Kalzium erhöht Herzinfarktrisiko

Kalzium erhöht Herzinfarktrisiko

Beitragvon Juliane » Sonntag 24. Oktober 2010, 09:03

Spiegel online


"Millionen von Menschen schlucken Kalziumpillen, schließlich soll das gut für die Knochen sein. Doch eine Studie erweckt jetzt Zweifel: Kalziumpräparate erhöhen offenbar das Risiko eines Herzinfarktes. Die Forscher fordern nun ein drastisches Umdenken - vor allem bei der Behandlung von Osteoporose....


In einer Übersichtsstudie, die im "British Medical Journal" nachzulesen ist, analysierten die Forscher elf klinische Untersuchungen mit insgesamt 12.000 Patienten. Die Hälfte aller Probanden hatte Präparate mit Kalzium geschluckt, die andere Hälfte bekam Placebos. Das Ergebnis ist alarmierend: Die Wissenschaftler kommen zu dem Schluss, dass Kalziumpräparate mit einem Anstieg des Herzinfarktrisikos um 30 Prozent in Verbindung stehen - und zwar unabhängig von Geschlecht, Alter und der Art des Präparats....."

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,709272,00.html
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Kalzium erhöht Herzinfarktrisiko

Beitragvon sunday » Sonntag 24. Oktober 2010, 15:47

ähnliche studien gab es schon zu etlichen anderen nem und in letzter zeit zeigt sich immer häufiger, daß die oft unerwünschte nebenwirkungen haben, vor allem im langzeitgebrauch.
außerdem sind sie meist unnötig, da man auch heute noch alle nötigen vitamine etc. aus der nahrung bekommen kann.
wenn der bedarf mal erhöht ist, gibt es heutzutage ja die möglichkeit, im internet nachzuschauen, welche nahrungsmittel von dem betreffenden besonders viel enthalten, wie die aufnahme gefördert werden kann usw. (z.b. von eisen durch vitamin c reiche gemüse und früchte usw.) und vor allem, welche dinge man meiden sollte, weil sie die verwertung im körper behindern (z.B. die sogenannten kalziumräuber usw.).

etliche vitamine, mineralstoffe etc. sind außerdem in den letzten jahren völlig überbewertet worden, weil man sie einfach und billig produzieren und so richtig schön kasse damit machen kann.
und die pharmaindustrie freut es, weil sich dadurch, daß die leute immer mehr nem schlúcken ihre umsätze ja keineswegs vermindern, sondern trotzdem (oder deshalb?) ja sogar noch steigen, weil die leute heute viel mehr pillen schlucken als noch vor ein paar jahrzehnten.

wenn der bedarf an vitaminen etc. tatsächlich so hoch wäre, daß man bei ausreichender und gesunder ernährung noch etwas zusätzlich brauchen würde, müßten etliche völker schon lange wegen magelkrankheiten ausgestorben sein.

aber genau da, wo es nach hiesigen tabellen mängel geben müßte, sind die leute besonders gesund und haben weder ärzte noch krankenhäuser, obwohl z.b. nomaden, wüstenbewohner usw. sich sehr einseitig ernähren und bis vor einiger zeit auch noch etliche andere, z.b. eskimos, bewohner in entlegenen himalayagebieten usw. usw.

die waren (bzw. sind, wenn sie noch ohne industriekost leben) sehr viel gesünder als die leute in den industrienationen, sonst hätten sie dieses sehr harte leben überhaupt nicht meistern können.
allerdings haben die auch nicht die völlig denaturierten nahrungsmittel gegessen, die man heutzutage in den industrieländern bekommt (hier gibt es ja sogar im bioladen kaum noch was vernünftiges, das enthält ja auch schon massenweise aromastoffe, zitronensäure usw.).

z.b. liegt das problem, daß milch ungesund (geworden) ist, wahrscheinlich in erster linie daran, daß sie nicht nur homogenisiert (sehr schädlich) und pasteurisiert wird, sondern schon von kranken und völlig falsch ernährten kühen kommt, die zusätzlich auch noch mit antibiotika und chem. medis vollgestopft werden (es gibt auch schon untersuchungen darüber, daß die milch heute andere inhaltsstoffe hat als früher).

