MCS Forschung uninteressant für Uni"s?

MCS Forschung uninteressant für Uni"s?

Beitragvon Flaunt » Dienstag 13. Dezember 2011, 17:06

Nach Erscheinen der unakzeptablen dbu Leitlinie Umweltmedizin habe ich mich bei den deutschen Universitäten
und bei Ecomed, dem Publikationsorgan der universitäten Umweltmedizin, umgeschaut.
Ich wollte wissen was so läuft hinsichtlich MCS Forschung in Deutschland.

Seit 2005 tat sich eigentlich nichts mehr. Eine Studie wurde danach noch publiziert, im Jahr 2010. Ernstnehmen kann man diese nicht, weil sich die Studienautoren rein polemisch äußern, statt wissenschaftlich fundiert.

Ganz nüchtern betrachtet hat sich der Medizinstandort Deutschland/Ressort Umweltmedizin vom internationalen Parkett verabschiedet.

Benutzt die Suchfunktion und klickt einfach M an.Dann bekommt Ihr die Studien zu MCS und zu Multiple Chemical Sensitivity
http://www.ecomed-medizin.de/sj/all/Suche
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Beitragvon Janik » Mittwoch 14. Dezember 2011, 18:57

Zum Trost: In anderen Ländern sieht es nicht so bitter aus.

In der Allergologie wird dort zum Beispiel gezielter geforscht.
Einige Wissenschaftler haben jetzt angefangen luftgetragene Chemikalien und Allergene
als Auslöser für die Beschwerden der Patienten in Betracht zu ziehen.
Die Ergebnisse können durchaus auch für uns von Relevanz sein.

Die Welt ist klein geworden durch das Internetzeitalter.
Das werden die deutschen Forscher in den nächsten paar Jahren zu spüren bekommen.
Janik
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Beitragvon Leckermäulchen » Mittwoch 14. Dezember 2011, 19:52

@Janik
Können wir hier in D-Land aber wirklich ernsthaft hoffen, dass unsere Wissenschaftler und Ärzte sich ein Beispiel an denen in den anderen Ländern nehmen?
Leckermäulchen
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MCS Forschung uninteressant für Uni"s?

Beitragvon Melville » Mittwoch 14. Dezember 2011, 20:17

Die Erde ist keine Scheibe wie uns manche vermitteln wollen.
Wir sind im "Anywhere Zeitalter" - bedeutet, egal wo man sich befindet, man kann mit jedem kommunizieren.
Dieser positive Aspekt der Globalisierung wird der Untergang derer sein die andere für dumm verkaufen wollen.
WikiLeaks ist nur ein Anfang.
Melville
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MCS Forschung uninteressant für Uni"s?

Beitragvon Juliane » Mittwoch 14. Dezember 2011, 20:43

Die forschen. Und wie.

Schaut mal hier, wie die GHUPis wieder Herbstaktiv waren:

http://www.ghup.de/

http://www.lgl.bayern.de/aus_fort_weiterbildung/veranstaltungen/kongresse_veranstaltungen/oegd_kongress_posterausstellung.htm">http://www.lgl.bayern.de/aus_fort_weiterbildung/veranstaltungen/kongresse_veranstaltungen/oegd_kongress_posterausstellung.htm


P45 Umweltmedizin als Querschnittsthema im Interdisziplinären
Fernstudium Umweltwissenschaften.

http://www.ecomed-medizin.de/sj/ufp/Pdf/aId/11488

Umweltmed Forsch Prax 16 (5) 2011
POSTERSESSIONS

http://www.ecomed-medizin.de/sj/ufp/Pdf/aId/11493">http://www.ecomed-medizin.de/sj/ufp/Pdf/aId/11493


und hier Herr-lich:

http://www.lgl.bayern.de/aus_fort_weiterbildung/veranstaltungen/kongresse_veranstaltungen/oegd_kongress_posterausstellung.htm">http://www.lgl.bayern.de/aus_fort_weiterbildung/veranstaltungen/kongresse_veranstaltungen/oegd_kongress_posterausstellung.htm


Und hier was aus der Postersession:



P45 Umweltmedizin als Querschnittsthema im Interdisziplinären

Fernstudium Umweltwissenschaften

INFERNUM

Susanne Wohlfarth

Fraunhofer Institut UMSICHT, Oberhausen

INFERNUM umfasst ein Master-Fortbildungslehrangebot für

Universitätsabsolventen aller Fachrichtungen mit Berufserfahrung

sowie ein Zertifikatsstudium (Voraussetzung: allgemeine

Hochschulreife). Träger des Studienganges sind die FernUniversität

Hagen und das Fraunhofer Institut UMSICHT Oberhausen

sowie weitere Beteiligte.

