von Martin » Freitag 11. März 2005, 17:57
Liebe Silvia,
deshalb bewundere ich auch die Leute wie dich, die trotz immer wieder negativer Erlebnisse weiterkämpfen, auch anderen zu helfen.
Ich bin mit Miriam in Kontakt, Sie schrieb mir das von den Zimmern schon.
Vielleicht könnte ich damit wieder eine Zeit überbrücken und vielleicht würde es mir dadurch besser gehen. Auf der anderen Seite habe ich noch meine schwerkranke Frau, die ich ganz alleine lassen müßte, wenn ich weg gehen würde. Sie sagte mir schon, dass Sie das nicht packen würde.
Eine ganze Reihe von grundsätzlichen Problemen ließen sich damit nicht lösen. Schon vor der MCS hatte ich schwere Immunschäden, ich habe mich überall sofort angesteckt und selbst \"leichte\" Infekte monatelang gehabt oder habe Sie noch chronisch. Eine WG mit gemeinsamen Bad und Küche? Undenkbar. Wohin danach? Ich habe niemanden, der für mich während ich dort bin eine Whg. sucht. Und mit anderen MCS-Kranken zusammen zu leben, ist ja auch oft problematisch (siehe Bredstedt). Vielleicht ist es auch ein Weg, aber ich mag nicht mehr, kann auch sein.
Es ist natürlich wirklich toll, das Miriam so was macht und es wird hoffentlich vielen helfen. Von Miriam kann man sicher einiges lernen.
Die letzten 7 1/2 Jahre habe ich nur Mißerfolge, alles ist schief gegangen, kaputt gegangen. \"Lust\" auf Experimente? Fehlanzeige.
Es gibt noch eine andere theoretische Chance einer Übergangslösung, aber dort habe ich auch keine Versorgung, geschweige denn Pflege und ich habe das Appt. getestet und es ging garnicht.
Mir fehlt vor allem familiäre Hilfe, da ist nur noch meine Frau, die aber durch Ihre eigene Krankheit auch sehr, sehr eingeschränkt ist.
Ich mag auch nicht mehr um Hilfe betteln (z.B.bei meinem Bruder), meine Krankheiten immer wieder erklären, mich rechtfertigen nur um dann Essen und Trinken zu haben. Jeden verfluchten Tag mit allen Schmerzen und Qualen ertragen, nur um noch so einen Tag zu erleben. Udn immer alleine sein, meist werden die Essenseinkäufe nur in die Whg. gestellt, Tür zu und weg. Ich sage mir dann innerlich: \"Es\" wird wieder gefüttert.
Aber Silvia: Ich bin mir ganz sicher, dass Ihr irgendwann etwas erreicht, auch ich war bei vielen Ärzten, habe mit vielen Menschen gesprochen und so wird die Probelmatik immer bekannter und irgendwann passiert was.
Vielleicht geschieht ja noch ein Wunder und ich kann noch mit Dir/Euch kämpfen.
Mir ist aber z.Zt. danach das Haus voller Gas laufen zu lassen und die ganze Bude samt dem Nachbarsholzhaus und mir hochzujagen. Schadstoffsanierung........
Muß man Menschen wie uns eigentlich auch wie vergiftete Walkadaver als Sondermüll entsorgen ??
Gruß, Martin
- Editiert von Martin am 11.03.2005, 17:00 -