bei den völkern, die auch heute noch überwiegend von natürlicher ! milch leben (nomaden), gibt es die hier häufigen krankheiten, allergien etc. überhaupt nicht. und ebenso ist es wohl auch mit fleisch usw. usw. (in vielen gegenden haben die leute früher fast ausschließlich von fleisch gelebt und waren gesund und hatten keine vitaminmangelerscheinungen etc., obwohl sie die nach heutigen tabellen hätten haben müssen, weil sie weder obst noch gemüse noch milch usw. bekommen haben. allerdings war das fleisch von gesunden und natürlich ernährten tieren und nichts aus der heute üblichen massentierhaltung. usw. usw.

es scheint also wesentlich besser zu sein, sich soweit überhaupt noch möglich, mit gesunden nahrungsmitteln zu ernähren (und alle ungesunden dinge wie chemikalien etc. zu meiden) anstatt die künstlich produzierten vitamine usw. zu schlucken.


lg
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Kalzium erhöht Herzinfarktrisiko

Beitragvon Juliane » Montag 25. Oktober 2010, 08:45

Ob man Milchkalzium braucht, darüber hatten wir ja schön desöfteren hier im Forum diskutiert.

Ich würde sagen nein, man braucht es nicht. Milchkalzium birgt Risiken:



Die WHO bestätigte,"dass Osteoporose in Ländern mit relativ niedriger Kalziumversorgung keineswegs häufiger auftritt. Sie äußerte sogar den Verdacht, dass die hohen Kalziummengen in der Nahrung ... eine Reihe von nachteiligen biologischen Wirkungen haben können" Jane Plant Seite 194

"Eine an tierischem Eiweiß reiche Ernährung erhöht den Säureanteil im Körper. Dadurch wird ein Puffermechanismus ausgelöst, der in den Knochen eingelagertes Kalzium freisetzt. .... Infolgedessen scheidet der Körper dieses Kalzium aus und bewirkt so einen Verlust der Knochensubstanz.." Jane Plant Seite 195


Im April 2008 ging das Ergebnis einer europaweiten Langzeituntersuchung bei
British Journal of Cancer (2008)Epidemiology online. Die Ergebnisse der Untersuchung an der auch Epidemologen aus Heidelberg teilnahmen, erhärtete den Zusammenhang zwischen dem Konsum von Michprodukten und der Erkrankung an Prostatakrebs.

Nachzulesen unter: http://www.nature.com/bjc/journal/v98/n ... 4331a.html


Originaltext:

"Abstract

We examined consumption of animal foods, protein and calcium in relation to risk of prostate cancer among 142 251 men in the European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition. Associations were examined using Cox regression, stratified by recruitment centre and adjusted for height, weight, education, marital status and energy intake. After an average of 8.7 years of follow-up, there were 2727 incident cases of prostate cancer, of which 1131 were known to be localised and 541 advanced-stage disease. A high intake of dairy protein was associated with an increased risk, with a hazard ratio for the top versus the bottom fifth of intake of 1.22 (95% confidence interval (CI): 1.07–1.41, Ptrend=0.02). After calibration to allow for measurement error, we estimated that a 35-g day-1 increase in consumption of dairy protein was associated with an increase in the risk of prostate cancer of 32% (95% CI: 1–72%, Ptrend=0.04). Calcium from dairy products was also positively associated with risk, but not calcium from other foods. The results support the hypothesis that a high intake of protein or calcium from dairy products may increase the risk for prostate cancer."

Quelle:

Epidemiology
British Journal of Cancer (2008) 98, 1574–1581. doi:10.1038/sj.bjc.6604331

http://www.nature.com/bjc/journal/v98/n ... 4331a.html


Hier sind die teilnehmenden Staaten und Institutionen der Krebsstudie aufgelistet:


"Animal foods, protein, calcium and prostate cancer risk: the European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition


N E Allen1, T J Key1, P N Appleby1, R C Travis1, A W Roddam1, A Tjønneland2, N F Johnsen2, K Overvad3, J Linseisen4, S Rohrmann4, H Boeing5, T Pischon5, H B Bueno-de-Mesquita6, L Kiemeney7,8, G Tagliabue9, D Palli10, P Vineis11,12, R Tumino13, A Trichopoulou14, C Kassapa14, D Trichopoulos15, E Ardanaz16, N Larrañaga17, M-J Tormo18, C A González19, J R Quirós20, M-J Sánchez21, S Bingham22, K-T Khaw23, J Manjer24, G Berglund25, P Stattin26, G Hallmans27, N Slimani28, P Ferrari28, S Rinaldi28 and E Riboli12

