Riechprüfung mit MCS?

Riechprüfung mit MCS?

Beitragvon Katze » Dienstag 9. Juni 2009, 17:48

Bei einem Gutachten soll bei mir eine Riechprüfung vorgenommen werden. Hat jemand schon Erfahrung mit so einem Test gemacht? Nebenwirkungen?
Katze
 

Riechprüfung mit MCS?

Beitragvon Dundee » Dienstag 9. Juni 2009, 20:46

Was sollst Du einatmen?
Allergene oder Chemikalien?

Provikationstests sind immer gefährlich, besonders wenn Du den Stoffen ausgesetzt wirst durch die Du krank geworden bist. Meistens kann man im Blut feststellen ob jemand auf etwas reagiert, z.B. durch ITT oder LTT.
Dundee
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Riechprüfung mit MCS?

Beitragvon Analytiker » Dienstag 9. Juni 2009, 22:11

So etwas kann man ablehnen, bei MCS können solche Tests unabsehbare Komplikationen ergeben.

Hast Du einen Rechtsbeistand?
Analytiker
 

Riechprüfung mit MCS?

Beitragvon Katze » Dienstag 9. Juni 2009, 23:14

Die Rechtslage ist schwierig, da es sich nicht eindeutig um einen Provokationstest handelt. Das Riechvermögen wird nur getestet.
Katze
 

Riechprüfung mit MCS?

Beitragvon Juliane » Mittwoch 10. Juni 2009, 00:00

Als erstes einen Rechtsanwalt organisieren, Katze.

Lies mal hier weiter:

Umweltmedizner Dr. Bartram (1.Vorsitzender Deutscher Berufsverband der Umweltmediziner e. V.) hat wohl ähnliche Erfahrungen, jedenfalls äusserte er sich zu Hauttestungen (die ja auch zu Provokationstestung hinzugehören) in der Zeitschrift Gesundheit und Gesellschaft 7-8/07 wie folgt, Zitat: "Die üblichen Allergietests über die Haut sind heute wissenschaftlich und ethisch in Frage gestellt Das Einbringen von Allergenen in die Haut kann neue Allergien auslösen, die Interpretation dieser Tests ist subjektiv. Die Umweltmedizin arbeitet dagegen mit modernen Verfahren, bei denen die Lymphozyten der Patienten untersucht werden. Diese Tests sind besser objektivierbar und stellen für die Patienten kein Risiko dar."

http://www.dbu-online.de/fileadmin/Veroeffentlichungen/Artikel_Bartram.pdf


viewtopic.php?t=5800


LTT macht zum Beispiel das Labor http://www.imd-berlin.de/index.php?id=45

Der Hausarzt kann sich mit Dr. von Baehr in Verbindung setzten.

Das Abnahmematerial wird von Berlin an den Hausarzt verschickt und kann mit der Post nach Berlin verschickt werden.
Juliane
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Riechprüfung mit MCS?

Beitragvon Katze » Mittwoch 10. Juni 2009, 08:43

@ Juliane

Danke für Die Infos.
Katze
 

Riechprüfung mit MCS?

Beitragvon Juliane » Mittwoch 10. Juni 2009, 12:26

Hier nochmal zur Erinnerung zum Thema Test an lebenden Menschen:


Der Expositionstest

"Ein an Epilepsi vorerkrankter Arbeitnehmer eines .. Krankenhauses ist an seinem Arbeitsplatz u.a. Styrol .. Dämpfen ausgesetzt. Aufgrund der von ihm geklagten gesundheitlichen Beschwerden lässt sein Arbeitgeber eine ärztliche Untersuchung in einem vielfach beauftragten Institut durchführen. Dort werden Proben aus den mitgebrachten Arbeitsstoffen erhitzt und von dem Mandanten jeweils eine Viertelstunde lang versuchsweise eingeatmet . Diese Expositions-Testungen haben bei dem Mandanten schwerwiegende Gesundheitsschäden zur Folge, u.a. schwerste epileptische Anfälle, die aufgrund der medikamentösen Einstellung seit Jahrzehnten nicht mehr aufgetreten waren, mehrwöchige Lungenerkrankungen etc. .."

Zitat aus umwelt-medizin-gesellschaft 3/2004 Seite 245



http://www.umwelt.zdf.de/ZDFforum/foren/sendungen/frontal21/F4872/msg1307439.php



Der Provokationstest

"In einem weiteren Verfahren gegen einen Rentenversicherungsträger wird eine bereits seit ihrer Kindheit an allergischem Asthma bronchiale, Neurodermitis und u.a. zahlreichen, schwerwiegenden Allergien leidende Mandantin durch eine Fachärztin für Allgemeinmedizin im Auftrag des Rentenversicherungsträgers untersucht. ...(es ) werden für die Begutachtung bei ihr intrakutane sowie inhalative Provokationstests vorgenommen. Innerhalb von vier Wochen verliert die Patientin ... ihre komplette Behaarung (primäre wie sekundäre ..). Fast sämtliche Nahrungsmittel werden nicht mehr vertragen.. Sie leidet unter Schwindel. Schlafstörungen, extremen Leistungsabfall und ist nur noch mit fremder Hilfe in der Lage, ihren Haushalt zu versorgen."

