50 Jahre Vitamin-D-Prophylaxe: Licht u. Schatten

50 Jahre Vitamin-D-Prophylaxe: Licht u. Schatten

Beitragvon Juliane » Dienstag 14. Dezember 2010, 14:14

Zitat http://www.dradio.de


Vor 50 Jahren wurde die Vitamin-D-Prophylaxe beim Säugling eingeführt.

Allerdings gab es auch in der Vergangenheit allerlei warnende Stimmen, vor allem weil es sich beim Vitamin D mitnichten um ein Vitamin handelt, sondern um ein Hormon. Dieses Hormon wird unter dem Einfluss des Tageslichts (UV-Anteil) aus einer cholesterinartigen Vorstufe gebildet. Die Zufuhr aus der Nahrung spielt kaum eine Rolle - außer bei den Eskimos, die aufgrund ihrer dunklen Haut und der fast vollständigen Bekleidung auf eine Zufuhr aus Meereslebewesen angewiesen sind.


Es zeigte sich, dass die Häufigkeit von allergischen Reaktionen wie Allergien, Asthma oder Heuschnupfen umso häufiger auftraten, je fleißiger sie von ihren Müttern mit Vitamin D-Tabletten versorgt worden waren. Auch bei Einbeziehung anderer Faktoren in das Modell änderte sich am Ergebnis nichts Wesentliches.
Dieses Ergebnis könnte sogar einen Teil der beobachteten Schutzeffekte bei Kindern von Bauernhöfen erklären. Deren Mütter haben einfach keine Zeit - so eine Studie der GSF in Neuherberg bei München - ihre Kinder regelmäßig mit vorbeugenden Gesundheitsschnickschnack voll zu stopfen. Die Kids spielen stattdessen draußen.

Fazit: Man wird sich auch bei bewährten Prophylaxemaßnahmen daran gewöhnen müssen, dass auch sie nicht zum Nulltarif zu haben sind, sondern gleichermaßen auch eine etwas dunklere Seite haben können. Wer in Sachen "Vitamin D" auf Nummer sicher gehen will, sollte wissen, dass kleine Kinder täglich an die frische Luft - aber nicht die pralle Sonne - gehören. Und das bei (fast) jedem Wetter. Dennoch kann auch dann im Einzelfall die Gabe des Hormons "Vitamin D" in einer geeigneten Dosis sinnvoll oder notwendig sein. Ein eventueller Vitamin-D-Mangel ist kein Problem, da die klinischen Folgen durch Gabe von "D" vollständig verschwinden. Eine Überdosis kann jedoch bleibende Schäden hinterlassen. Schon zu Beginn der Rachitis-Prophylaxe gab es kritische Stimmen. Sie konnte man vor 50 Jahren der Deutschen Medizinischen Wochenschrift folgende Stellungnahme entnehmen: "Das Wissen darum, dass es Kinder gibt, die überempfindlich auf Vitamin D ansprechen, fordert dazu auf, die wahllose Verabfolgung von Vitamin D an gesunde Kinder zu unterlassen."

Das sollte aber nicht dazu verleiten, das Hormon generell für "gefährlich" zu halten. Ein ausreichend hoher Vitamin-D-Spiegel durch Tageslicht ist nicht nur für Säuglinge und Kleinkinder von gesundheitlicher Bedeutung. Eine Reihe von Untersuchungen schreiben diesem Stoff eine schützende Funktion bei einer Reihe von Krankheiten wie Diabetes zu. Es scheint ein großer Unterschied zu sein, ob die Bildung des Stoffes im Körper durch Tageslicht im Körper selbst erfolgt oder ob Tabletten eingeworfen werden. Bei der natürlichen Bildung von Vitamin D durch Tageslicht sind nachteilige Effekte ausgeschlossen, da dieser Prozess aufgrund der toxischen Risiken vom Körper exakt kontrolliert wird.

Vielleicht noch ein Hinweis: Eine Reihe von Kosmetika wie beispielsweise Tagescremes enthalten teilweise Sonnenschutzfaktoren von 20 und mehr. Sie blockieren damit die körpereigene Vitamin D-Bildung.


