Noch online Interview. Holger Bösch Uni Freiburg

[Juliane]

Kann Gedankenkraft Krankheiten lindern oder sogar heilen? Wissenschaftler von der Universität Freiburg wollen das jetzt herausfinden. BRIGITTE sprach mit dem Psychologen Holger Bösch.


BRIGITTE: Was macht ein Fernheiler eigentlich?

Holger Bösch: Manche beten, andere meditieren. Auf die eine oder andere Weise konzentrieren sie sich und "schicken" dann wohlwollende Gedanken zum Patienten. In unserer Studie bekommt jeder Heiler Fotos sowie die Vornamen von drei Patienten und behandelt sie mindestens einmal pro Woche. Heiler und Patient treffen dabei zu keinem Zeitpunkt aufeinander.


BRIGITTE: Und: Wirkt das?

Holger Bösch: Bisherige Untersuchungen zur Fernheilung haben ganz klar positive Effekte gezeigt. Aber im Gegensatz zu unserer waren das kleinere Studien - deswegen sind die Ergebnisse nicht so aussagekräftig.


BRIGITTE: Gibt es Krankheiten, bei denen Fernheilung besonders wirksam ist?

Holger Bösch: Das wissen wir nicht. Fest steht aber: Bei manchen Krankheiten werden Heiler besonders häufig um Hilfe gebeten. Das sind vor allem chronische Leiden, speziell solche, für die es keine befriedigenden Therapien gibt. In unserer Studie arbeiten wir mit Patienten, die das chronische Müdigkeitssyndrom (CFS) oder die Multiple Chemikalien-Unverträglichkeit (MCS) haben. Ein Grund für diese Wahl: Viele Heiler sagten, dort hätten sie gute Erfolge.


BRIGITTE: Sind bestimmte Patienten für das Fernheilen empfänglicher als andere?

Holger Bösch: Davon bin ich überzeugt. Nichts wirkt bei jedem genau gleich, auch kein Medikament - der eine spürt zum Beispiel Nebenwirkungen, der andere nicht. Was eine Person empfänglich macht, ist aber völlig offen und wird auch in unserer Studie nicht untersucht.


BRIGITTE: Was wollen Sie mit Ihrer Untersuchung herausfinden?

Holger Bösch: Wir wollen klären, ob Fernheilen wirkt. Dazu wird ein Teil der Probanden behandelt, ein anderer nicht. Nach einem halben Jahr müssen alle Teilnehmer einen ausführlichen Fragebogen ausfüllen. So können wir beurteilen, ob sich die Lebensqualität der behandelten Patienten anders entwickelt hat als die der nicht behandelten. In jeder Gruppe erfährt nur die Hälfte der Probanden, ob sie von einem Heiler bedacht werden oder nicht. Darum erfasst die Studie auch den Placebo-Effekt: Wir können erkennen, ob die Besserung an der Erwartung der Heilung liegt - oder an der Fernheilung selbst.


BRIGITTE: An der Studie nehmen 400 Heiler teil. Wie wurden die ausgewählt?

Holger Bösch: Wir haben sie über die Heilverbände in ganz Europa gesucht. Dort sind viele Heiler der jeweiligen Region organisiert. Die meisten leben in ländlicher Umgebung, viele sind Frauen, ein großer Teil kommt aus Familien, in denen das Heilen Tradition hat. Anderen sind ihre besonderen Fähigkeiten irgendwann aufgefallen.


BRIGITTE: Können auch Menschen ohne solche Talente etwas tun, wenn es einer nahen Person schlecht geht?

Holger Bösch: Zum Beispiel beten oder einfach gute Gedanken schicken, wie es in unserer Kultur ja auch sehr üblich ist. Mein Rat wäre übrigens, in jedem Fall dabei zu bleiben - auch wenn bei unserer Studie herauskommt, dass Fernheilen nicht wirkt. Denn wer betet, hilft allemal sich selbst: Oft tut er damit alles, was er kann, und das ist ein gutes Gefühl.

http://www.brigitte.de/gesund/medizin/gedankenkraft-523597/

[Kira]

In Freiburg wird dem Außergewöhnlichen wissenschaftlich zu Leibe gerückt

Wenn der Glaube
Linien versetzt
http ://www.contextredaktion.de/anlagen/paranormal.htm

[Kira]

http://www.umg-verlag.de/umwelt-medizin-gesellschaft/hokuspok.html
"Mit Ergebnissen der Forschungsstudie ist Ende 2003 zu rechnen"

Frage: wo sind die Ergebnisse????

[Juliane]

Man kann auch mal EUHEALS hier im Forum in die Suchfunktion stecken.