Zitat aus umwelt-medizin-gesellschaft Heft 3/2004 Seite 247

http://www.zdf.de/ZDFforum/ZDFde/inhalt/23/0,1872,5334327,00/frontal21/F4872/msg1307472.php
Juliane
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Riechprüfung mit MCS?

Beitragvon Monja » Mittwoch 10. Juni 2009, 14:16

Hallo Katze,
du solltest dem Arzt unbedingt hier unsere Seite zeigen, bzw. den Link
und ihm sagen, dass man mit MCS eine weitaus höhere Geruchswahrnehmung
hat inclusive Folgewirkungen, die ER nicht abschätzen kann und dass das
typisch ist bei MCS. Ich hatte auch mal so einen Chaoten von Neurologen,
der hielt mir ganz spontan während einer Bein- Untersuchung plötzlich so
ein chemie- stinkendes Fläschchen unter die Nase, ohne Vorwarnung, ich
hätte ihm am liebsten eine geklatscht, so ein Irrer! Sei vorsichtig, die
haben KEINE Ahnung von MCS und können es sehr verschlimmern.

Herzlichst Monja
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Riechprüfung mit MCS?

Beitragvon Lennox » Mittwoch 10. Juni 2009, 14:39

Welche Substanzen will denn der Gutachter testen?
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Riechprüfung mit MCS?

Beitragvon Katze » Donnerstag 11. Juni 2009, 08:47

Die Substanzen sind mir noch nicht bekannt.
Katze
 

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Beitragvon Monja » Donnerstag 11. Juni 2009, 10:39

Und w o z u ?
Was ist seine Begründung? Sollst du nur Versuchskaninchen sein?

Herzlichst Monja
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Riechprüfung mit MCS?

Beitragvon Amazone » Freitag 12. Juni 2009, 03:34

Hallo Katze,

vielleicht hilft dir das weiter, dass es ein Fehlglaube ist, dass MCS nur etwas mit der Geruchswahrnehmung von Duftstoffen zu tun hat. Es ist nicht die Wahrnehmung, die die Symptome bzw. eine Reaktion auslöst, sondern die neuro-toxische Wirkung der chemischen Substanzen.

Deshalb macht ein Riechtest nicht so sehr viel Sinn, abgesehen davon, dass das ein Provokationstest ist, der für MCS-Patienten schwerwiegende Folgen haben kann. Dem muss man sich nicht aussetzen.

Siehe hierzu:

http://www.nicnas.gov.au/Current_Issues/MCS/Submissions/Dianne_Sulman2.pdf


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Riechprüfung mit MCS?

Beitragvon Arnfried » Freitag 12. Juni 2009, 22:38

Ich "durfte" das mal bei einem HNO und Möchtegern-Umweltarzt machen. Habs überlebt. Die Gerüche kamen aus "Filzstiften"; das einzig schlimme war Pfefferminz. Die Gerüche wirken jeweils nur kurz ein - ein Mal einkaufen finde ich schlimmer.

Soll aber keine Aufforderung sein, diese Untersuchung unüberlegt machen zu lassen!
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Riechprüfung mit MCS?

Beitragvon Katze » Samstag 13. Juni 2009, 10:17

@ Monja
@ Arnfried

Hab euch eine PM geschickt!
Katze
 

Riechprüfung mit MCS?

Beitragvon Monja » Samstag 13. Juni 2009, 11:14

Vorsicht ist geboten, liebe Miezekatze,
unsere eigene Intuition ist klüger als die Gutachter,
höre auf sie, wenn es soweit ist...

Herzlichst Monja
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Riechprüfung mit MCS?

Beitragvon Amalie » Sonntag 14. Juni 2009, 22:54

Zu Amazones Link

Attn: NICNAS

GPO Box 58,

Sydney, NSW. 2001.

MCS@nicnas.gov.au

A Personal submission to NICNAS in response to "A Review of Multiple Chemical Sensitivity – Working Draft Report" released in November 2008.

My comments are based on my own personal experience living with MCS, helping those with the condition, and research I have read.


Page 7 Notes: Some challenge tests suggest that it is the smell or odour of a triggering agent, rather any of its pharmacological or toxicological properties per se that elicit MCS symptoms.