10.02.2007

http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/mahlzeit/582004/
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50 Jahre Vitamin-D-Prophylaxe: Licht u. Schatten

Beitragvon Juliane » Dienstag 14. Dezember 2010, 14:15

Bundesdeutsche Empfehlungen:



Entsprechend den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Sozialpädiatrie erhalten Säuglinge im ersten Lebensjahr von der zweiten Lebenswoche an eine vorbeugende Vitamin D3-Gabe in Tablettenform. Mit 500 I. E.

http://de.wikipedia.org/wiki/Rachitis

http://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/027-037/ll-ansicht/basis.html
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50 Jahre Vitamin-D-Prophylaxe: Licht u. Schatten

Beitragvon Juliane » Dienstag 14. Dezember 2010, 14:16

Geburtshilfe integrativ: konventionelle und komplementäre Therapie
Von Ingrid Gerhard

http://books.google.de/books?id=fGJ3a4p ... &q&f=false


http://www.rki.de /nn_204946/SharedDocs/FAQ/Vitamine/FAQ02.html
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50 Jahre Vitamin-D-Prophylaxe: Licht u. Schatten

Beitragvon Juliane » Dienstag 25. September 2012, 14:10

autoimmun.net


Vitamin D und Allergien

In den 50-60er Jahre war die massive Vitamin D Supplementierung bei Babies mit Dosen über 100.000 I.E. weit verbreitet, als Teil einer Prophylaxe gegen Rachitis. Das wird heute noch als Hinweis für die geringe Toxizität von Vitamin D angesehen. 20 Jahre später, in den 80er Jahren, gab es die höchsten jemals gemessenen Fällen von Allergien, ein Problem was bis heute andauert. Die allergischen Erkrankungen sind ein Leiden des 20ten Jahrhundert, früher war sie so gut wie unbekannt. Daher kamen einige Finnische und Deutsche Wissenschaftler auf die Idee, Allergien und Vitamin D Supplementierung bei Babies und Kinder hängen möglicherweise zusammen.

Statistische Untersuchungen sowohl in Finnland als in Deutschland bestätigten diese Korrelation, je mehr Vitamin D supplementiert wurde, umso mehr litten Kinder später an allergischen Erkrankungen. Da kommt die Frage auf, ob es doch nicht von der Natur beabsichtig ist, dass Muttermilch recht wenig Vitamin D hat. Es gibt auch ein interessanter Deutschsprachiger Artikel über das Thema “Induziert Vitamin D Allergien ?”, gleicher Author wie die erwähnte Deutsche Studie.

Das Thema wurde auch von Deutschlandradio aufgegriffen, geriet jedoch in Vergessenheit, wie vieles Kritisches über Vitamin D. Die erwähnten Studien werden in der üblichen Vitamin D Literatur kaum zitiert.

Es war anderen Wissenschaftler bereits in Versuche mit Mäusen aufgefallen, dass die Vitamin D Gabe das TH1/TH2 Gleichgewicht richtung TH2 verschiebt, was typisch für allergische Erkrankungen ist. Das Beispiel mit dem Allergien verdeutlich wie wichtig ist Supplementierungsfolgen über einen längeren Zeitraum als 10 Jahren zu betrachten. Solche langfristige Studien gibt es jedoch kaum.

http ://cmbi.bjmu.edu.cn/news/report/2004/DIA/13.pdf
http://www.aacijournal.com/content/pdf/ ... 92-5-8.pdf
http://www.biospektrum.de/blatt/d_bs_pdf&_id=932511

http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/mahlzeit/582004/


Vitamin D kann sowohl zur einer Aktivierung des angeborenen Immunsystems als auch zu Immunosuppresion führen. Das hängt mit der kombinierten Wirkung der zwei Metaboliten 25D und 1,25D zusammen. Immunosuppresion wirkt entzündungshemmend und schmerzlindernd, kann aber langfristig kontraproduktiv sein

http://autoimmun.net/2008/12/die-role-v ... e-vitamin/
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Sonne, Sonnenbank und Vitamin D

Beitragvon TomG » Mittwoch 10. Juli 2013, 20:51

Ein Artikel dazu auch hier:

http://www.photomed.de/solarium-vitamind-fakten.html

Vitamin D-Defizit mit Folgen
Für den notwendigen Stand der Vitamin D-Versorgung sind inzwischen Normwerte wissenschaftlich definiert. Dieser Stand wird in bestimmten Breiten, in bestimmten Regionen und bei bestimmten Lebensgewohnheiten, vor allem in modernen Leistungsgesellschaften, nicht mehr erreicht. Die Folgen für die Gesundheit und die Prävention vieler Krankheiten sind gravierend.

Ohne jede Sonnenbestrahlung (UV-B) müsste der Mensch nach neuesten Forschungen etwa 4.000 Einheiten (IU) pro Tag über die Nahrung oder medikamentös zu sich nehmen. Das entspräche etwa 40 Glas Milch pro Tag oder 10 Multivitamin-Tabletten. Auch der Zusatz von Vitamin D zur Milch reicht für die Versorgung im "Vitamin D-Winter" nicht aus, wie eine finnische Studie in diesen Tagen beweist.
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Re: 50 Jahre Vitamin-D-Prophylaxe: Licht u. Schatten

Beitragvon Melville » Mittwoch 10. Juli 2013, 23:45

Sorry, das ist eine Lobby Webseite. Recherchieren auf aussagekräftigen und wirklich zitierfähigen Webseiten halte ich für angebrachter.
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