Der Masterstudiengang umfasst die Lehrbereiche: 1. Rechts-,

Sozial- und Wirtschaftswissenschaften; 2. Natur- und Ingenieurswissenschaften;

3. Interdisziplinäre Querschnittsthemen und 4.

Profilbereich.

Zur Erreichung des Master of Science müssen je nach Eingangsvoraussetzungen

in allen Bereichen 2-3 Module (je 5 Cs.) erfolgreich

bearbeitet sowie eine Haus- (5 Cs.) und Masterarbeit (15

Cs.) angefertigt werden.

Ziel ist es, auf Basis der spezifischen Primärausbildung den Studierenden

eine interdisziplinäre Analyse- und Kommunikationsfähigkeit

für die Bearbeitung komplexer Umweltprobleme zu

vermitteln.

Das Modul Umweltmedizin/Gesundheit wird im Querschnittsbereich

eingesetzt. Es umfasst 4 Lehreinheiten zum Selbststudium.

Zur Leistungsüberprüfung wird das Erlernte auf eine vorgegebene

Fragestellung angewandt und schriftlich (30 Seiten)

zur Benotung eingesandt.

Kernstück des Moduls ist eine zweitägige Präsenzveranstaltung

(30 Teilnehmende, durchgehend 2-3 Dozenten). Die Schwerpunktthemen

werden von Dozenten verschiedener Fachrichtungen

beleuchtet, ergänzende Themen tragen die Studierenden vor.

Vorgegebene Einstiegsliteratur und begleitende Betreuung gewährleisten

eine hohe Qualität der Referate. Ein Referat dauert

15 min mit anschließenden 20 min Diskussion. Die sehr

lebhafte und den unterschiedlichen Ausbildungen der Teilnehmer

geschuldete Diskussion spiegelt die interdisziplinäre Betrachtung

der Fragestellungen wider.

Themen für Hausarbeiten werden von Dozenten und Studierenden

gemeinsam erarbeitet. Der Inhalt ist monodisziplinär, so

dass auch fachfremde Studierende an Basisliteraturauswertungen

herangeführt werden.

Masterarbeiten sind multidisziplinär ausgerichtet, mit Betreuern

aus mindestens zwei Fachbereichen.

Das umweltmedizinische Studienangebot wird gut genutzt, laufend

erweitert und erneuert. Positive Rückmeldungen seitens

der Studierenden unterstreichen die Richtigkeit des Konzeptes.

KORRESPONDIERENDE/R AUTOR/IN

Dr. Susanne Wohlfarth, INFERNUM, HS.Wohlfarth@t-online.de

http://www.ecomed-medizin.de/sj/ufp/Pdf/aId/11493">http://www.ecomed-medizin.de/sj/ufp/Pdf/aId/11493
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MCS Forschung uninteressant für Uni"s?

Beitragvon Flaunt » Donnerstag 15. Dezember 2011, 13:15

Mir ging's bei meiner Recherche vordergründig um MCS Studien.
Ich habe nichts gefunden was für das Thema relevant gewesen wäre.
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MCS Forschung uninteressant für Uni"s?

Beitragvon Juliane » Donnerstag 15. Dezember 2011, 14:29

@Flaunt

Das hatte ich schon verstanden, Flaunt,dass es um die Frage nach MCS Studien ging.

wenn ich schreibe

'Die forschen. Und wie'

kommt es halt auf die Betonung des "Und wie" an.
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Beitragvon Flaunt » Donnerstag 15. Dezember 2011, 14:39

ja, das hat einige skurrile Züge wie in Deutschland zu Umweltkrankheiten geforscht wird.
Zum Lachen oder zum Heulen, das ist die Frage :(
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Beitragvon Juliane » Donnerstag 15. Dezember 2011, 14:50

Unsere Forscher werden sich wohl auch an "Leitlinien" halten.

