von Tohwanga » Freitag 4. Februar 2011, 16:45
Ich denke für Kewarra ist es sehr schwer. Wie viele von uns, ist die Aktzeptanz unserer Erkrankung, mit der erforderlichen Toleranz und Rücksichtnahme, grad im familiären Umkreis nicht gegeben.
Es fehlt vielen einfach schlicht und ergreifend die Vorstellungskraft gepaart mit dem Nicht-Wahrnehm-Vermögen. Sie riechen nicht die Duftstoffe, die sie mit reintragen, was dann natürlich zu Konflikten kommt. Schnell wird die Kritik persönlich genommen und schon ist der Familien- oder Ehestreit im vollem Gange.
Es ist schwierig für die "Einzelschicksale" in der Familie, alle Familienmitglieder auf seine "Seite" zu bringen. Wir haben es ja schon oft hier im Forum gelesen, da ist die Tocher an MCS erkrankt und der Vater lacht sie aus und raucht schön weiter, da ist die Mutter erkrankt und ihre Kinder nennen sie völlig spinnerk und parfümieren sich mal grad extrem extra, da ist der Vater erkrankt und wird aus der Rolle des Ernährers und Familienoberhauptes gedrängt .... u.v.m.
Ich denke gerade mcs-betroffene Familien haben es sehr schwer und schwerer als manche alleinlebende/r MCS-Erkrankte/r. Der eine geht arbeiten und trägt die Gerüche mit nach Haus, die anderen gehen in die Schule und bringen etliches mit der Kleidung und den Haaren rein, dann sind noch Freizeitaktivitäten und soziale Kontakte der Familienmitglieder immer ein Graus für den MCS-Betroffenen, der allein zu Hause sitzt und eigentlich seinen safen Wohnraum schützen und clean halten möchte. Auch wenn die volle Akzeptanz da ist, gibt es immer wieder Krach und Reibereien -psychischen Stress- , die/den man als MCS-Betroffener dann auch noch zusätzlich tragen muss.