1Cancer Epidemiology Unit, University of Oxford, Oxford, UK
2Institute of Cancer Epidemiology, Danish Cancer Society, Copenhagen, Denmark
3Department of Epidemiology and Social Medicine, University of Aarhus, Aarhus, Denmark
4Division of Cancer Epidemiology, German Cancer Research Centre, Heidelberg, Germany
5German Institute of Human Nutrition, Potsdam-Rehbücke, Germany
6National Institute of Public Health and Environment, Bilthoven, The Netherlands
7Department of Epidemiology, University Medical Centre, Nijmegen, The Netherlands
8Department of Urology, University Medical Centre, Nijmegen, The Netherlands
9Lombardy Cancer Registry Unit, National Cancer Institute, Milan, Italy
10Molecular and Nutritional Epidemiology Unit, Scientific Institute of Tuscany, Florence, Italy
11Department of Biomedical Science, University of Turin, Turin, Italy
12Department of Epidemiology and Public Health, Imperial College, London, UK
13Cancer Registry, Azienda Ospedaliera Civile M.P. Arezzo, Ragusa, Italy
14Department of Hygiene and Epidemiology, University of Athens Medical School, Athens, Greece
15Hellenic Health Foundation, Athens, Greece
16Seccion de Vigilancia y Control Epidemiologico, Instituto de Salud Publica de Navarra, Pamplona, Spain
17Epidemiology Unit, Basque Health Department in Gipuzkoa, San Sebastian, Spain
18Epidemiology Department, Murcia Health Council, Murcia, Spain
19Catalan Institute of Oncology, Barcelona, Spain
20Public Health and Health Planning Directorate, Asturias, Spain
21Andalusian School of Public Health, Granada, Spain
22MRC Centre for Nutritional Epidemiology in Cancer Prevention and Survival, Department of Public Health and Primary Care, Cambridge, UK
23Department of Gerontology, University of Cambridge, Cambridge, UK
24Department of Surgery, Malmö University Hospital, Lund University, Malmö, Sweden
25Department of Clinical Sciences, Malmö University Hospital, Lund University, Malmö, Sweden
26Division of Urology and Andrology, Department of Surgical and Perioperative Sciences, Umeå University Hospital, Umeå, Sweden
27Department of Public Health and Clinical Medicine, Nutrition Research, Umeå University Hospital, Umeå, Sweden
28Nutrition and Hormones Group, International Agency for Research on Cancer, Lyon, France"

http://www.nature.com/bjc/journal/v98/n ... 4331a.html
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Kalzium erhöht Herzinfarktrisiko

Beitragvon sunday » Montag 25. Oktober 2010, 12:25

natürlich braucht man kein milchkalzium, aber bei der von dir oben zitierten studie ging es ja garnicht um milchkalzium, sondern um kalziumpillen, die diese schädlichen nebenwirkungen haben.

wobei, wie ich schon mehrmals erwähnt habe, die heutzutage verkaufte milch mit sicherheit nicht mehr gesund ist.
milch an sich ist aber auch nicht ungesund, weil eben viele völker sich jahrtausendelang überwiegend von milch ernährt haben (und einige sich immer noch davon ernähren) und dabei gesund waren.

ebenso ist fleisch an sich nicht unbedingt ungesund, sonst wären die eskimos usw. schon lange ausgestorben oder wären früher schlimm krank gewesen (aber das waren sie nicht. sie hätten sonst unter den harten lebensbedigungen auch nicht überleben und täglich schwerstarbeit leisten können).

das heute produzierte fleisch, vor allem in kombination mit dem restlichen dreck, den die meisten leute essen und trinken (z.b. völlig denaturierte "nahrung" mit vielen zusatzstoffen, cola, phosphate in -zig nahrungsmitteln usw. usw.) ist ungesund, vor allem, wenn es keinen ausgleich durch gesunde und basische nahrungsmittel gibt (wenn die eskimos nur gebratenes muskelfleisch gegessen hätten, wären sie auch krank geworden).

der menschliche körper funktioniert halt am besten, wenn er das bekommt, woran er seit jahrtausenden gewöhnt ist und das ist nun mal nicht die heute produzierte industrienahrung und auch nicht irgendwelche pillen.

