Lachsöl aus der Zuchtfarm besser nicht

Lachsöl aus der Zuchtfarm besser nicht

Beitragvon Juliane » Sonntag 22. Juli 2012, 07:15

http://www.welt.de 31.05.10

Zitat

"In dieser Woche
veröffentlichte die Amerikanische Herzgesellschaft eine Studie, die
stark an der Erkenntnis rüttelt, die angeblich "guten" Fette im Blut,
vor allem das sogenannte HDL-Cholesterin, seien gut fürs Herz. "Es ist
die erste Studie, die zeigt, dass ein hoher Spiegel dieses
vermeintlich guten Cholesterins bei einigen Herzpatienten das Risiko
für eine tödliche Herzattacke sogar erhöht", sagt James Corsetti,
Studienleiter und Pathologe von der Universität von Rochester.

Bei der Untersuchung mit 767 Herzpatienten stießen die Forscher auf
einen überraschenden Zusammenhang: Bei jenen mit einem hohen Spiegel
an vermeintlich "gutem" Cholesterin fanden sie gleichzeitig hohe Werte
an gefährlichen, entzündungsfördernden Substanzen im Blut, den CRPs.
Sie stehen im Verdacht, die Blutgefäße anzugreifen und zu verhärten.

Auf ähnliche Hinweise stießen vor vier Jahren Ärzte der Universität
Norwich. Sie hatten 89 Studien durchforstet, die die Wirkung von
Omega-3 aufs Herz analysierten. Ihr Fazit: Statt gegen Depressionen zu
helfen und vor Krebs zu schützen, bescherten die Fischfette den
Kranken ein verkürztes Leben.

Wie kann es sein, dass sich ausgerechnet die vermeintlich guten,
mehrfach ungesättigten Fette im Körper in Gift verwandeln? Der
Bayreuther Chemiker Spiteller erklärt das so: "Die Natur hat die
mehrfach ungesättigten Fettsäuren als Sonnenschutz für Pflanzen
entwickelt. Sie sitzen ganz außen in den Zellmembranen und reagieren
sehr feinfühlig, äußerst empfindlich", sagt der Professor. Was der
Pflanze nützt, kann für den Menschen fatal sein: "Kommt das Öl oder
das Pflanzenfett an die Luft, sind die ungesättigten Fettsäuren die
ersten Stoffe, die ranzig werden und freie Radikale bilden." Diese
Radikale stehen seit jeher unter dem Verdacht, das Erbgut zu
schädigen, Zellen anzugreifen, Krebs zu erzeugen und
Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu fördern.

Aber wie kam das Märchen vom heilsamen Fischfett zustande? Warum
bekommen Eskimos so auffallend selten einen Infarkt? "Das Gute steckt
wirklich im Fisch", vermutet Spiteller, "aber nicht im Omega-3. Es
steckt in den F-Säuren." Diese seien nur in Spuren im Meeresgetier
enthalten. Naiv habe man daraus gefolgert, dass so wenig nichts
ausrichten könne. "Man fand heraus, dass Fische viel Omega-3
enthalten, und übersah dabei, dass kleine Mengen anderer Stoffe viel
mehr bewegen können."

F-Säuren (Furanfettsäuren) finden sich im Leberfett von Fischen.
Makrele, Lachs oder Thunfisch bilden die Stoffe nicht selbst, sondern
fressen sie mit den Algen. "Das ist der wahre Grund, der Japaner so
lange leben lässt", sagt Spiteller. Viel Fisch ist das Rezept, aber
auch eine Ergänzung mit dem Namen Kombu, Hijiki und Wakame. In Japan
sind das Lebensmittel, die aus Algen gewonnen werden. Sie seien im
Zweifel die bessere Zutat für ein gesundes Leben, rät Spiteller:
"Lachse aus der Zuchtfarm werden mit Fischmehl und -öl gefüttert.
Reichlich Omega-3 vielleicht, aber von F-Säuren keine Spur..."

http://www.welt.de/gesundheit/article7858700/Omega-3-Fette-nicht-gesuender-als-Schweineschmalz.html
Juliane
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