Es geht um Risikomanagement.
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Beitragvon Juliane » Donnerstag 15. Dezember 2011, 14:52

Mal ein Beispiel aus einer früheren Veranstaltung zum Thema Risikomanagement:


Hier kann man nachlesen, was in Halle bei der "Konferenz der Gesellschaft für Hygiene und Umweltmedizin (GHU)" zu der Schule in Nideggen, in der Schüler und Lehrer an MCS erkrankt sind unter die Experten gebracht wurde:

"[P 28] Management gebäudebezogener
Gesundheitsstörungen durch das
Gesundheitsamt am Beispiel Nideggen

G. Heuser, M. Hoff-Gehlen
Gesundheitsamt Kreis Düren


Erst 6 Monate nach Bezug des Neubaus des Schulzentrums
Nideggen wurde das Gesundheitsamt Kreis Düren wegen Geruchsbelästigung
und SBS-Symptomatik eingeschaltet. Die Ermittlungen
ergaben 600 bis 700 μg/m3 TVOC, eine mäßige
Geruchsbelästigung in einzelnen Gebäudeteilen sowie schlechte
raumklimatische Verhältnisse. Das vom Gesundheitsamt als
Problemlösung vorgeschlagene optimierte Lüftungsverhalten
wurde nicht akzeptiert. Trotz Risikokommunikation am sogenannten
runden Tisch hielt eine sich gebildete Elterninitiative die
Gesundheitsgefährdungsfrage mit immer neuen potenziellen Verursachern
(z.B. VOC, SVOC, Toluol, Dichlormethan, Phthalate,
Aldehyde, Nonylphenol,) und Forderungen (z.B. besondere Untersuchungsbedingungen)
in Diskussion mit dem unbedingten Ziel
einer Bodenbelagssanierung (Ursachenvermutung).
Wegen mangelnder Akzeptanz zog das Gesundheitsamt frühzeitig
externe Berater (z.B. GUVV, Hygieneinstitut des Ruhrgebietes,
ÖGD, Universitätsklinikum Aachen) hinzu, denen aber seitens
der Elterninitiative auch überwiegend nicht getraut wurde.
Im Management problematisch waren die frühzeitige Politisierung
der Angelegenheit und die Verarbeitung in den Medien.
Zudem trugen beteiligte Gutachter durch Fehlmessungen/Messwertfehlinterpretationen,
öffentliche Auftritte selbsternannter
"Experten", welche die Raumluft als "gesundheitsgefährdend und
leistungsmindernd" bezeichneten, sowie Meinungsunterschiede
behandelnder Ärzte zu Verunsicherungen bei. Ein durch besorgte
Eltern über die Hausärzte bei ihren Kindern veranlasstes Human-
Biomonitoring ergab in Einzelfällen extrem erhöhte Toluol-
und Dichlormethankonzentrationen, deren Ursache bisher
ungeklärt blieb, da die Mehrzahl der Betroffenen sich an einer
Ursachensuche nicht beteiligte. Neu aufgenommenen Schülern
wird eine einseitige bis falsche schriftliche Darstellung der Sachlage zusammen mit einem Katalog von Symptomen, die in kausalem
Zusammenhang mit dem Besuch der Schule stehen sollen,
gegeben. Zuletzt ist ein staatsanwaltschaftliches Ermittlungsverfahren
wegen fahrlässiger Körperverletzung noch nicht
abgeschlossen.
Aus den Erfahrungen kann die Schlussfolgerung gezogen werden,
dass ein erfolgreiches Management gebäudebezogener
Gesundheitsstörungen nur im Konsens aller Beteiligten möglich
ist. Unbegründeten Forderungen sollte begründet nicht nachgegeben
werden. Kann eine Vertrauensbasis nicht geschaffen
werden, sollte frühzeitig ein in Risikokommunikation erfahrener
Supervisor einbezogen werden."
http://www.ecomed-medizin.de/sj/ufp/Pdf/aId/6886

12. Konferenz der Gesellschaft für Hygiene und Umweltmedizin (GHU)
3. bis 5. Oktober 2004 Halle/Saale
http://www.medizin.uni-halle.de/ihy/media/pdf/GHU_Hauptprogramm_%20Stand%2022092004.pdf
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Beitragvon Juliane » Donnerstag 15. Dezember 2011, 14:56

Während sich die Politiker um das Risikomanagement des Kapitalismus -hierzulande Marktwirschaft genannt- mühen, tun es die einschlägigen Behörden und Mediziner auf der Ebene der Kollateralschäden des Wirtschaftsystems.
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