in natürlichen nahrungsmitteln sind alle stoffe in einem ausgewogenen verhältnis drin, die für den körper am besten ist. nur einzelne bestandteile zu isolieren und in riesenmengen (im vergleich zu dem, was in gemüse o.ä. drin ist) zu schlucken, bringt langfristig eher negatives, weil die mischung nicht stimmt (viel von einem stoff kann durchaus die aufnahme von anderen lebenswichtigen stoffen behindern) und die für die richtige verarbeitung im körper nötigen begleitstoffe fehlen (die meisten sind in pillen etc. überhaupt nicht drin und etliche sind wahrscheinlich noch nicht mal entdeckt worden).

vor einigen jahrzehnten waren auch die leute in deutschland noch gesünder als heute.
krankheiten, die heute schon ganz junge haben, hatten da nur wesentlich ältere (und die krankenkassenbeiträge waren sehr viel niedriger, obwohl man da noch alles ohne jede zuzahlung auf rezept bekam). und ein ganz wesentlicher faktor, der damals anders war, war die ernährung und die nahrungsmittel an sich, die da noch anders produziert wurden und auch nicht so viele zusatzstoffe enthielten (vitaminpillen usw. haben da die meisten nie geschluckt).
die zunahme der lebenserwartung in den letzten jahrzehnten beruht ja nicht auf einer zunahme der gesundheit, sondern zum einen auf einer reduktion der säuglingssterblichkeit (z.b. auch durch brutkästen für frühgeborene etc.) und durch etliche operative maßnahmen, neue geräte usw., durch die leute, die an sich todkrank sind, irgendwie am "leben" erhalten werden (bypaß, dialyse, organtransplantation usw. usw.).
gesund sind sie dann aber auch keineswegs. insgesamt sind die leute heutzutage trotz (oder wegen ?) all der pillen weniger gesund als früher.

eine gesündere lebensweise, gesunde ernährung mit gesunden nahrungsmitteln (bio) und insgesamt eine gesündere umwelt (weniger abgase, weniger schadstoffe in wohnungen etc.), weniger streß usw. würde die leute mit sicherheit wieder gesünder machen (und auch sehr viel geld sparen), aber der trend geht ja leider eher in die andere richtung.

allerdings kann man für sich selbst immer noch einiges tun, um wenigstens einen kleinen teil der ungesunden dinge zu vermeiden (z.b. garnicht erst in wohnungen einziehen, in denen schadstoffe sind oder wo es nach irgendwas riecht, ebenso nichts kaufen, das auch nur im geringsten nach chemie riecht, keine chemiepillen und keine künstlich hergestellten vitamine etc. schlucken, unnötige strahlenbelastungen durch handy etc. meiden, negatives denken meiden, alles für einen persönlich unverträgliche meiden usw. usw.) und einen weiteren teil deutlich zu reduzieren.

und wenn man dazu noch die gesunden dinge vermehrt (z.b. gesunde und ausgewogene ernährung mit bio-lebensmitteln (ein teil roh), streßvermeidung soweit möglich, nicht rauchen, kein oder sehr wenig alkohol, meiden von pillen und zusatzstoffen (die leider auch in manchen bio-lebensmitteln schon drin sind), entspannungsübungen, ausreichend gutes wasser, viel frische luft, positives denken, ausreichend bewegung (wobei leistungssport schon eher ungesund ist), viel lachen, tanzen, singen (früher hier auch noch häufig, heute lassen sich die leute nur noch berieseln und zudröhnen anstatt selbst aktiv zu werden), arbeit und hobby mit viel spaß (auch wenn man sehr krank und sehr arm ist, ist da durchaus noch einiges möglich. es gibt da nicht nur sehr berühmte beispiele wie z.b. stephen hawking, der schon seit vielen jahren komplett gelähmt ist und nicht mehr sprechen kann und trotzdem vorträge hält und forscht und bücher schreibt usw., sondern auch ganz normale leute, die trotz alter, krankheit und geldmangel die meiste zeit noch fröhlich sind und ihr leben genießen), ausreichend positive soziale kontakte (auch wenn es für uns teils nur über internet, telefon etc. möglich ist) usw. usw. kann man seine gesundheit trotz allem verbessern und lebensqualität gewinnen.

lg
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Kalzium erhöht Herzinfarktrisiko

Beitragvon kf-forum » Dienstag 26. Oktober 2010, 19:25

Leute nehmt einfach pflanzlich gebundenes Kalzium, dass der Körper auch verarbeiten kann, in Mandeln, Gemüse, Wildkräutern, Spirulina, etc. Für den Körper sind NUR organisch gebundene Stoffe wirklich verwertbar!
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