My response: Whilst people with MCS describe the smell of a substance, it is not the smell that elicits the reaction it is the chemical substance of an object. This is also true of naturally forming chemicals within natural substances, such as plant life and foods.

Odours can be perceived differently for different sufferers and to describe a chemical as a smell is misleading, and will never identify the chemical that maybe causing the reaction. This would hinder future research. People with MCS should be taken more seriously; they are often referred to as canaries in the coalmine, and can usually identify toxic levels of a substance or environment well before science discovers it to be.

Research also shows that many people with MCS have a heightened sense of smell; however there are also sufferers of MCS who have little or NO sense of smell, yet still elicit a reaction. (1) Therefore, how can a smell be a triggering agent, in those with MCS who have No sense of smell?



Ubersetzung des Textes aus einem Schreiben an http://www.nicnas.gov.au/


Zu Seite 7: Manche Expositionstests lassen vermuten, dass der Geruch einer Triggersubstanz MCS-Symptome hervorruft, und nicht eine pharmokologische oder toxikologische Eigenschaft der Substanz an sich.

Meine Antwort: Während Menschen mit MCS den Geruch einer Substanz beschreiben, ist es nicht der Geruch, der die Reaktion hervorruft, sondern die chemische Substanz eines Objekts. Das gilt auch für Chemikalien natürlichen Ursprungs in natürlichen Substanzen, wie Pflanzen oder Lebensmittel.
Gerüchte können von unterschiedlichen Patienten unterschiedlich aufgenommen werden und die Beschreibung einer Chemikalie als Geruch ist fehlleitend, und so wird die Chemikalie, die die Reaktion hervorruft, niemals zu identifizieren sein. Das würde weitere Forschung behindern. Menschen mit MCS sollten ernster genommen werden; man sieht sie of als „Kanarienvögel in der Kohlemine“, und sie können toxische Level einer Substanz oder Umwelt wahrnehmen, bevor die Wissenschaft sie nachweisen kann.

Die Forschung zeigt auch, dass viele Menschen mit MCS einen besonders ausgeprägten Geruchssinn haben; aber es gibt auch MCS-Patienten die nur wenig oder KEINEN Geruchssinn haben, trotzdem reagieren sie. Also daher, wie kann ein Geruch ein Trigger sein bei MCS-Patienten ohne Geruchssinn?

http://www.nicnas.gov.au/Current_Issues/MCS/Submissions/Dianne_Sulman2.pdf
Amalie
 

Riechprüfung mit MCS?

Beitragvon Christina » Dienstag 16. Juni 2009, 22:31

Ich habe den Eindruck, Parfüm und Duftstoffe oft einfach zu wittern ohne sie wirklich zu riechen.
Die Wahrnehmung des Geruchs kommt oft später.
Ist es bei euch auch so?
Christina
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Riechprüfung mit MCS?

Beitragvon Analytiker » Dienstag 16. Juni 2009, 22:32

Hallo Katze,

hast Du denn einen Rechtsbeistand?
Man kann Dich als MCS-Patientin nicht zwingen, an irgendwelchen chemischen Substanzen zu riechen.
Das würde ich grundsätzlich ablehnen, schließlich geht es um Deine Gesundheit, nicht dass Du durch diese Riechprüfung weitere Schädigungen erleidest.
Analytiker
 

Riechprüfung mit MCS?

Beitragvon Monja » Donnerstag 18. Juni 2009, 16:22

Mir fällt dazu noch etwas ganz anderes ein. Was unsere extrem starke
Geruchswahrnehmung betrifft. Die MCS-Frau, die seit Wochen diese giftige
Nosode aus Eiter einnimmt, hat erstens überhaupt keine Geruchswahrnehmung
mehr wie bei MCS, sondern wie bei gesunden Menschen, ganz normal und außer-
dem nicht mehr die Folgesymptome. Grund: Ihre Stirnhöhlen waren all die
Jahre stark "ver-eitert" und sehr schmerzhaft, was ich ja auch oft hab und
die meisten anderen von uns wohl auch. DAS ist weg, die Schmerzen, der Eiter
und - die so schlimm erhöhte Geruchswahrnehmung von Düften. GENAU DA muss man
meines Erachtens ansetzen, aber irgendwie reagiert ja keiner weiter drauf...

Ich warte und scharre mit den Hufen, dass endlich ein Arzt die Sache mit den
entzündeten, vereiterten, Stirnhöhlen bei MCS in den Griff bekommt, ohne so
eine gefährliche Nosode. Das MUSS doch möglich sein. Und wenn dann noch der
Erfolg einsetzt, wie bei der Frau, SUPER. Leider ging ihre Elektrosensibilität
davon nicht weg und auch nicht die Schmerzen an Beinen und Füßen. Sonst alles.
Und das ist schon sehr viel mehr Lebensqualität.

Herzlichst Monja
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