst-Ulrich Bieler
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