Folsäure und Vitamin B12

Folsäure und Vitamin B12

Beitragvon Juliane » Donnerstag 9. Juli 2009, 00:25

"Der Stoffwechsel von Folsäure und Vitamin B12 ist eng miteinander verknüpft, wobei das eine Vitamin nicht das andere ersetzen kann. Zur Prävention psychischer Befindlichkeitsstörungen sollte man sowohl auf eine gute Vitamin-B12- als auch auf eine ausreichende Folsäure-Versorgung achten. Bei Depressionen zeigen sich sehr häufig Folsäuremängel, und oftmals ist eine Erhöhung des Homocysteins nachweisbar. Bekanntlich spielt Folsäure eine zentrale Rolle für den Homocysteinabbau. Bei einer unzureichenden Verfügbarkeit von Folsäure ist nicht nur die Remethylierung von Homocystein zu Methionin gestört, es steht dann auch weniger S-Adenosyl-Methionin (SAM) zur Verfügung. SAM dient zur Bildung verschiedener Neurotransmitter und ist eine der wichtigsten Methylierungssubstanzen. Diese biochemischen Zusammenhänge dürften der Grund sein, warum eine Folsäuresupplementierung bei Depressionen und anderen psychischen Befindlichkeitsstörungen sich oftmals als sehr gut wirksam erweist. Erschöpfungszustände, Müdigkeit und Abgeschlagenheit sprechen auf eine Behandlung mit Folsäure und Vitamin B12 meist positiv an.


Methylcobalamin ist an der Entgiftung von Homocystein beteiligt und dadurch auch an der Bildung verschiedener Neurotransmitter. Es liefert auch Methylgruppen für die Bildung von Myelinscheiden und ist eng in den Folsäurestoffwechsel involviert, da es für die Bereitstellung der reaktionsfähigen Tetrahydrofolsäure benötigt wird.

Ein Vitamin-B12-Mangel kommt relativ häufig vor, besonders bei älteren Menschen, da altersabhängig die Resorption von Vitamin B12 vermindert ist. Ein ausgeprägter Vitamin-B12-Mangel kann zu schweren psychiatrischen und neurologischen Störungen führen, bis hin zu Verwirrtheitszuständen und Gedächtnisschwund. Umgekehrt vermag eine Vitamin-B12-Supplementierung viele Symptome des Burn-out-Syndroms wie Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit und Konzentrationsstörungen zu vermindern. Es ist ferner wichtig zu wissen, dass bei sehr niedrigen Vitamin-B12-Spiegeln eine Folsäuresupplementierung sogar nachteilige Effekte haben kann. Dieses Untersuchungsergebnis wurde im Dezember 2007 von Wissenschaftlern der Tufts University in Boston publiziert. Offensichtlich kann eine Folsäuresupplementierung die enzymatischen Funktionen des Vitamins B12 deutlich verschlechtern, wenn bei den Betroffenen bereits ein Vitamin-B12-Mangel vorliegt.



Dr. med. Hans-Günter Kugler,
Naturheilpraxis, Heft 4/ 2008

http://www.diagnostisches-centrum.de/Publikationen/DCMS_Publikationen.htm?/Publikationen/Fachartikel/Fachartikel_2008/Burn-out_Naturheilpraxis_4_2008.htm
Juliane
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